Auftakt-Sieg im Auftakt-Spiel: Die MHP RIESEN Ludwigsburg beginnen die Gruppenphase des FIBA Europe Cups mit einem 86:62-Erfolg. Gegen die Caledonia Gladiators überzeugen die Schwaben vor 1.624 Zuschauern zwar nicht auf voller Länge, sind über die kompletten 40 Minuten aber das spielbestimmende Team, verteilen Spielminuten und Punkte und erspielen sich über die Defensive und 28 forcierte Ballverluste den Sieg.
Ungewohnte Zeit, unbekannter Wettbewerb, bekannte Startformation‘ lautete der RIESEN-Dreiklang am Dienstagabend vor Spielbeginn. In ihrem ersten FIBA-Europe-Cup-Spiel starteten die Ludwigsburger wie schon gegen Rostock und Ulm mit Ezra Mañjon, Jacob Patrick, Justin Simon, Yorman Polas Bartolo und Joel Scott – und machten sich die durchaus vorhandene Eingespieltheit direkt zu nutze. Auf einen 4:0-Start folgte ein 6:1-, 13:6- und schließlich ein 21:14-Zwischenstand. Aufbauend auf eine solide Verteidigungsleistung setzten sich die Schwaben ab der 18. Spielsekunde (!) ab und sollten insgesamt 39:42 Minuten in Front liegen. Im seit Jahren nicht gesehenen, weißen Heimtrikot – das allseits gefiel – untermauerte der Favorit von Beginn an die Kräfteverhältnisse in der MHPArena (10. Spielminute).
Trotz der eigenen Fähig- und Fertigkeiten und einer zwischenzeitlichen Zehn-Punkte-Führung, die Polas Bartolo aus der Distanz besorgte, blieben die Caledonia Gladiators aber im Spiel. Was einerseits natürlich an den Akteuren der Schotten und an einer von Beginn an breit ausgelegten Minutenverteilung, in der die erkrankten Jonas Wohlfarth-Bottermann und Julis Baumer sowie Rekonvaleszent Kellan Grady fehlten, lag, vor allem aber mit der gelb-schwarzen Schlampigkeiten und diversen Unkonzentriertheiten zu begründen war. Die MHP RIESEN ließen Offensivoptionen ungenutzt, machten nicht das Maximum aus ihren Möglichkeiten und offenbarten allen voran in den ersten zwanzig Minuten Luft nach oben (unter anderem 15,4 3P%). Dennoch: Die Führung war auch weiterhin hochverdient und die Spielkontrolle in RIESEN-Hand (36:26, 20.).
14 Steals ins Glück (und fast alle nach der Pause)
Im Anschluss an den Gang in die Kabinen wirkten beide Mannschaften etwas agiler. Nach einer minimalen Drangphase der Gäste, die Headcoach John Patrick beim 40:30-Zwischenstand mit einer Auszeit beendete, waren es aber nur noch die Hausherren, die agierten. Besser: dominierten. Mehrere Angriffe in Folge erstickten die MHP RIESEN bereits in der Gladiators-Hälfte, erzwangen Ballverluste in Serie – im gesamten Viertel insgesamt acht – und setzten sich auf 18 Punkte (48:30) ab. Vor allem Mañjon, Simon und Brandon Tischler überzeugten in dieser Phase, sorgten im Fastbreak für einfache Punkte und Zählbares. Dennoch verpassten es die Schwaben, die in Halbzeit zwei zusätzlich auf den angeschlagenen AJ Pacher III verzichten mussten, den Gegnerdruck endgültig zu überwinden. East Kilbride bewahrte sich in den Minuten 26 bis 30 sich die Minimalchance (59:43, 30.).
Zu Beginn des Schlussabschnitts spielten die Ludwigsburger aber dann endgültig ihren besten Basketball, entschieden mit einem 15:2-Lauf endgültig die Partie, die mit einem 79:47-Zwischenstand in die finalen fünf Minuten ging. In diesen verschaffte Patrick unter anderem Dominykas Pleta und Lenny Anigbata weitere Spielanteile, letzterer stand erstmals im RIESEN-Trikot in einem Pflichtspiel auf dem Parkett, markierte zudem seine ersten Punkte. Obwohl die Gäste vom Spannungsabfall profitierten und Ergebniskosmetik betrieben, während die Ludwigsburger sichtbar nachließen, war der Ausgang deutlich – und der 86:62-Sieg in dieser Höhe vollumfänglich verdient.
Bevor es in den kommenden Wochen im FIBA Europe Cup im Wochenrhythmus weitergeht, in der kommenden Woche reisen die Ludwigsburger in den Kosovo und gastieren bei KB Trepca, steht am Sonntag erneut ein Heimspiel, diesmal im K.-o.-Modus an. Im Achtelfinale des BBL Pokals empfangen die Barockstädter den SYNTAINCIS MBC, möchten das Ticket für die nächste Runde und damit die Heimbilanz so halten wir das FEC-Trikot: weiß.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg