Auch das zweite Spiel der Halbfinalserie geht an die Telekom Baskets Bonn, die mit dem 94:65 einen klaren Sieg einfahren. Die MHP RIESEN Ludwigsburg erzielen die geringste Punktzahl der Saison und müssen sich bei der Niederlage ankreiden lassen, sich von vielen Nebengeräuschen, der Hitzigkeit der Playoffs und der Physis des Gegners etwas aus der Ruhe gebracht zu haben. Darüber hinaus brachte man die Probleme bei den Rebounds nicht in den Griff und kann auch mit der Wurfquote nicht zufrieden sein.

Bei den RIESEN musste wieder Justin Johnson passen, während die Bonner nach der Verletzung in Spiel eins auf Collin Malcolm verzichten mussten. Für ihn rückte Jeremy Morgan in den Kader und auch direkt in die Starting Five. Er war es auch, der die Anfangsphase bestimmte und schnell fünf Punkte für sein Team erzielte. Zu Beginn bissen sich die RIESEN die Zähne an der starken Bonner Defensive aus und waren so schnell in Rückstand (4:9, 3‘). Lücken waren kaum zu erkennen und deshalb mussten viele schwere Würfe genommen werden. Insgesamt merkte man nach Spiel eins, dass die Atmosphäre von Beginn an hitzig war und sich an der physischen Spielweise beider Teams nichts ändern wird. Nach etwa sechs Minuten erhöhte sich das Tempo und dementsprechend auch die Treffer. Ein Distanzwurf von Yorman Polas Bartolo brachte die Ludwigsburger wieder auf zwei Punkte heran (18:20, 8‘), allerdings starteten die Bonner im Anschluss einen kleinen Lauf und erzielten sechs Punkte in Folge, wodurch sie sich eine 27:21-Halbzeitführung erarbeiten konnten.

Zu Beginn des zweiten Viertels hatten die RIESEN einige gute Gelegenheiten, ließen jedoch deutlich zu viel liegen und konnten den Rückstand deshalb nicht verringern. Er vergrößerte sich jedoch auch nicht merklich, da sich durch gute Ludwigsburger Defensivarbeit die Fehlerquote bei den Hausherren erhöhte. Beide Teams erzielten so in viereinhalb Minuten jeweils nur drei Punkte und das Spiel schleppte sich langsam voran. Im Anschluss folgte die beste Phase der RIESEN bisher im Spiel, denn mit frühem Druck machten sie den Baskets das Leben schwer und kamen durch den abermals starken Shonn Miller auf drei Punkte heran (32:35, 17‘). Wie bereits im ersten Abschnitt, nahm das Tempo gegen Viertelende zu und das Spiel und die Angriffe wurden hektischer. Bonn leistete sich acht Ballverluste im zweiten Viertel, stand hinten jedoch gut und deshalb konnten die Ludwigsburger nicht davon profitieren. Der beste Spieler der ersten Halbzeit, Bonn’s Jeremy Morgan, setzte mit seinem dritten erfolgreichen Dreier dort den Schlusspunkt. Zur Hälfte ergab sich so eine 44:36-Führung für die Gastgeber.

Die Offensivprobleme setzten sich für die RIESEN auch im dritten Viertel fort, während die Bonner wohl das richtige Mittel in der Pause gefunden hatten. Mittlerweile waren die Barockstädter, wie bereits in Spiel eins, beim Rebounding deutlich unterlegen (29:16) und bekam insbesondere Leon Kratzer unter dem Korb nicht in den Griff. Nach 23 Minuten hatte er bereits je neun Punkte und Rebounds gesammelt (51:36). Will Cherry holte sich nach wiederholtem Beschweren zwei technische Fouls in Folge ab und wurde deshalb von der Partie ausgeschlossen (25‘). Die RIESEN verloren dadurch jeglichen Rhythmus, den sie bis dahin hatten und Bonn nutzte das eiskalt aus, um den Vorsprung sukzessive zu erhöhen. Mit einem Alley Oop von Tyson Ward zogen die Baskets auf 20 Punkte Vorsprung davon (65:45, 28‘) und man merkte den Ludwigsburgern an, dass sie darum kämpften, die Köpfe oben zu behalten. Das Viertel ging schließlich beim Stand von 68:49 zu Ende.

Ein schneller und heißer Start musste für die RIESEN im Schlussabschnitt her, um nochmal heranzukommen. Die Bonner verteidigten jedoch solide und waren weiterhin im Rebounding tonangebend, weshalb die Hoffnung von Minute zu Minute schwand. Jonathan Bähre verwandelte zwei Dreier in Folge und das Team stemmte sich gegen die Niederlage. Ein weiteres technisches Foul, dieses Mal gegen die Bank der RIESEN, machte die Aufgabe nochmal ein bisschen schwieriger und sechs Minuten vor Spielende betrug der Rückstand, wie zu Viertelbeginn, 19 Punkte (57:76). Der letzte Widerstand der Ludwigsburger war nun endgültig gebrochen, spätestens als auch Kapitän Yorman Polas Bartolo mit seinem fünften Foul vom Parkett musste. Die Baskets nutzten das rücksichtslos aus und schraubten das Ergebnis bis zum Ende noch kräftig in die Höhe. Ein paar junge Ludwigsburger Spieler erhielten aufgrund der frühen Entscheidung noch einige wertvolle Spielminuten, am zweiten Sieg der Bonner (94:65) änderte das jedoch nichts mehr. Das viele Nebengeplänkel, die ganzen kleinen Sticheleien und die physische Spielweise, schien den RIESEN heute eher zu schaden. Abschließend muss man dem Schiedsrichtergespann ein Lob aussprechen, welches in einer hitzigen Partie stets den Überblick und die nötige Ruhe behielt.

Das nächste Spiel

Für Spiel drei der Serie geht es zurück nach Ludwigsburg, wenn beide Teams am Samstag, den 03.06.23, um 20:30 Uhr wieder in der MHPArena aufeinandertreffen.