Schon zum Auftakt der Zweitliga-Saison stehen spannende Begegnungen auf dem Spielplan. Am Samstag (18 Uhr) treffen in der Hagener Ischelandhalle mit Eintracht Hagen und der SG BBM Bietigheim zwei Teams mit Ambitionen aufeinander.
Im Grunde ist es wenig verwunderlich, dass es gleich zu Saisonbeginn schon um einiges geht. Enorm breit ist das Feld der Teams, die mit Blick nach ganz vorne in die Saison gehen. Dazu zählen die Bundesliga-Absteiger GWD Minden und ASV Hamm-Westfalen. Der TuS N-Lübbecke will endlich die 2. Liga hinter sich lassen, man lockte deshalb unter anderem Zweitliga-Torschützenkönig Fynn Hangstein nach Ostwestfalen. Nordhorn-Lingen, der letztjährige Dritte Dessau-Roßlauer HV, Eulen Ludwigshafen, VfL Potsdam – alles Teams, die ihr Visier fürs vordere Tabellendrittel justieren. Sicher wird sich das eine oder andere Überraschungsteam dazugesellen, Großwallstadt und Elbflorenz Dresden, beide mit neuem Trainer und interessanten Neuzugängen, drängen sich da auf.
Die Bietigheimer Handballer wollen auch dazugehören, das erklärte Saisonziel Aufstieg unterstreicht die Ambitionen. „Die ersten Spiele sind sehr wichtig, wir müssen punkten“, weiß Keeper Filip Baranasic. Auch bis zum kroatischen Neuzugang hat sich herumgesprochen, dass der Saisonstart der SG BBM in den letzten Spielzeiten mit schöner Regelmäßigkeit eher unterdurchschnittlich verlaufen war. „Das ist ein Muss in diesem Jahr“, legt der 23-Jährige deshalb nach. „Iker Romero hat viel mit uns darüber gesprochen, wir müssen die Mentalität für die letzten Minuten haben.“ In dieser starken Liga werde es nicht viele Partien geben, die mit einer zweistelligen Tordifferenz entschieden werden. „Häufiger entscheiden die letzten ein, zwei Aktionen, in denen du das Tor machen musst“, sagt „Fićo“ Baranasic – oder man packt eben die entscheidende Abwehrparade aus.
Iker Romero scheint seine Jungs eingegroovt zu haben auf das, was da kommen soll. Die erste Runde im DHB-Pokal und der 30:33-Sieg bei Ligakonkurrent EHV Aue geben Selbstvertrauen. In der Trainingswoche sind auch die zuletzt fehlenden Nikola Vlahovic und Fredrik Genz mit dabei, so dass der spanische Coach am Samstag in Südwestfalen seinen kompletten Kader zur Verfügung hat.
Aber auch der Auftaktgegner Eintracht Hagen will die eher durchwachsene Vorsaison, an deren Ende man erst durch eine starke Rückrunde auf Platz 10 landete, vergessen machen und vorne mitspielen. Die Mannschaft um Kapitän und Ex-SG BBM-Spielmacher Valentin Schmidt unterlegt das mit einem echten Königstransfer. Aus Minden kommt mit Niclas Pieczkowski ein früherer Nationalspieler zurück an seine alte Wirkungsstätte – einer von insgesamt fünf Neuen im Team von Trainer Stefan Neff. Selbst ohne den 33-jährigen Neuzugang im Rückraum hätten viele der Eintracht eine starke Saison zugetraut. Dafür spricht alleine schon die individuelle Qualität in den Hagener Reihen. Spielmacher Pouya Norouzi und Kim Voss-Fels im rechten Rückraum schenkten den Schwaben im letzten Aufeinandertreffen zusammen 18 Tore ein. Dass Bietigheim das Spiel im März in der Viadukthalle dennoch mit 31:28 Toren für sich entschieden hat, an das wird Iker Romero seine Jungs bestimmt nochmal erinnern.
Bericht: Bernhard Gaus