Stuttgart Surge – Neuer Football-Hype auf der Waldau

2022 war für das Footballteam der Stuttgart Surge ein Jahr zum Vergessen. Die Franchise verlor in der European League of Football (ELF) alle Spiele und war meilenweit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein. In der Offseason drehten General Manager Suni Musa und sein Team deshalb alles „auf links“ (siehe Beitrag in SPORT.S Ausgabe 2), mit Headocach Jordan Neuman und Quarterback Reilly Hennessey wurden die zentralen sportlichen Positionen neu besetzt. Inzwischen ist klar: Die Umstrukturierungen waren erfolgreich und das Team hat erstmals die ELF-Playoffs erreicht. Wir waren beim Heimspiel gegen die Munich Ravers vor Ort und konnten uns selbst vom neuen Football-Hype überzeugen, der inzwischen auf der Waldau herrscht.

Fotos: Svenja Sabatini

Autor:Lara Auchter

18. September 2023

4.783 – diese Zahl prangte beim Heimspiel gegen die Munich Ravens groß auf der Anzeigetafel des GAZi Stadions auf der Waldau. Eine Zahl, die für den neuen Hype steht, der in dieser Saison rund um die Stuttgart Surge entstanden ist. Denn die Zahl stand für die Anzahl der Zuschauer, die das 30:32 gegen die Münchener live im Stadion miterlebten.

Die Niederlage? Rückblickend eher eine Art Betriebsunfall, schloss das Team die Hauptrunde der Central Conference doch mit zehn Siegen und nur zwei verlorenen Spielen ab und qualifizierte sich erstmals seit der Premiere der European League of Football im Jahr 2021 für die Playoffs.

Dass es am Ende tatsächlich eine so erfolgreiche Hauptrunde werden würde, daran musste man Ende Juni kurzzeitig zweifeln, als sich Quarterback Reilly Hennessey am Daumen verletzte und für mehrere Wochen ausfiel. Bis dato hatte die Surge nach Siegen über die Paris Musketeers, Milano Seamen und Raiders Tirol eine weiße Weste, die man dann aber auch in den nächsten beiden Spielen mit Ersatz-Quarterback Jan Weinreich behalten konnte. Nach der ersten Saisonniederlage, einem 13:31 bei den Helvetic Guards, reagierten die Verantwortlichen dann aber doch auf den Ausfall von Hennessey. Vom Liga-Konkurrenten Leipzig Kings, der den Spielbetrieb Mitte Juli hatte einstellen müssen, verpflichtete man Kenyatte Allen, der das Team zu zwei hohen Siegen gegen Barcelona und Milano führte. Dann war Hennessey gegen München wieder zurück.

„Dass unsere beiden Ersatz-Quarterbacks einen so guten Job gemacht haben, war der Schlüssel zum Erfolg. Sie haben uns in die Playoffs geführt“, so Headcoach Jordan Neuman. Auch General Manager Suni Musa ist vom Saisonverlauf begeistert: „Was die Coaches und Spieler leisten, ist überragend. Ich bin total stolz auf das, was wir bisher erreicht haben. Klar waren wir uns mit den ganzen Umstellungen in der Franchise sicher, dass der Erfolg zurückkommen würde, aber mit den Playoffs jetzt wird ein Wunschtraum wahr.“