Die dritte Niederlage in der laufenden Spielzeit gegen die EWE Baskets Oldenburg besiegelte die Frage um das Heimrecht in den Play-offs für die MHP RIESEN Ludwigsburg. Mit zwei verbleibenden Spielen können sich die Barockstädter nicht mehr auf Platz vier hocharbeiten und müssen deshalb in der Postseason definitiv auswärts beginnen. Eventuell begegnen sich beide Mannschaften dort jedoch wieder, sollten die RIESEN zumindest Platz fünf in der Tabelle absichern.
Wieder war es Tommy Kuhse, der bei den RIESEN aussetzen musste und zu Beginn zusah, wie Jonathan Bähre einen tollen Start für die Ludwigsburger hinlegte. Erst konnte Bähre vorne den Dunk versenken, bevor er in der Verteidigung die Oldenburger blockte. Die Gastgeber kamen jedoch in der Folge besser ins Spiel und konnten sich eine kleine Führung erarbeiten. Die ersten Einwechslung von Will Cherry brachte den RIESEN dann wieder nach vorne, da er erst einen Dreier traf und dann für Justin Johnson per Steal vorbereitete (14:11, 6‘). Die Baskets ließen sich davon keineswegs beeindrucken und spielten munter weiter und da die Ludwigsburger knapp drei Minuten ohne Punktgewinn überstehen musste, wechselte die Führung erneut. Zum Ende des Viertels gab es ein Deja-vu, denn Will Cherry traf, wie bereits im Pokal-Halbfinale, den Dreier mit auslaufender Zeit. Beim Stand von 23:23 ging es so in die erste Pause.
Das zweite Viertel begann mit einem Freiwurf für die Oldenburger, da Cherry nach seinem erfolgreichen Buzzer-Beater zum Jubeln den Finger über die Lippen legte, wofür er von den Oldenburger Fans im Anschluss konstant ausgepfiffen wurde. Beide Teams schenkten sich keinen Zentimeter Raum und blieben konstant auf Augenhöhe. Owen Klassen versenkte auf Vorlage von DeWayne Russell einen Alley Oop für die Gastgeber, Yorman Polas Bartolo und Prentiss Hubb antworteten auf der anderen Seite und bescherten wieder einen ausgeglichenen Spielstand (32:32, 14‘). Erst danach konnten sich die Oldenburger erstmalig absetzen, da sie unter dem Korb schneller agierten, mehr Rebounds sammelten und die RIESEN insbesondere von hinter der Dreierlinie schwächelten. So konnten sich die Baskets relativ zügig einen 10-Punkte-Vorsprung erspielen, den Kenneth Ogbe per Freiwurf besorgte (48:38, 19‘). Zur Halbzeitpause waren die Oldenburger schließlich mit 50:41 in Führung.
Durchgang zwei begann mit einem Dreier von Shonn Miller, der damit seinen fünften Treffer im fünften Versuch am heutigen Abend markierte. Die Oldenburger antworteten ihrerseits durch zwei Distanztreffer von Trey Drechsel und DeWayne Russell, was ihnen wieder eine zweistellige Führung bescherte (58:48, 23‘). Das Spiel wurde in der Folge etwas unruhiger, auch da es viele Foulunterbrechungen gab, für die meist die RIESEN verantwortlich waren. Im Gegensatz zum Hinspiel bekamen die Ludwigsburger DeWayne Russell nicht in den Griff und der Oldenburger zeigte mit vielen Punkten und Assists, warum er ein absolut berechtigter Kandidat auf den MVP-Titel ist. Die RIESEN kamen auch nicht mehr an die gute Wurfquote aus der ersten Viertelstunde heran und konnten in den letzten zwei Minuten keinen Korberfolg mehr verbuchen, weshalb die Oldenburger zum Ende des Viertels komfortabel mit 78:59 führten.
Im Schlussviertel bäumten sich die Ludwigsburger nochmals auf, die Hypothek aus den vorigen drei Abschnitten war jedoch sehr hoch. Sechs Minuten vor Ende der Partie betrug der Rückstand noch 15 Punkte und ein Sieg für die RIESEN wurde immer unwahrscheinlicher. Beide Teams waren folglich nicht mehr mit dem größten Tempo unterwegs, was der Partie eine zweieinhalb Minuten dauernde Durststrecke bescherte. Letztendlich brachten die Oldenburger das Spiel souverän zu Ende und bescherten den Ludwigsburgern, die ihre Guards heute nicht zum Punkten brachten, die dritte Niederlage innerhalb einer Saison gegen den gleichen Gegner. Das Heimrecht in den Play-offs ist damit für die RIESEN nicht mehr zu erreichen und die Gefahr steigt, dass man direkt gegen eins der drei Top-Teams antreten muss. Positiv zu erwähnen ist bei der 93:80-Niederlage, wie in den letzten Partien bereits, die Leistung von Shonn Miller, der alle seiner sieben Versuche traf und sich zusätzlich auch fünf Rebounds ergatterte.