BOSS OPEN Stuttgart: Weltklasse-Turnier mit Wimbledon-Flair

Die herrliche Anlage des TC Weissenhof am Killesberg.  Foto: BOSS OPEN / Sascha Feuster

Das BOSS OPEN Stuttgart ist eines der beliebtesten ATP-250-Turniere der Welt. Jedes Jahr lockt das Tennisturnier am Stuttgarter Killesberg zahlreiche Topstars und zehntausende Zuschauer auf die Anlage des TC Weissenhof. Das erste internationale Weissenhof-Turnier fand schon im Jahre 1898 statt, seit 1979 ist es Teil der ATP-Tour. Traditionell im Juni stattfindend, ist das Stuttgarter Event seit 2015 das erste Rasenturnier der Saison und wird nun zwischen dem 8. und 16. Juni 2024 zum neunten Mal auf Gras ausgetragen. Veranstalter der BOSS OPEN Stuttgart ist seit 2007 die Emotion Group, die neben dem Stuttgarter Turnier auch noch für die ATP-Turniere in Wien und Mallorca sowie das WTA-Turnier in Berlin verantwortlich ist. Die Agentur hat ihren Sitz in Österreich, betreibt aber ein Büro in der Landeshauptstadt. Die SPORT.S-Redaktion hat mit dem Stuttgarter Turnierdirektor und Co-Gründer der Emotion Group, Edwin Weindorfer, gesprochen, um einen Einblick hinter die Kulissen und die monatelangen Vorbereitungen zu bekommen. 

Autor:Lara Auchter

25. März 2024
Herr Weindorfer, bei vielen Großveranstaltungen und anderen Tennisturnieren fangen die Vorbereitungen für das nächste Jahr genau dann an, wenn der letzte Ball gespielt wurde. Ist das bei Ihnen genauso?

Edwin Weindorfer: Natürlich. Nach dem Turnier ist vor dem Turnier, auch bei uns. Es arbeiten etliche Mitarbeiter das ganze Jahr daran, die BOSS OPEN zu organisieren – ob in den Bereichen Sponsorenmarketing, Ticketvermarktung, Logistik, Gastronomie oder besonders der Instandhaltung der Rasenplätze. Auch für den Auf- und Abbau vor und nach dem Turnier sind wir fast zwei Monate direkt vor Ort.

 

Letztes Jahr sind fast 50.000 Zuschauer zur Anlage gepilgert und die letzten Turniertage waren ausverkauft. Erwarten Sie auch 2024 einen so großen Andrang?

Edwin Weindorfer: Das Ticketing läuft in diesem Jahr so gut wie noch nie, wir sind schon Anfang März zu fast 70% ausverkauft. Wir sind ein sehr attraktives Turnier, nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Spieler. Die vielen Topspieler, die bei uns eine Woche lang zu Gast sind, begeistern natürlich die Massen. Darauf können wir auch dieses Jahr wieder bauen.

Frances Tiafoe (links) und Jan-Lennard Struff bestritten das Finale 2023.  Foto: Paul Zimmer / BOSS OPEN

Ein ATP-250-Turnier ist nicht wirklich dafür prädestiniert, dass etliche Top-10-Spieler auflaufen. Trotzdem schafft es das Weissenhof-Turnier immer wieder, die Stars nach Stuttgart zu holen. Wie macht ihr das?

Edwin Weindorfer: Unsere Namenssponsoren spielen dabei natürlich eine große Rolle. Marken wie früher Mercedes-Benz oder seit 2022 BOSS machen das Turnier sehr attraktiv und geben ihm einen weltweit bekannten Namen. Wir haben auch das Glück des guten Standortes Stuttgart und des perfekten Timings zwischen den beiden europäischen Grand Slams in Paris und Wimbledon. Die Spieler fühlen sich bei uns wohl und haben Lust, hier jedes Jahr zu spielen.

 

Dass Topspieler auf dem Killesberg aufschlagen wollen, unterstreicht die Zusage von Alexander Zverev, dieses und auch nächstes Jahr hier bei den BOSS OPEN zu spielen. Wie viele Top-10- und Top-20-Spieler werden dieses Jahr erwartet?

Edwin Weindorfer: Wir hatten letztes Jahr sieben Top-20-Spieler bei uns, was für ein 250er-Turnier einzigartig ist. Das unterstreicht nochmal den Stellenwert und das Prestige dieses Turniers unter den Spielern. Auch dieses Jahr erwarten wir ein hochklassiges Feld und haben neben dem besten Deutschen und Weltranglisten-Sechsten Alexander Zverev, dem Vorjahressieger Frances Tiafoe aus den USA und dem Vorjahresfinalisten Jan-Lennard Struff noch weitere Top-20-Spieler im Blick, die wir in den kommenden Wochen verkünden werden. 2024 werden wir eines der hochklassigsten Felder auf den Platz bringen, die wir je hatten.

Auch habt ihr durch drei Wildcards die Möglichkeit, noch kurz vor Turnierbeginn eventuell große Namen an den Weissenhof zu holen. Wie gehen Sie im Vergabeprozess vor?

Edwin Weindorfer: Zuerst schauen wir auf das Ranking, dann darauf, wie die Spieler bei den French Open in Paris performt haben. Eine gute Chance haben aber auch Rasenspezialisten oder Topspieler, welche die perfekte Vorbereitung auf Wimbledon wollen. Letztes Jahr z.B. bekam kurz vor Turnierbeginn die damalige Nummer fünf der Welt, Stefanos Tsitsipas, eine Wildcard. Viele Wildcards haben wir auch schon an Deutsche vergeben, bei denen wir wissen, dass sie bei einem Heimturnier weit kommen können und damit auch das Publikum begeistern.

 

In den letzten 15 Jahren hat es schon Tennis-Legenden wie Roger Federer und Rafael Nadal auf die Anlage gezogen, die das Turnier auch ein paar Mal für sich entscheiden konnten. Legen Sie nun den Fokus der kommenden Jahre auf die nächste Generation Weltstars?

Edwin Weindorfer: Die Jahre mit Federer und Nadal waren natürlich etwas Besonderes. Mir liegt jetzt sehr viel an der jungen Generation, die Nachfolger dieser Stars. Ich würde sehr gerne Mal einen Jannik Sinner oder Carlos Alcaraz begrüßen, auch um wieder eine neue Generation von Tennisfans zu begeistern.

 

Was macht das Turnier so besonders, dass all diese Stars zu Ihnen kommen?

Edwin Weindorfer: Zuerst sind natürlich die Gegebenheiten und das Ambiente, die der TC Weissenhof bietet, Weltklasse. Durch den modernen Spielerbereich, die kurzen Wege zum Hotel, das Catering, die super Trainingsmöglichkeiten und natürlich den perfekten Rasen, der von den Wimbledon-Greenkeepern instand gesetzt wird, hat das Turnier schon ein besonderes Flair, das natürlich auch die Spieler spüren, die sich bei einem solchen Turnier hervorragend für den Grand Slam in Wimbledon vorbereiten können.

Alexander Zverev wird sowohl in diesem Jahr als auch 2025 bei den BOSS Open spielen.
Foto: Paul Zimmer / BOSS OPEN

BOSS ist seit 2022 Namens- und Hauptsponsor des Turniers. Gibt es dadurch im Vergleich zu den vergangenen Jahren große Änderungen, besonders was das Umfeld oder Rahmenprogramm angeht?

Edwin Weindorfer: 2023 war das Turnier hervorragend, besonders was das Wetter angeht, weshalb es auch keine großen Änderungen gibt. Es wird wie im letzten Jahr zu Beginn der Woche eine Players‘ Party geben. Die große VIP-Terrasse wird ausgebaut und BOSS möchte den Merchandising-Bereich vergrößern, besonders durch einen großen Pop-Up-Store. Natürlich versuchen wir unseren Zuschauern eine noch größere Vielfalt zu bieten, speziell in der Gastronomie und beim Merchandising. Auch können die Besucher wieder mit den Spielern in Kontakt treten wie bei kaum einem anderen Topturnier und beim Training der Stars hautnah dabei sein. Auch das Fanfest am Sonntag wird es wieder geben, mit mehreren Tausend Kindern auf unserem Gelände. BOSS bringt nicht nur durch das Sponsoring, sondern auch durch eigene Ideen einen neuen Schwung in das Turnier, der nicht nur die junge Generation anzieht, sondern auch die eingefleischten Tennisfans der letzten Jahrzehnte bindet.

 

Zum Ticketshop:
www.ticket-onlineshop.com/ols/boss-open/