Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang haben im Auswärtsspiel bei der TG Landshut einen beeindruckenden Auftritt hingelegt. Sie fegten förmlich durch das Sportzentrum West und ließen dem Aufsteiger beim 39:23 keine Chance. Schon in der Anfangsphase setzten sich die Gäste ab – und sie zogen ihre gute Leistung auch konsequent über 60 Minuten durch.
Von Alexander Hornauer
16 Tore Unterschied, der HCOB feierte einen klaren Auswärtserfolg. Von den mitgereisten Anhängern gab es großen Applaus. Ansonsten leerte sich die Halle schnell. Die Landshuter hatten sich zwar in der Außenseiterrolle gesehen, dieser eindeutige Spielverlauf drückte aber aufs Gemüt. Ihrem Ruf als Favoritenschreck wurden sie an diesem Abend nicht gerecht. HCOB-Coach Stephan Just konnte im Laufe der Partie früh absehen, dass der Tabellenführer in Niederbayern einem Sieg entgegenstrebte. Sein Team war von der ersten Sekunde an mit 100 Prozent bei der Sache, das clever über den Kreis (Markus Dangers) herausgespielte Tor zur 1:0-Führung nach 32 Sekunden war Beleg dafür. „Es ist schön, ein Spiel mal wirklich von Beginn an von vorne zu gestalten“, sagte der Trainer und freute sich, „dass man sehen konnte, wieviel Spaß die Mannschaft heute hatte.“ Die erste Halbzeit bewertete der Coach als „überragend, und in der zweiten Halbzeit haben wir auch nicht nachgelassen.“
Den Grundstein für den Sieg legten die Murrtaler mit einer guten Abwehr. Sie machten die Räume für die Landshuter Angreifer eng. Diese liefen sich immer wieder fest und mussten deshalb oft aus ungünstigen Positionen aufs HCOB-Tor werfen. So sammelte Keeper Janis Boieck in der ersten Halbzeit ebenso fleißig Paraden wie Levin Stasch in Durchgang zwei. Nur 23 Treffer gestatteten die Murrtaler den Landshutern. Zieht man fünf Strafwurftore und vereinzelte Kontertreffer ab, dann blieb wirklich nicht viel. Beim HCOB stimmte die Rückwärtsbewegung bei den ohnehin nicht zahlreichen Ballverlusten wie auch die Verteidigung gegen das Landshuter Positionsspiel.
Im Angriff überzeugte der HCOB durch Spielwitz, Ballsicherheit und Entschlossenheit. Dabei stand häufig Timm Buck im Mittelpunkt. Der Rückraumspieler zog geschickt die Fäden und lieferte eine vorzügliche Leistung ab. Er suchte wohldosiert seine eigene Chance, wenn sich eine Lücke auftat, und war dabei kaum aufzuhalten. Allein in der ersten Halbzeit gelangen ihm sechs Tore, so trug er zwangsläufig zum hohen Vorsprung bei. Zudem setzte er seine Nebenleute geschickt in Szene. Auf den Außenpositionen trafen Axel Goller und Martin Schmiedt nach Belieben – und so zogen die Murrtaler im Eiltempo davon. Nach einer Viertelstunde lagen sie mit 13:8 vorne, zur Pause mit 21:12. Es war eine durchweg gute Mannschaftsleistung und die Partie war schon nach 30 Minuten so gut wie entschieden.
Abgerundet wurde der Auftritt der HCOB-Handballer in Niederbayern dadurch, dass sich die Gäste auf der deutlichen Führung nicht ausruhten, sondern in Halbzeit zwei den Takt weiter hochhielten. Die Torerfolge verteilten sich nahezu übers ganze Team, so wuchs der Vorsprung weiter an. Die rote Karte für Abwehrchef Markus Dangers nach einem Foulspiel an Landshuts Paul Saborowski kompensierten seine Mitspieler gemeinschaftlich. Als Daniel Schliedermann den Ball in der 54. Minute fulminant aus der zweiten Reihe in den Winkel zimmerte, waren jene 16 Tore Abstand erreicht, die auch am Ende Bestand hatten – und damit klar aufzeigten, wie dominant der Favorit die Aufgabe beim Aufsteiger bewältigt hatte.