Team Paris-Stipendium 2024: Kooperation von SportRegion und OSP

Autor:Ralf Scherlinzky

26. Juni 2024

Vorstellung des Paris-Teams im Mai 2022 mit (vorne von links) den Teammitgliedern Johanna Göring, Emelie Petz, Jello Krahmer, Yannis Fischer und Katharina Menz. Foto: SportRegion Stuttgart / Dr. Qingwei Chen

Im Mai 2022 stellte die SportRegion Stuttgart im Rahmen der Kampagne „Olympiastützpunkt Stuttgart – Team Paris“ eine Gruppe von zwölf Sportlerinnen und Sportlern vor, für die sie die Patenschaft für eine optimale Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris übernahm. Nun stehen die Sommerspiele unmittelbar vor der Tür – ein guter Zeitpunkt, um das Perspektivteam genauer unter die Lupe zu nehmen und nach dem aktuellen Status bezüglich der Qualifikationen für Paris zu schauen.

Ringer Jello Krahmer vom ASV Schorndorf war Anfang April der erste Sportler aus dem Perspektivteam, der sich für Paris qualifizierte. Foto: Günter Schmid

Alina Beck (BMX-Radsport), Timo Eder (Turnen), Yannis Fischer (Para-Leichtathletik), Johanna Göring (Leichtathletik), Alina Kenzel (Leichtathletik), Jello Krahmer (Ringen), Katharina Menz (Judo), Nina Ndubuisi (Leichtathletik), Emelie Petz (Turnen), Philip Schaub (BMX-Radsport), Maurice Schmidt (Rollstuhlfechten) und Jonathan Vetter (Bogenschießen) – das sind die Namen der Athletinnen und Athleten, die in den letzten beiden Jahren in den Genuss der besonderen Förderung durch die SportRegion kamen.

Zum einen hielt das Paris-Stipendium den zwölf Teammitgliedern finanziell den Rücken frei, zum anderen wurde aber auch ihr Bekanntheitsgrad in der Region Stuttgart gesteigert. Immer wieder berichtete der SportRegion-Partner RegioTV in Videobeiträgen über die Stipendiatinnen und Stipendiaten, und sie standen auch sonst regelmäßig im Fokus. „Neben all der materiellen Unterstützung und der PR ist auch der mentale Aspekt nicht zu unterschätzen“, weiß Sascha Molt. Der Laufbahnberater am Olympiastützpunkt Stuttgart steht mit den Geförderten regelmäßig im Austausch und berichtet von Gesprächen, in denen sie besonders auch die Anerkennung wertschätzen, die sie durch die SportRegion erfahren. „Sie wissen, es gibt da Menschen, die an sie glauben“, so Sascha Molt weiter.

Immer wieder gehe man von Seiten des Olympiastützpunkts auf die Teammitglieder zu, um nachzufragen, ob sie weitere Unterstützung benötigen. „Da geht es von maßgeschneiderten Maßnahmen über die Inanspruchnahme von Sportpsychologen und Osteopathen bis hin zur Vereinbarung eines zusätzlichen Urlaubssemesters an der Uni oder zu allgemeinen Unterstützungen für Lehrgänge.“

Bereits seit zwei Jahrzehnten fördert die SportRegion über das Patenschaftsmodell zusammen mit dem Olympiastützpunkt aussichtsreiche Athletinnen und Athleten. Hatte es in den vergangenen olympischen Zyklen jeweils sechs Stipendiatinnen und Stipendiaten gegeben, so wurden im Rahmen des 2024er-Stipendiums erstmals gleich zwölf Athletinnen und Athleten gefördert.

Die Auswahl erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt, der selbst ein Olympia-Perspektivteam mit rund 90 Mitgliedern definiert hat. „Der Wunsch der SportRegion war, dass das Team breit aufgestellt ist, möglichst viele Sportarten abgedeckt sind und ein Bezug zu Stuttgart da ist. Auch sollten sowohl einige Routiniers, als auch aussichtsreiche Nachwuchssportlerinnen und -sportler davon profitieren“, berichtet Sascha Molt. Auf Basis dieser Kriterien wurden die Kandidatinnen und Kandidaten ausgewählt.

Besonders wertvoll war die Unterstützung für Alina Kenzel. Die Kugelstoßerin vom VfB Stuttgart konnte aufgrund einer Post-COVID-Erkrankung fast zwei Jahre lang keinen Sport treiben, geschweige denn auf Spitzensport-Level trainieren. „Gerade in solchen Momenten ist es für die Sportlerin besonders wichtig, dass man weiter an ihrer Seite steht“, so Sascha Molt. Die 26-Jährige gab im Sommer 2023 ihr Comeback und holte kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe bei der Europameisterschaft in Rom den vierten Platz.

Alina Kenzel  Foto: VfB Stuttgart

„Das Paris-Stipendium hat mir in meiner sportlichen Karriere die finanzielle Unterstützung gegeben, die ich brauchte, um meine Ziele zu erreichen. Dank dieser Förderung wurde ich unter anderem Weltmeister in Paris im letzten Jahr.“

Yannis Fischer, Weltmeister 2023 im Para-Kugelstoßen

Foto: Thomas Kircher

Während Alina Kenzel sich wieder zurückkämpfte, musste die Turnerin Emelie Petz Ende 2023 leider ihre Karriere beenden. „Natürlich ist es sehr schade, wenn eine Karriere aufgrund von Verletzungen endet. Auf der anderen Seite ist es auch schön zu sehen, wie sich Athleten und Athletinnen nach der sportlichen Karriere persönlich in andere Richtungen entwicklen – auch ohne den Spitzensport und dessen Förderung“, so Sascha Molt.

Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe am 11. Juni 2024 waren mit Ringer Jello Krahmer, Turner Timo Eder und Rollstuhlfechter Maurice Schmidt bereits zwei Athleten aus dem Kreis der Zwölf nominiert.

Mit Yannis Fischer, Alina Beck, Philipp Schaub, Alina Kenzel, Nina Ndubuisi, Johanna Göring, Jonathan Vetter und Katharina Menz standen sechs weitere Athletinnen und Athleten noch in mehr oder weniger aussichtsreicher Position für eine Olympia-Qualifikation und wir drücken die Daumen, dass sie auch noch den Sprung nach Paris schaffen.