Die SG BBM Bietigheim festigt durch einen 34:29 (21:16)-Erfolg gegen den TUSEM Essen vor der Länderspielpause ihren Platz im vorderen Tabellendrittel. Die Schwaben beeindrucken einmal mehr mit ihrer Torfabrik.
Vor einer Woche noch musste der TUSEM beim Unentschieden gegen Nordhorn-Lingen gerade einmal 17 Gegentore quittieren. Diese Marke war von den 1918 Zuschauern in der EgeTrans Arena bereits in der 22. Spielminute beim Stand von 17:11 erreicht. „Unser Tempospiel war in der ersten Halbzeit so, wie wir uns das vorstellen“, freute sich SG BBM-Coach Iker Romero über den Blitzstart seiner Jungs, die nach dem 3:3 den Turbo zündeten, dem TUSEM eins ums andere Mal mit einer aggressiven Abwehr den Ball abnahmen oder Fredrik Genz im Tor die Endstation war. Viele ihrer Tore vor der Pause markierten die Schwaben über eine mit viel Überzeugung und Sicherheit vorgetragene erste und zweite Welle. Zielspieler war immer wieder Max Öhler, der am Ende mit sieben Toren erfolgreichste Bietigheimer Werfer. Tom Wolf, im Hinspiel mit 10 Toren schon der TUSEM-Schreck, traf vor der Pause fünfmal. „Das war eine katastrophale 1. Halbzeit von uns“, konstatierte TUSEM-Cheftrainer Michael Hegemann. „Was wir auf jeden Fall vermeiden wollten, war, ins Tempospiel von Bietigheim zu geraten. Die fünf Tore Rückstand zur Pause waren eine Hypothek für uns.“
Genaugenommen markierte schon das 12:5 durch Dominik Claus nach einer Viertelstunde die höchste Führung im Spiel. Nach der Hereinnahme von Arne Fuchs im Tor fand Essen zu mehr Ordnung und Sicherheit im Spiel, ohne jedoch den Abstand zunächst verkürzen zu können. Die Aufholjagd sollte zu Beginn des zweiten Abschnitts folgen. Bietigheim kam fahrig aus der Pause, der Spielfluss war gegen eine immer stabiler werdende TUSEM-Defensive dahin. Zumal drei Zeitstrafen in dieser Phase Kraft und Konzentration kosteten. Beim Stand von 24:22 (41.) klopften die Gäste an die Tür zum Anschluss, doch der sollte nicht fallen. „Es ist klar, dass wir nicht 60 Minuten unser Tempospiel durchziehen können“, sagt Romero zu dieser Spielsituation. „Essen hat das gut gemacht in der Abwehr“.
Aber genau in dieser Phase sieht der frühere spanische Weltklassespieler sein Team heute weiter als noch vor einigen Wochen. „Bei +2 stehen alle Zeichen Richtung Essen, aber wir sind am Ende konzentriert geblieben und haben die zwei Punkte verdient geholt.“ Nach dem 26:24 durch TUSEM-Kapitän Jonas Ellwanger sind es drei Tore von Jonathan Fischer über den Kreis und der Treffer von Christian Schäfer, die Bietigheim zehn Minuten vor den Ende zum 30:25 wieder in die Spur bringen. Auch der zusätzliche Feldspieler von Essen ändert nichts mehr am Momentum, das jetzt wieder den Hausherren gehört. Nachdem Juan de la Peña mit zwei Tore noch einmal auf 34:28 erhöhte, bleibt Essens mit sieben Toren erfolgreichstem Werfer Eloy Morante nur noch der Ball zum 34:29-Endstand.
Bericht: Bernhard Gaus