Nach zwei Niederlagen in Folge kann die SG BBM Bietigheim wieder einen überzeugenden Sieg einfahren. Die Schwaben gewinnen am Mittwoch ihr Heimspiel gegen den HSC 2000 Coburg mit 29:22 (15:9) Toren.

„Ich rede nicht so viel über die eigene Leistung. Ich freue mich mehr darüber, wenn ich der Mannschaft helfen kann“, sagte Bietigheims Torsteher Fredrik Genz zu 20 Paraden. Genau die Hälfte der auf sein Tor abgefeuerten Bälle hat der 25-Jährige abgewehrt, eine herausragende Bilanz. „Das klappt natürlich nur, weil wir eine unglaublich gute Abwehr gestellt haben“, legt der Goalie der SG BBM nach. Nach zwei knappen Niederlagen war der Erfolg wie Balsam für die Seelen des Tabellensiebten, der jetzt am Sonntag mit gestärktem Selbstvertrauen bei den Eulen Ludwigshafen antreten kann.

Spätestens nach dem 3:5-Rückstand nach einer Viertelstunde des Abtastens war die SG BBM auf Betriebstemperatur, drehte dank einer felsenfesten Defensive das Spiel zur 9:6-Führung und nahm einen beruhigenden 15:9-Vorsprung mit in die Pause. Coburg war mit langer Verletztenliste angereist, zuletzt war auch noch der erkrankten Torjäger Florian Billek ausgefallen. Die Oberfranken spielten ohne nominellen Rechtsaußen. Doch HSC-Coach Brian Ankersen wollte die Niederlage in keinem Fall an der Liste der Ausfälle festmachen. „20 Paraden von Genz, 24 Fehlwürfe. Wir müssen hier ein anderes Gesicht zeigen“, betont der Däne. „Wir stehen ganz gut in der Abwehr, haben auch unsere Torhüterparaden. Aber im Angriff fehlt uns die letzte Überzeugung, in die Tiefe zu gehen.“

Und tatsächlich findet Coburg in der Viertelstunde vor der Pause kaum ein Vorbeikommen am bärenstarken Bietigheimer Innenblock mit Fabian Wiederstein, Tom Wolf oder Nikola Vlahovic. Als Juan de la Peña und Vlahovic kurz hintereinander zum 12:7 ins leere Coburger Tor treffen, nimmt Ankersen seine erste Auszeit. Die bleibt bis zum 15:9-Halbzeitstand noch ohne Wirkung. Und Coburg hatte sich nach dem Wiederanpfiff noch nicht richtig geschüttelt, da führt die SG BBM bereits mit 18:9 Toren. Die spielerischen Ideen bleiben am Mittwoch bei Coburg in der Schublade oder in der starken Bietigheimer Defensive hängen. Und vorne spielt das die SG BBM diesmal routiniert und mit Entschlossenheit und Übersicht zu Ende. Bietigheim hat ohne Zweifel die bessere Wurfquote auf seiner Seite. Erfolgreichster Werfer war Christian Schäfer, dessen neun Tore aus zehn Versuchen ihn in unter die Top-Ten der Torschützen der Liga aufrücken lassen. „Das war von Anfang an ein richtig gutes Spiel von uns“, freute sich Dominik Claus, der auf der halbrechten Rückraumposition wieder einmal einer der Aktivposten im Spiel der SG BBM war. „Die Crunchtime war heute jedenfalls kein Problem für uns.“ Denn näher als auf sieben Tore kam Coburg bis zum Schlusspfiff nicht mehr heran.

Am Ende hatte auf Bietigheimer Seite jeder eingesetzte Akteur auch sein Erfolgserlebnis im Kleinen. Der eingewechselte Nachwuchs-Keeper Jan Kanters pariert einen Siebenmeter gegen Coburgs Max Preller. Und der per Zweitspielrecht von den Rhein-Neckar Löwen II ausgeliehene 19-jährige Valentin Clarius trägt erstmals das Trikot der SG BBM, kommt in der Schlussphase aufs Feld und markiert den letzten Treffer der SG BBM zum 29:21.

SG BBM Bietigheim: Genz, Kanters; Vlahovic (1), Claus (4), Öhler (2), Wolf (4), Schäfer (9/6), de la Peña (4), Wiederstein (2), Velz, Barthe (1), Hejny (1), Clarius (1), Brenner, Pfeifer, Fischer.

HSC 2000 Coburg: Jochens, Apfel; Preller (1/1), Runarsson (7/4), M. Jaeger (1), Dettenthaler, Bis (2), Mund (1), Fuß (1), Ossowski (2), Herzig, Knauer (1), Schäffer (3), Schröder (3).

Bericht: Bernhard Gaus

Hier geht es zur Website der SG BBM Bietigheim: https://sgbbm.de/bl-maenner.html