HCOB-Handballer liefern sich am letzten Drittliga-Spieltag ein Fernduell mit dem TuS Fürstenfeldbruck

Es ist der Tag der Entscheidung in der Dritten Liga. Zu klären ist: Wer wird Meister der Südstaffel? Der HC Oppenweiler/Backnang und der TuS Fürstenfeldbruck machen es unter sich aus. Dabei haben die Sportler aus dem Murrtal einen Vorteil: sie haben es selbst in der Hand. Siegen sie am Samstag (19 Uhr, Bertha-Benz-Halle) bei der SG Pforzheim/Eutingen, dann sind sie Erster, ganz gleich ob der TuS Fürstenfeldbruck ein paar Kilometer weiter bei den Rhein-Neckar Löwen II gewinnt. Es wäre nach dem Meilenstein der Aufstiegsrunden-Relegation ein weiteres Highlight.

Von Alexander Hornauer

Am vergangenen Samstag war die Stimmung in der Gemeindehalle Oppenweiler heiter und fröhlich. Durch den Sieg gegen Horkheim ist sicher: Der HCOB spielt ab Mitte April um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Trainer Volker Blumenschein sagt: „Wir sind sehr glücklich, die Freude ist riesig. Wenn Du Ziele offensiv formulierst und dann erreichst, ist das einfach ein perfektes Gefühl aus Stolz, Zufriedenheit und Erleichterung. Alle Anstrengungen und Mühen der vergangenen Wochen und Monate haben sich gelohnt. Die Mannschaft und alle HCOB-Verantwortlichen haben hart für diesen Erfolg gearbeitet, unsere Sponsoren und Fans haben durch die fantastische Unterstützung erheblich zum Gelingen beigetragen. Es ist ein Teamerfolg, weil alle an einem Strang gezogen haben.“ Er selbst trug maßgeblich dazu bei, 21:5 Punkte aus den 13 Spielen unter seine Regie sind Beleg dafür. Der Coach verweist auf die Statistik, dass es in Deutschland 750000 aktive Handballer in 4200 Vereinen gibt. „Da bedeutet die Teilnahme an den Aufstiegsspielen, dass der HCOB zu den Top 50 in Deutschland gehört und an das Tor zur eingleisigen zweiten Bundesliga klopft.“ Das sei „ein echter Meilenstein und hoffentlich wegweisend für die Zukunft.“

Die meisten Gedanken schwirren natürlich in der Gegenwart. Auch die (ganz kurzfristige) Perspektive auf den Gewinn der Meisterschaft stellt einen großen Ansporn da. Der Coach sieht das genauso, „das wäre das Sahnehäubchen.“ Allerdings sei sein Team nicht unter Druck, auch die Vizemeisterschaft – und die ist sicher – wäre ein beachtlicher Erfolg, und er macht keinen Hehl daraus: „Die Spiele der Aufstiegsrunde werden die Highlights der Saison.“ Andererseits: auch der Meisterwimpel soll her. Der HCOB war noch nie Meister dieser Spielklasse, ein solcher Erfolg würde sich in der nächsten Vereinschronik gut machen. Nebenbei wäre ein Sieg bei der SG Pforzheim/Eutingen, ganz befreit von aller tabellarischen Bedeutung, ebenfalls eine beachtliche Leistung und gut fürs Selbstvertrauen. Im 26. und letzten Spiel der Hauptrunde wartet nämlich eine richtig starke Mannschaft auf die Sieben von Coach Volker Blumenschein: „Das ist eine auf allen Positionen überdurchschnittlich gut besetzte Mannschaft, die kaum Schwächen aufweist. Sie haben vergangenen Saison nicht umsonst auch in der Aufstiegsrunde für Furore gesorgt.“ Ein Vorteil für die Mannschaft aus der Goldstadt: Ausfälle von Stammspielern können nahezu gleichwertig durch den Kader der A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft ersetzt werden. „Insofern wird das für uns eine ganz harte Nuss.“

Aber: die Handballer aus dem Murrtal sind gut in Form. Und sie erfreuen sich bester Unterstützung. „Der Support ist seit Wochen unfassbar gut“, sagt Volker Blumenschein und verweist auf die seit Monaten stets vollbesetzte Halle bei den Heimspielen. Auch in der Pforzheimer Bertha-Benz-Halle darf mit einer größeren Kolonie an HCOB-Anhängern gerechnet werden. „Vielleicht hilft uns das, unsere personellen Probleme zu überwinden“, hofft Volker Blumenschein. Zuletzt hat nämlich eine Krankheitswelle beim Tabellenführer zugeschlagen. „Die Hälfte der Mannschaft hat nicht trainiert. Wir hoffen, dass bis zum Wochenende die meisten Spieler wieder zur Verfügung stehen“, sagt Volker Blumenschein und will nicht jammern, im Gegenteil: „Wir hatten sogar Glück. Die Krankheitswelle hat erst nach dem Erreichen des großen Saisonziels zugeschlagen. Und auch jetzt sehen wir es positiv: lieber jetzt als in zwei Wochen, wenn die Aufstiegsspiele beginnen.“ Und klar ist: Den ersten Platz in der Abschlusstabelle wollen die Murrtaler auch dezimiert mit 100 Prozent Einsatz verteidigen.