German Open Championships – Fünf Tage Tanzsport auf Weltklasseniveau
Fünf Tage lang boten die 35. German Open Championships in Stuttgart im August Tanzsport auf Weltklasse-Niveau. Sportlich und wirtschaftlich konnten die Verantwortlichen eine rundum positive Bilanz über das weltweit größte Tanzturnier mit insgesamt 62 Einzelwettbewerben ziehen. Die Startzahlen waren gegenüber dem noch von Corona beeinflussten Vorjahr um rund 30 Prozent auf 3.800 gestiegen, die Sitzplatzkarten im Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle waren zu 90 Prozent ausverkauft, auch die Laufkarten waren begehrt. Einziger sportlicher Wermutstropfen: Die Stuttgarter Weltranglistenersten in den Standardtänzen, Violetta und Tomas Fainšil, mussten ihre Teilnahme verletzungsbedingt kurzfristig absagen…
Fotos: vstudio.photos
Autor:Ralf Scherlinzky
„Ich bin äußerst zufrieden“, sagte Dr. Tim Rausche, Präsident des Deutschen Tanzsportverbandes, bei der Abschluss-Pressekonferenz. „Wir hatten 55 Nationen am Start, die neuen Soloturniere sind mit 274 Meldungen bestens angenommen worden, und Boogie-Woogie brachte, wie immer, eine etwas andere Farbe ins Turnier.“ Außerdem, freute er sich, sehe der Medaillenspiegel für die deutschen Paare sehr gut aus, und verwies auf den zweiten Platz (7x Gold, 4x Silber, 8x Bronze) hinter China (14/13/12). „Mein Dank geht an die Stadt Stuttgart, an den Tanzsportverband Baden-Württemberg, die WDSF, an die beteiligten Vereine und an die 530 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Gemeinsam haben wir das gut hinbekommen. Letztes Jahr war es wacklig, doch jetzt haben wir wirtschaftlich überlebt und können für 2024 große Pläne schmieden.“
„Nach dem Minus von 2022 ist unser Etat von rund einer Million Euro nun wieder ausgeglichen“, bilanzierte GOC-Geschäftsführer Wilfried Scheible, der auch Präsident des Tanzsportverbands Württemberg und damit Mitgesellschafter der GOC ist. Ein Problem seien allerdings im Vorfeld die vielen, auf die Pandemie zurückzuführenden extrem kurzfristigen Anmeldungen gewesen. „So mussten wir den Zeitplan immer wieder ändern.“ Insofern habe sich die Umstellung von gedruckten auf nur online abrufbare Programmhefte ausgezahlt. Die Umstellung auf eine weitgehend „papierlose“ GOC wurde überwiegend gut angenommen. „Wir blicken guten Mutes in die Zukunft.“
Zumal 2023 auch die Startzahlen stimmten und fast schon Vor-Corona-Niveau erreicht haben. „Hinter jedem Turnier steht ein Plus“, freute sich GOC-Managing-Director Harry Körner. „Die Meldungen für den Grand Slam sind um 40 Prozent auf 265 Paare in die Höhe geschossen“, nannte er ein Beispiel. Für die Zuwächse seien nicht nur die um 33 Prozent gestiegenen Meldungen aus Deutschland verantwortlich, sondern auch die aus China. „Es sind elf Prozent mehr als 2019, letztes Jahr war das Reich der Mitte in Stuttgart nicht vertreten. Inzwischen ist China von den Meldezahlen her die Nummer zwei hinter uns.“ Die Tänzerinnen und Tänzer aus Asien dominierten vor allem die bei den GOC erstmals angebotenen Soloturniere.
Die nächsten, also die 36. German Open Championships finden vom 13. bis 17. August 2024 statt.
Bild: 3.800 Starter aus 55 Nationen traten bei den 35. German Open Championships in 62 Einzelwettbewerben an – wie hier die Bochumer Artur Balandin und Anna Salita, die beim GrandSlam Latin Adult Platz 9 belegten.