Die MHP RIESEN Ludwigsburg kehren siegreich aus der Länderspielpause und aus Niedersachsen zurück: In Vechta agieren die Schwaben lange Zeit unglücklich bis fahrig, dominieren in der Crunchtime aber beidseitig das Geschehen und feiern – aufgrund dieser Minuten – einen hochverdienten 86:72-Erfolg.

17 Tage nach den jeweils vergangenen Pflichtspielen gegen Würzburg und in Rostock brauchten sowohl Ludwigsburg als auch Vechta keinerlei Anlaufphase: Desure Buie markierte die ersten sieben, Tommy Kuhse die ersten zehn Punkte seiner Farben, sodass die Point Guard ihren beiden Mannschaften einen Schnellstart ermöglichten. Die MHP RIESEN zeigten eine gute Verteidigungsleistung, versuchten nun auch über Eddy Edigin und Jeff Roberson – der für Jonathan Bähre in die Startformation gerückt war – Inside-Präsenz zu implementieren. Dem Duo gelangen Korberfolge, dennoch agierten beide eher unglücklich und die Gäste ganzheitlich zu fahrlässig. Zu allem Überfluss kassierten Edigin und Jacob Patrick im ersten Abschnitt unnötige unsportliche Foulspiele, Roberson hatte ebenfalls mit Foulproblemen zu kämpfen, sodass die Schützlinge von Josh King dennoch mit dem Zwischenstand zufrieden sein mussten (19:19, 10. Spielminute).

Dies sollte sich deutlich verändern: Edigin kassierte beim 26:26-Zwischenstand ein zweites, ebenfalls absolut überflüssiges U-Foul, sodass er den Halleninnenraum vorzeitig verlassen musste. Michael Hughes II gab sein Bestmögliches und schloss die Lücke in Gänze erfolgreich, in dieser Phase war aber dennoch RASTA Vechta das Maß der Dinge. 14 unbeantwortete Zähler markierten die Niedersachsen in Serie (32:34 / 46:34), sodass die Partie komplett kippte. Bei den Gelb-Schwarzen fehlte es in dieser Phase an Vielem, nicht aber am Einsatz, den Silas Melson auch belohnte – der US-Amerikaner traf noch vor der Pause zwei seiner Distanzwürfe, durchbrach das orange-weiße Momentum und brachte Ludwigsburg zurück in Schlagdistanz (46:40, 20.).

„Im dritten Viertel eigentlich schon tot“

Doch während der Beginn des Spiels noch beidseitig punktereich daherkam, fehlte beiden Teams nach dem Seitenwechsel jegliches Fortune beim eigenen Wurf. Dies trübte allerdings nur die Laune der Gelb-Schwarzen. Vechta blieb, angeführt vom starken Kuhse, fortwährend in Führung, kam immer wieder zu Zählbarem und sah frühzeitig wie der sichere Sieger aus: Die MHP RIESEN hatten keinerlei Zugriff zur Partie, gingen fahrlässig mit dem Spielgerät um und sahen sich zweistellig im Hintertreffen. Kaum ein Gäste-Akteur erreichte bis hierhin sein Leistungsmaximum – dennoch steckten die Schwaben nicht auf. Melson hielt seine Farben einmal mehr im Spiel (59:49, 27.), Graves, Jaren Lewis und Hughes II brachten viel Energie und nun auch Korberfolge, die sich zum Viertelende und Beginn noch nicht ausbezahlten, sondern viel eher noch durch Vechtaer Punkte auf der Gegenseite konterkariert wurden (65:58, 30.).

Gänzlich anders sollte sich dann der Schlussabschnitt darstellen: Aus einem stabilen Defensivverbund heraus kamen die Ludwigsburger mehr und mehr ins Laufen. Zahlreiche Deflections, Steals und Rebounds einerseits, zahlreiche Dreier und Fastbreaks andererseits sorgten für die beste RIESEN-Endphase im Saisonverlauf. Die Gäste spielten plötzlich ganzheitlich wie aus einem Guss, waren physisch voll auf der Höhe, hielten die Hausherren minutenlang bei null Treffern und bogen mit einem eigenen 22:0-Lauf (65:80) frühzeitig auf die Siegerstraße. Eine beachtliche Leistung, die sich keinesfalls angedeutet hatte und mit Graves, Melson, Bähre, Roberson und Hughes II mehrere Väter hatte. Im verstummten RASTA Dome ebbte die Anspannung, die in den ersten drei Vierteln noch omnipräsent gewesen, merklich ab, sodass die beiden Kontrahenten noch Ergebniskosmetik betrieben – sich sowohl am Spielausgang (86:72) als auch an der Rückkehr der MHP RIESEN in die Playoff-Ränge (5.) nichts mehr änderte.

Nachdem der Auswärtssieg auf dem Parkett kurz gefeiert und die Punkte eingefahren wurden, richtet sich der RIESEN-Blick schon wieder auf den kommenden Mittwoch (06.03.): Zum Rückrunden-Auftakt des Top-16s der Basketball Champions League gastiert JDA Bourgogne Dijon zur Wochenmitte in der MHPArena. Auch dann haben die Schwaben dann die Chance auf einen sprichwörtlichen Big-Point-Sieg, der im Falle eines Bonner Erfolges in Istanbul bereits die Playoff-Qualifikation mit sich bringen könnte.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg