Wasserball beim SV Cannstatt – Neue Spielstätte im Sportbad Neckarpark

Die Stadt Stuttgart hat ein neues Schmuckstück. Das Sportbad NeckarPark wurde Ende Juni dieses Jahres eingeweiht. Es ist, seit der Einweihung des Sonnenbergbads im Jahr 1976, der erste Neubau eines Hallenbads in Stuttgart und zeichnet sich vor allem durch die Klimaneutralität bei Wärme- und Stromgewinnung aus. Vor allem die Cannstatter Wasserballer freuen sich über die Eröffnung des neuen Bads. Nachdem die Mannschaft des SV Cannstatt jahrelang in der alten Traglufthalle im Inselbad Untertürkheim spielen musste, können sie ihre Spiele nun vor bis zu 600 Zuschauern austragen. Vor allem über die neuen Möglichkeiten, wie beispielweise Catering anbieten zu können, freut sich der Bundesliga-Aufsteiger enorm.

Autor:Nils Arnold

8. Dezember 2022

Fotos: Iris Drobny

Klassenerhalt heißt das erklärte Ziel der Wasserballer des SV Cannstatt für die laufende Saison. Nachdem der Mannschaft erstmals seit 2016/17 wieder der ersehnte Aufstieg in die B-Klasse der Wasserball-Bundesliga gelungen ist, soll in diesem Jahr in jedem Fall der Abstieg vermieden werden. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Unsere jüngsten Spieler sind Jahrgang 2007. Uns ist es sehr wichtig Erfahrung zu sammeln und die Mannschaft weiterzuentwickeln. Wir sind für die kommenden Jahre sehr gut aufgestellt, auch wenn es mit einer so unerfahrenen Truppe schwierig werden kann, gegen die starke Konkurrenz die Klasse zu halten“, erklärt Trainer Lennart Löscher.

Der Kader des SVC hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verändert. „Wir haben ein paar neue Spieler und die Mannschaft wurde etwas durchgemischt. Im Vergleich zur letztjährigen Starting-Seven gibt es drei Veränderungen“, ergänzt er.

Es kommt in diesem Jahr darauf an, die Spiele gegen die Mannschaften aus dem Tabellenkeller zu gewinnen. Eines dieser Spiele konnte der SV Ende November deutlich für sich entscheiden: Beim Heimspiel gegen den SV Poseidon Hamburg dominierte man das Spiel von Beginn an und konnte einen ungefährdeten 15:4-Sieg einfahren. Zwei der zehn Mannschaften steigen zum Ende der Saison in die zweite Liga ab.

Die Wasserball-Bundesliga ist in zwei Staffeln unterteilt. Die B-Liga ist dabei die Unterklasse der A-Liga und die zweithöchste Spielklasse im deutschen Wasserball. Der Traditionsclub aus Cannstatt möchte langfristig wieder in die A-Liga aufsteigen.

2006 konnte man den bislang einzigen deutschen Meistertitel gewinnen. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel zog der Verein die Mannschaft damals direkt nach dem Gewinn der Meisterschaft zurück und trat zunächst in der Oberliga Baden-Württemberg an. Nachdem man von 2009 bis 2017 erneut der Bundesliga angehörte und sogar einmal den vierten Platz in der A-Gruppe belegt hatte, setzt man beim SV Cannstatt nun seit dem Zweitliga-Abstieg 2017 fast ausschließlich auf Jugendspieler aus der Region Stuttgart.

Mit der neuen Spielstätte Sportbad NeckarPark ziehen die Cannstatter aus dem vereinseigenen Bad in eine für Bundesliga-Wasserball wesentlich besser ausgestattete Spielstätte – eine große Veränderung für alle Beteiligten. „Es ist schon eine Umstellung. Wir hatten im alten Bad nur eine kleine Tribüne und sonst keine Infrastruktur. Uns bieten sich auf einmal Möglichkeiten, die wir vorher nicht hatten. Deshalb müssen wir uns erst an die neuen Gegebenheiten rantasten“, führt der ehemalige SVC-Kapitän Lennart Löscher aus.

Neben den Cannstattern tragen auch die A-Ligisten aus Ludwigsburg und Esslingen ihre Spiele im Sportbad Neckarpark aus. „Auch davon profitieren wir. Andere Mannschaften müssen zwei Stunden Fahrzeit einplanen, um ein Testspiel gegen einen Gegner auf Augenhöhe machen zu können. Wir brauchen nur einmal durch das Becken zu schwimmen und haben die Möglichkeit gegen eine etablierte Bundesligamannschaft aus Esslingen oder eine Profimannschaft wie Ludwigsburg zu spielen“, freut sich der engagierte Trainer.

Fünfmal in der Woche trainiert die junge Mannschaft für die Spiele am Wochenende. „Ich versuche reine Schwimmeinheiten zu vermeiden, sondern die Kondition eher über Spielformen trainieren zu lassen. Da sind dann aber immer wieder konditionelle Elemente, wie das Tragen eines Bleigürtels, enthalten. Der Fokus liegt in den nächsten Wochen darauf, über die kompletten 32 Minuten eine konstante Leistung zu bringen. Wir waren bisher in allen Spielen auf Augenhöhe, haben uns aber in jedem Spiel einen Durchhänger von vier oder fünf Minuten erlaubt, in dem wir das Spiel aus der Hand gegeben haben“, erläutert Lennart Löscher die Trainingsinhalte.