Einfach mal Golfen gehen: Golf als Breitensport in City-Nähe
Golf zu spielen, ist nicht immer jedem vergönnt. Ohne das nötige Kleingeld sind die Hürden hoch, ehe man zum ersten Mal den Schläger schwingen kann. Auf den meisten Plätzen wird die Platzreife vorausgesetzt, sonst wird es schwierig, dem entspannenden Sport im Grünen nachzugehen. Muss das eigentlich sein?
Nein, dachte sich der SportKultur Stuttgart e.V. im Jahr 2013, als er seine öffentliche Driving Range „GolfKultur Stuttgart“ eröffnete. Stadtnah und hoch über den Dächern von Stuttgart-Hedelfingen idyllisch am Waldrand gelegen, bietet die Übungsanlage einen niederschwelligen Einstieg in den Golfsport. Wir haben die Anlage besucht und uns mit dem Golfmanager Leon Jungk über das Konzept und die Möglichkeiten unterhalten, die die GolfKultur Stuttgart bietet.
Autor:Ralf Scherlinzky
Der Spaß steht beim Partygolf an erster Stelle. Fotos: GolfKultur
„Wer Lust hat, Golf auszuprobieren, kann einfach so vorbeikommen“, sagt Leon Jungk und erklärt, dass Gäste der GolfKultur Stuttgart gerade mal 18 Euro bezahlen, um einfach mal Bälle abschlagen und auf dem Grün einlochen zu können. Darüber hinaus biete man sonntags einen zweieinhalbstündigen Schnupperkurs für 29 Euro an. Möglich gemacht werden die günstigen Einstiegspreise durch die Tatsache, dass die Anlage mit der SportKultur Stuttgart e.V. einem Verein gehört, der in 16 Abteilungen Breitensport für über 3.000 Mitglieder anbietet. „Deshalb verzichten wir auch auf die sonst übliche Etikette mit Golf-Kleidung, denn das würde nicht zu unserer Ausrichtung als Breitensportverein passen. Eine Mitgliedschaft ist ebenso wenig notwendig, auch wenn natürlich dennoch alle Spieler gerne auch als Mitglieder unserer Golf-Abteilung in der SportKultur Stuttgart e.V. willkommen sind“, weiß Leon Jungk.
Golfspielen bei Flutlicht ist ein besonderes Erlebnis.
„Unsere GolfTrainingsAkademie ist Stuttgarts größte Golfschule. Mit neun Trainern und täglichen Gruppenkursen bieten wir stadtnah die Möglichkeit, den Golfsport niederschwellig zu erlernen“, erklärt der Golfmanager.
Im Gegensatz zu den großen Golfanlagen gibt es bei der GolfKultur keine 9- oder 18-Loch-Anlage. Die Driving Range besteht vielmehr aus Abschlagplätzen, Chipping und Putting Greens, sowie einer Putt- Übungsanlage. Dort sorgen die Verantwortlichen ordentlich für Freizeit-Action, auch um den Golfsport herum.
Fast schon legendär ist die jährliche Partygolf-Reihe am Freitagabend. „Partygolf bei der GolfKultur ist vergleichbar mit einem Bowlingabend mit Freunden. Du kommst am Freitagabend mit deinen Leuten zur Golfanlage, zahlst 20 Euro pro Person, bekommst Leihschläger und 140 Bälle und kannst von 18 bis 22 Uhr Golf spielen. Dazu gibt es Musik, Food und Drinks. Gegen später schalten wir die Flutlichtanlage ein, was dem Ganzen dann nochmal eine besondere Atmosphäre verleiht“, so Leon Jungk.
Sehr beliebt sei auch die Veranstaltungsreihe „Golf & Wein“ in Kooperation mit dem Collegium Wirtemberg, die Golfkurs und Weinprobe verbindet. Der Erfolg gibt dem Konzept der GolfKultur recht: Allein zum ersten Golferlebnistag Ende April waren rund 80 Neugolfer nach Hedelfingen gekommen, um einen Schnupperkurs zu absolvieren.
Was die Anlage noch von den großen Golfplätzen unterscheidet: Sie hat 365 Tage im Jahr geöffnet und macht auch vor Schnee nicht halt. „Wir stellen im Winter auf Wunsch die Heizstrahler in den Boxen an, und dann fühlt es sich fast an wie im Sommer“, lacht Leon Jungk.
Ziel der Kurse auf der Driving Range ist es, die Golfschüler bestmöglich ausgebildet auf die Plätze der 9- oder 18-Loch-Anlagen zu „entlassen“. Leon Jungk: „Unsere GolfTrainingsAkademie ist natürlich auch danach für unsere Schüler da und gibt auch nach dem Erlangen der Platzreife weiterhin Unterricht.“
Um den Gästen und Schülern weiterhin eine sportliche Heimat bieten zu können, haben die Verantwortlichen Ende 2023 den Golfclub Stuttgart Weitenburg in Starzach-Sulzau gegründet und bieten so die Möglichkeit, in der Stadt zu trainieren und auf dem Land zu spielen.