Restart der Stuttgart German Masters

Nachdem die German Masters Stuttgart in den letzten beiden Jahren pandemiebedingt nicht ausgetragen werden konnten, findet die 36. Auflage des Turniers dieses Jahr vom 9.-13. November wieder wie gewohnt statt. Die erste Pressekonferenz wurde am Montag, den 26.09, im Turnierhotel Maritim abgehalten. Neben Geschäftsführer Andreas Kroll und Projektleiter Claus Lederer nahm unteranderem auch der dreimalige Olympiasieger Michael Jung an der Pressekonferenz teil.

Autor:Nils Arnold

28. September 2022
Der achtmalige Sieger der German Masters freut sich riesig auf das Event. „Stuttgart ist für mich das beste Turnier der Welt und es hat im Turnierkalender auf jeden Fall gefehlt. Man fühlt sich jedes Mal richtig wohl, wenn man hier ist. Das Publikum ist fantastisch und man bekommt Gänsehaut, wenn man die Schleuse in die Halle hochreitet. Es ist einfach sehr schön wieder hier sitzen zu dürfen“, antwortete er auf die Frage, was ihm die German Masters persönlich bedeute. Zuletzt holte Jung Mitte September im italienischen Pratoni del Vivaro mit dem Team seinen dritten Weltmeistertitel. Im Einzel verpasste er die Medaillenränge um Haaresbreite. Ein Abwurf am letzten Sprung bedeutete für den in Führung liegenden Jung Platz fünf statt der Goldmedaille. Angesprochen auf die Weltmeisterschafft erklärte er: „Wenn man bis zum Schluss in Führung liegt und am Ende noch zurückfällt, ist das sehr ärgerlich. Auf der einen Seite verliert man eine Medaille, auf der anderen Seite freut man sich auch, weil es für die Goldmedaille im Team gereicht hat. Der Tag war ein emotionales Auf und Ab.“

 

Die Organisatoren der diesjährigen Stuttgart German Masters auf der ersten Pressekonferenz im Hotel Maritim

 

Neben Michael Jung werden auch weitere Reiter mit Weltklasseniveau in Stuttgart an den Start gehen. „Ähnlich, wie vor der coronabedingten Zwangspause, wird das Teilnehmerfeld wieder hochkarätig besetzt sein“, versprach Turnierleiter Andreas Krieg. Der Zeitplan wurde im Vergleich zu 2019 nur marginal verändert. „Die drei Weltcupprüfungen Dressur, Springen und Fahren werden wieder ausgetragen. Die Showacts werden zukünftig nicht mehr am Ende des Tages veranstaltet, sondern in den Tag integriert“, verriet Turnierleiter Carsten Rotermund. Außerdem gab es kleine Veränderungen bei der Durchführung des Rahmenprogramms. Der Ausstellungsbereich wurde komplett in die Nebenhallen verlegt, um mehr Bewegungsraum für die Besucher zu schaffen.

Vor allem die Zuschauer scheinen sich riesig auf das Event zu freuen. Bisher wurden ähnlich viele Karten wie zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2019 verkauft. „Wir sind verhalten optimistisch, dass wir erneut eine gute Kulisse haben werden, ließ Projektleiter Claus Lederer wissen.

Die 36. Ausgabe des Turniers ist für Hauptsponsor Walter Solar eine besondere. Das zehnjährige Jubiläum der Partnerschaft musste, wie die gesamte Veranstaltung, um zwei Jahre verschoben werden und kann in diesem Jahr endlich gefeiert werden. „Wir sind mit der Partnerschaft sehr zufrieden“, antwortete Walter auf die Frage, was ihm die Kooperation bedeutet. Vor allem das Thema Nachhaltigkeit und Klimaneutralität spielen für den Sponsor eine große Rolle. „Wir versuchen uns noch mehr mit dem Thema Co2-Neutralität zum Neuanfang der Masters zu beschäftigen. Wir haben bereits ein Turnier veranstaltet, dass klimaneutral war. Dafür haben wir eine neue PV-Anlage als Preis ausgegeben, damit die Ausstöße, die im Zuge der Veranstaltung verursacht wurden, über die nächsten sieben Jahre kompensiert werden können“, erzählt Wolfgang Walter. Um die German Masters nachhaltiger zu gestalten, wurden erste Schritte eingeleitet. Der Reitboden wird im Gegensatz zu den Vorjahren dauerhaft in der Nähe des Veranstaltungsorts gelagert, um unnötige Fahrten für den An- und Abtransport des Untergrunds zu vermeiden.

Mit dem Ausstieg von Mercedes geht ein großer Sponsor der Masters von Bord. „Durch diese Veränderung mussten neue Partner gesucht werden“, bestätigt Claus Lederer. „Wir haben mit Jeep einen neuen Sponsor aus der Autobranche akquirieren können, der allerdings nicht das gleiche Volumen wie Mercedes beisteuern kann. Wir sind nach dem Ausstieg auf unsere Bestandspartner zugegangen und haben ihnen die Situation erläutert und mitgeteilt, dass wir die Pakete gerne etwas erhöhen wurden, womit die meisten auch einverstanden waren“, führt er weiter aus. Auf die Frage, ob die Zuschauer nun die ausgefallenen Sponsorenbeträge auffangen mussten, antwortete Andreas Kroll: „Wir haben die Eintrittspreise marginal erhöht. Allerdings ist das nicht dem Wegfall von Mercedes als Sponsor geschuldet, sondern den steigenden Kosten.“ Auch die Preisgelder wurden nur geringfügig verändert. Nur im Springreiten wurde der Wert der Preise leicht gesenkt. „Wir sind von vereinzelten Sachpreisen komplett auf die Auszahlung monetärer Gewinngelder umgestiegen, was die etwas geringeren Preisgelder kompensieren sollte“, versicherte Andreas Krieg abschließend.