Die vierte Halbfinalserie in vier Jahren beginnt für die MHP RIESEN Ludwigsburg mit einer 80:71-Niederlage gegen die Telekom Baskets Bonn. In einem körperlichen Spiel mit unterdurchschnittlichen Wurfquoten auf beiden Seiten, sammelte der Hauptrundenerste heftige 24 Offensivrebounds und setzt sich letztendlich in Spiel eins durch. Dabei dominieren die Ludwigsburger in den Vierteln eins und drei, müssen jedoch einem zweiten Viertel hinterhertrauern, in welchem nur acht Punkte fallen wollten.
Die Personalfragen vornweg: Auf Ludwigsburger Seite musste Justin Johnson weiterhin aussetzen, während bei den Bonnern Kapitän Karsten Tadda und auch Jeremy Morgan nicht im Aufgebot waren. Beide Mannschaften waren mit den ersten Angriffen erfolgreich und man merkte direkt zu Beginn, dass es ein intensives Spiel werden würde. Unter den Brettern entwickelte sich ein harter Kampf, da die Wurfquoten auf beiden Seiten zunächst nicht gut waren und beide Teams sammelten haufenweise Offensivrebounds. Durch einen 8:0-Lauf übernahmen die RIESEN in Spielminute sechs die Führung (13:9), was auch durch eine starke Defensivleistung möglich gemacht wurde. Die Bonner versuchten im Post ihre Größenvorteile auszuspielen, jedoch bauten die Ludwigsburger ein wahres Bollwerk auf. Kurz vor der Halbzeit konnte Tommy Kuhse per Dreier auf eine 23:16-Führung für die RIESEN stellen.
Die Bonner kamen zunächst besser ins zweite Viertel und konnten durch sieben Punkte in Folge wieder auf zwei Zähler herankommen (23:25, 13‘). Auch eine Auszeit von Josh King änderte nichts am guten Lauf der Gastgeber, denn die Ludwigsburger wirkten nun verunsichert, während die Baskets richtig Fahrt aufnahmen und nun auch den Dreier trafen. Durch viele Ballverluste und nicht ausgespielte Angriffe vergingen zwischenzeitlich ganze vier Minuten ohne Ludwigsburger Treffer und in dieser Zeit zogen die Hausherren auf zehn Punkte davon (39:29, 18‘). Vor allem bei den Offensivrebounds waren die Bonner nun deutlich wacher und erarbeiteten sich eine Vielzahl zweiter Chancen und dadurch auch Zähler. Ein katastrophales zweites Viertel für die RIESEN endete schließlich mit nur acht eigenen Punkten und beim Spielstand von 42:31 für den Hauptrundenersten.
In Halbzeit zwei übernahm zunächst Collin Malcolm das Geschehen auf dem Parkett und konnte den Vorsprung für Bonn ausbauen. In der Ludwigsburger Defensive konnte Jonathan Bähre mit seinem bereits dritten Block überzeugen und die RIESEN waren nun wieder ein ebenbürtiger Gegner. Die Baskets versuchten es weiterhin oft im Eins-gegen-Eins im Post, was die Ludwigsburger nun besser verteidigen konnten. Zwei Korberfolge durch Eddy Edigin und Will Cherry zwangen Tuomas Iisalo zu einer Auszeit, bevor Prentiss Hubb im Anschluss per Dreier auf vier Punkte verkürzte (47:51, 28‘). Das Tempo war nun wieder extrem hoch, beide Teams forcierten viele schnelle Angriffe und so entstand eine hektische Partie mit unterdurchschnittlichen Wurfquoten. Der letzte Angriff blieb Shonn Miller vorbehalten, der per Distanzwurf wieder auf drei Punkte verkürzen konnte (53:56).
Das Wechselspiel in den Vierteln lief weiter, denn nachdem die RIESEN in den Abschnitten eins und drei überzeugten, waren es nun zunächst wieder die Bonner. Es dauerte zwei Minuten, bis Yorman Polas Bartolo die ersten Ludwigsburger Punkte per Dreier erzielte und nur 60 Sekunden später waren die Baskets bereits wieder neun Punkte in Führung (65:56, 33‘). Beide Mannschaften feuerten sich nun erfolgreich die Dreier um die Ohren und so änderte sich der Vorsprung kaum. Drei Minuten vor Spielende gewann Tuomas Iisalo eine wichtige Coaches-Challenge, die sein Team wieder in Ballbesitz brachte (70:64). Die Barockstädter gaben alles und insgesamt war das letzte Viertel eines auf Augenhöhe, allerdings fanden die Gastgeber, im letzten Viertel häufig in Person von TJ Shorts, stets die richtige Antwort und so rannten die RIESEN vergeblich an. Letztendlich konnten die Bonner die erste Partie der Halbfinalserie mit 80:71 gewinnen.
Insgesamt waren die Ludwigsburger im Rebounding weit unterlegen (42:53) und ließen satte 24 Offensivrebounds zu. Zusätzlich konnten sie den Bonnern nur acht Mal den Ball klauen, auch wenn sie selbst mit nur 11 Turnovers völlig im Rahmen waren. Nur neun Freiwürfe der Schwaben zeigte zudem, wie clever sich die Baskets defensiv verhielten. Offensiv haderten beide Teams mit ihren Quoten, die Bonner im Speziellen mit ihren Freiwürfen (7/15). Ein Wermutstropfen für die Baskets könnten Verletzungssorgen um Collin Malcolm und Michael Kessens sein, welche die Partie zwischenzeitlich angeschlagen verlassen mussten.
Das nächste Spiel
Bereits am Mittwoch, den 31.05.23 geht es um 20:30 Uhr zur zweiten Partie der Serie, die wiederum in Bonn stattfinden wird.