SG BBM Bietigheim Frauen: Deutscher Meister, Pokal- und Supercup-Sieger

Die Saison 2022/23 war für die Handball-Frauen der SG BBM Bietigheim erneut ein großer Erfolg. Mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft, dem Pokalerfolg beim Final Four-Turnier in der Stuttgarter Porsche Arena und dem Supercup-Gewinn am Anfang der Saison hat das Team von Trainer Markus Gaugisch seine Vormachtstellung in Deutschland erneut unter Beweis gestellt und alles gewonnen, was es national zu gewinnen gibt.

Fotos: Marco Wolf

Autor: Ralf Scherlinzky

21. Juni 2023
Ein kleines Manko steht jedoch im Raum: Der Erfolg auf internationaler Ebene, auf der man 2022 die European League gewonnen hatte, blieb aus. „Wir sind mit vier Siegen und einem Unentschieden in die Gruppenphase der EHF Champions League gestartet und waren eigentlich voll auf Kurs“, erinnert sich Geschäftsführerin Lena Backhaus. „Dann fielen ein paar unserer Spielerinnen aus und wir sind komplett aus dem Tritt gekommen, was uns letztendlich das Weiterkommen in die Playoffs gekostet hat.“

Zwischen dem 10. Dezember und dem 4. Februar gab es für die Bietigheimer Frauen sechs Niederlagen in Folge – und dennoch hatte man durch den Sieg am letzten Spieltag gegen Banik Most kurzzeitig noch Hoffnungen auf das Weiterkommen. Erst als einige Minuten nach dem Schlusspfiff die Nachricht gekommen war, dass im Parallelspiel Ljubljana den favorisierten CSM Bukarest geschlagen hatte, stand das Ausscheiden fest. „Das war natürlich ein bitterer Moment“, erinnert sich Lena Backhaus. „Aber wir haben viel gelernt und gesehen, dass in der Champions League einfach nochmal ein ganz anderes spielerisches Niveau herrscht und andere Teams so breit aufgestellt sind, dass sie Ausfälle besser kompensieren können.“
Durch die Deutsche Meisterschaft hat die SG BBM in der kommenden Saison nun die Chance, das Gelernte gleich in die Tat umzusetzen, brachte man durch den Titelgewinn doch die erneute Qualifikation für die Champions League unter Dach und Fach.

Einer, der dann nicht mehr dabei sein wird, ist Erfolgscoach Markus Gaugisch. Der 49-Jährige, der die ganze Saison über in Doppelfunktion sowohl die Bietigheimer Frauen als auch das deutsche Nationalteam betreut hatte, konzentriert sich künftig auf seine Aufgaben beim Deutschen Handball-Bund.

Mit Jakob Vestergaard konnte die Vereinsführung jedoch genau den richtigen Mann als Nachfolger verpflichten. Der 48-jährige Däne hat als Trainer schon zweimal mit Viborg HK die Champions League gewonnen und einmal mit Ramnicu Valcea das Halbfinale erreicht. Zudem war er 2015 für ein Jahr Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft.

„Wir sind überzeugt, dass Jakob die Arbeit von Markus erfolgreich fortsetzen kann. Ein Trainerwechsel bedeutet aber auch immer einen kleinen Umbruch und wir dürfen nicht die Erwartungshaltung schüren, dass wir weiterhin ungeschlagen durch die Bundesliga marschieren und automatisch in der Champions League erfolgreich sind“, mahnt Lena Backhaus.

„Das Wichtigste ist, dass wir unseren Fans und Sponsoren weiterhin Handballspiele auf Topniveau bieten. Aber es ist genauso wichtig, dass wir unseren Partnerpool und unsere Fanbase weiter ausbauen – am besten natürlich durch maximalen sportlichen Erfolg.“