Die HB Ludwigsburg ist mit einer Niederlage in die neue EHF Champions League-Saison gestartet. Im ersten Gruppenspiel beim dänischen Topteam Odense Handbold unterlag der Deutsche Meister mit 22:28 (10:13).

Im ersten Spiel als HB Ludwigsburg auf internationaler Bühne begannen beim Deutschen Meister mit Torhüterin Johanna Bundsen, Viola Leuchter, Jenny Carlson und Valentina Klemencic vier Neuzugänge in der Start-Sieben. Cheftrainer Jakob Vestergaard musste auf das Top-Duo am Kreis, Kaba Gassama und Sofia Hvenfelt, verzichten. Den besseren Start legten vor 1.905 Zuschauern in der Sydbank Arena in Odense das Heimteam hin. Andrea Hansen traf nach 90 Sekunden per Siebenmeter zum 1:0. Anschließend dauerte es zwei weitere Minuten, ehe Anna Grundtvig mit dem 2:0 das nächste Tor erzielte. Nach gut vier Zeigerumdrehungen kam dann auch die HBL auf die Anzeigetafel, nachdem Mareike Thomaier vom Siebenmeterstrich souverän zum 1:2 verwandelte und damit ihren ersten Champions League-Treffer erzielte. Nach Treffern von Malin Aune und Thale Rushfeldt Dalia zog Odense beim 4:1 nach sechs Minuten erstmals auf drei Tore davon. Im ersten Ludwigsburger Überzahlspiel, nach einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Lysa Tchaptchet, markierte Antje Döll mit dem 2:4 nach sieben Minuten das erste HBL-Tor aus dem Feld. Bei Odense lief speziell in der Anfangsphase viel über die Außenspielerinnen und Aune erhöhte auf 5:2 aus dänischer Sicht, sodass HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard bereits nach knapp zehn Minuten die erste Auszeit nahm und seine Spielerinnen neu auf die aggressive Deckung der Däninnen einstellte.
Doch es dauerte noch etwas, bis die Maßnahmen griffen. Zwar traf Jenny Carlson zum 3:5, ehe Odense zweimal in Folge erfolgreich war und wieder mit 7:3 führte. Anschließend agierte die HBL, trotz einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Xenia Smits, in der Defensive aufmerksam und vorne traf zunächst Thomaier mit einer Rückraum-Fackel zum 4:7 und wenig später Guro Nestaker aus der eigenen Hälfte, nachdem Althea Reinhardt nicht schnell genug von der Bank zurückgelaufen war. Damit arbeitete sich Ludwigsburg Mitte der ersten Hälfte so richtig ins Spiel und nachdem sowohl die ehemalige Bietigheimerin Maren Aardahl als auch Andrea Hansen einen Siebenmeter verwarfen, war der Deutsche Meister mit dem 6:7-Anschlusstreffer durch Viola Leuchter wieder dran.

Anschließend beendete Mie Højlund eine Ludwigsburger Phase von vier Minuten ohne Gegentor mit dem 8:6, aber Jenny Behrend antwortete mit dem schnellen 7:8. Die Gäste standen in der 6-0-Abwehr jetzt deutlich besser, kamen so zu Ballgewinnen und zwangen Ole Gjekstad nach 18 Minuten zu seiner ersten Auszeit. Doch die HBL ließ mehrfach die Chance auf den Ausgleich liegen, stattdessen traf Clara Thomsen nach 20 Minuten zum 9:7. Bis fünf Minuten vor der Pause hielt der Vorjahresfinalist Kontakt, auch weil Bundsen einige Bälle parierte und Behrend im Gegenstoß zum 8:9 bediente. Xenia Smits traf kurz darauf zum 9:10. Doch wieder gelang der Ausgleichstreffer nicht, weil Thomaier per Siebenmeter an Yara ten Holte scheiterte und Odense in Unterzahl auf 13:9 davonzog. Eine Minute vor dem Ende des ersten Durchgangs traf Nestaker zum 10:13-Halbzeitstand aus Ludwigsburger Sicht.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs taten sich die Gäste schwer mit dem Tore erzielen. In der 33. Minute wurde eine mögliche Schlüsselszene von den beiden Unparteiischen gänzlich übersehen, als HB-Torhüterin Johanna Bundsen bei einem Gegenstoßpass von Lysa Tchaptchet außerhalb ihres Sechs-Meter-Kreises am Wurfarm behindert wurde. Nur zwei Treffer gelangen in den ersten zwölf Minuten nach der Pause. Somit konnte Odense, ausgehend vom 15:12, sieben Minuten ohne Gegentor bleiben und auf 19:12 davonziehen. Auch nach dem 13:19 durch Leuchter fand Ludwigsburg zu selten Lösungen gegen die stabile dänische Defensive, kassierte zu einfache Gegentore aus dem Rückraum und mit dem 23:13 wuchs der Rückstand auf zehn Tore.

Kurz darauf waren es beim 13:24 sogar elf Treffer Differenz und Vestergaard nahm seine letzte Auszeit bereits 14 Minuten vor dem Ende. Anschließend pendelte sich der Rückstand seines Teams zunächst bei zehn Treffern ein. Gut zehn Minuten vor Schluss wurde Döll im Gesicht getroffen, musste mit einer blutenden Verletzung unter dem Auge zur Behandlung in die Kabine, eine Strafe gegen Odense gab es zum Ludwigsburger Unverständnis wiederrum nicht.

Auf Seiten der HBL übernahm in der Folge Nicole Roth im Tor, Noemi Hafra agierte teilweise im linken Rückraum und Julia Niewiadomska kam zu ihrem Champions League-Debüt und vertrat Antje Döll auf Linksaußen. Da den Gastgeberinnen der ein oder andere Fehler unterlief, konnte Ludwigsburg mit einem 3:0-Lauf auf 18:25 verkürzen.

In der Schlussphase traf die HBL wieder regelmäßiger und kam drei Minuten vor dem Ende durch Nestaker mit dem 21:27 auf sechs Tore heran. Zwischen den Pfosten zeigte Roth einige Paraden und bediente im Gegenstoß Behrend, die mit sechs Treffern beste Werferin des Spiels wurde und zum 22:27 traf. Das letzte Tor der Partie erzielte dann Ragnhild Valle Dahl per Siebenmeter zum 28:22-Endstand, sodass die HBL zum Champions League-Auftakt im dritten Pflichtspiel der Saison die erste Niederlage einstecken musste.

HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard: „Odense ist eine super starke Mannschaft und hat, wie erwartet, gut gespielt. Deswegen haben wir auch ein paar Probleme gehabt. Natürlich hätten wir gerne etwas besser gespielt, aber die sechs Tore Rückstand am Ende sind, glaube ich, sind in Ordnung. Die Abwehr war viel besser als erwartet, der Angriff ein bisschen schlechter. Jenny Behrend hat überragend gespielt und Mareike Thomaier war am Kreis und in der Abwehr gut. Aber wir brauchen noch etwas mehr Zeit.“

Tore: Behrend 6, Smits 4, Thomaier 3/2, Nestaker 3, Döll 2/1, Leuchter 2, With 1, Carlson 1.

Nach drei Spielen in den ersten neun Tagen der neuen Saison geht es für die HBL direkt weiter. Am Mittwoch, 11. September, 19:30 Uhr gastiert der fünffache Deutsche Titelträger zum Spitzenspiel beim aktuellen Vizemeister HSG Bensheim/Auerbach.

Am Sonntag, 15. September, 14 Uhr, kommt es zur Neuauflage des Königsklassen-Finals der Vorsaison, wenn der amtierende Champions League-Sieger Györi Audi ETO KC seine Visitenkarte in der Ludwigsburger MHP Arena abgibt. Tickets für das erste HBL-Heimspiel in dieser Königsklassen-Spielzeit sind online bei Reservix sowie an allen Reservix-Vorverkaufsstellen und in der HBL-Geschäftsstelle erhältlich.

Text: HB Ludwigsburg