Die Nebengeräusche ausblenden und sich von den Ludwigsburger Fans tragen lassen. So oder so ähnlich dürfte die Devise der MHP RIESEN Ludwigsburg für das dritte Spiel in der Halbfinalserie gegen die Telekom Baskets Bonn lauten. Nachdem es in den ersten beiden Partien sehr hitzig zuging und viele Schauplätze aufgemacht wurden, soll der hundertprozentige Fokus von Partie drei wieder auf den Basketball gerichtet sein. Diese findet am Samstag, den 03.06.23, ab 20:30 Uhr in der MHPArena statt.

Einem knappen Ergebnis in Spiel eins (80:71) folgte eine doch sehr deutliche zweite Partie in Bonn (94:65), in welcher das Feuer der Playoffs so richtig entzündet wurde. Nettigkeiten wurden sicherlich keine ausgetauscht, ganz im Gegenteil. Vor der Partie machte ein Interview vom Bonner Headcoach Tuomas Iisalo die Runde, in welchem er RIESEN-Kapitän Yorman Polas Bartolo angriff und ihm eher dem Wrestling als dem Basketball zuordnete. Viel schlimmer waren jedoch die Anschuldigungen, dass der Routinier die Verletzungen von anderen Spielern billigend in Kauf nimmt. Nach der Antwort von Yorman schaukelte sich die Situation derart unnötig nach oben, dass der Kubaner, der früher selbst lange für Bonn gespielt hat, bei jedem Ballkontakt in Bonn ausgepfiffen wurde. Das ganze gehört irgendwie zu den Playoffs dazu und ein bisschen Feuer ist immer interessant, jedoch schien es doch die Köpfe der Ludwigsburger zu belegen, die vor allem in Halbzeit zwei ihre Leistung nicht mehr abrufen konnten. In beiden Partien war man beim Rebounding unterlegen und erreichte nicht das Niveau aus der Viertelfinalserie gegen Oldenburg. Nun muss das Team von Headcoach Josh King das Spiel in Ludwigsburg gewinnen, wenn sie in der Serie bleiben wollen. Dafür muss eine gute Defensivarbeit her und unter den Brettern muss man öfters zupacken oder umgekehrt zumindest die Bonner an den zahlreichen Offensivrebounds hindern.

Apropos Offensivrebounds, starke 27 Stück erarbeiteten sich die Baskets in der ersten Halbfinalpartie und konnten so selbst bei einer nicht so stabilen Wurfquote gut punkten. Im Post spielen sie ihre Größenvorteile aus und sind dort immer wieder gefährlich. Auffallend ist auch, dass die Bonner oft nach Fouls suchen, wenn sie zum Korb gehen. Diese Option erlaubt ihnen entweder den Treffer oder bei einem Vergehen den Gang an die Freiwurflinie, den sie satte 22 Mal pro Partie gehen dürfen. Während Liga-MVP TJ Shorts in Spiel eins seine Qualität abermals unter Beweis stellte, war es Rückkehrer Jeremy Morgan, der das Scoring der zweiten Partie dominierte. Die Unberechenbarkeit und Ausgeglichenheit der Spieler beim Scoring ist eine ihrer Stärken, denn im Gegensatz zum Ludwigsburger Viertelfinalgegner aus Oldenburg, die sich in diesem Bereich stark auf DeWayne Russell verließen, können viele Spieler diese Rolle bei den Bonnern übernehmen. Zudem kommen die Baskets sehr gut mit der physischen Spielweise der Ludwigsburger zurecht und reiten weiterhin auf der Erfolgswelle, die sie durch die bisherige Saison trägt.

Spiel drei der Serie beginnt in Ludwigsburg am Samstag, den 03.06.23, um 20:30 Uhr. Alle Partien der easyCredit Basketball Bundesliga sowie alle Spiele des Magenta Sport BBL Pokals überträgt Magenta Sport live über MagentaTV, die MagentaSport-App und unter www.magentasport.de