Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang gewinnen ihr erstes Drittligaspiel in der neuen Saison gegen den offensivstarken TSV Neuhausen/Filder mit 37:34
Der Anfang ist gemacht. Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang haben das erste Spiel der neuen Saison gewonnen. Sie setzten sich mit 37:34 gegen den TSV Neuhausen/Filder durch. Es war wohl ein typisches Auftaktspiel. Einiges lief gut, aber es griffen noch lange nicht alle Rädchen ineinander. Deshalb blieb es lange spannend, zu spannend aus Sicht des Heimteams. Trainer Daniel Brack befand allerdings auch: „Ein knapper Sieg kann sehr gut für das Selbstvertrauen sein.“
In den Vorbereitungsspielen gab es für die HCOB-Handballer nur klare Resultate, aber keine Partie, die erst in den letzten Aktionen entschieden wurde. Das war gegen die Filderhandballer anders. „Deshalb war es am Ende ein Stresstest für uns – und wir haben ihn bestanden“, freute sich der Coach über seinen erfolgreichen Einstand beim HC Oppenweiler/Backnang. Zwischendurch hatte er Hoffnung, dass sein Team vielleicht schon früher für klare Verhältnisse sorgen könnte, aber der TSV Neuhausen/Filder war ein unbequemer Gegner. Sobald die Murrtaler Schwächen zeigten, waren die Gäste wieder da. Sie kamen zum Ausgleich, ein letztes Mal vier Minuten vor dem Ende. Das Spiel stand bis in die Schlussminuten Spitz auf Knopf.
In den ersten 15 Minuten ließen beide Mannschaften fast keinen Gleichstand aus. Offensiv lief es auf beiden Seiten besser als in der Abwehr. Der HCOB nutzte ein Überzahlspiel für eine erste Führung, Alexander Schmid – mit acht Toren bester Werfer der Heimmannschaft – traf vom Kreis. Die Gastgeber waren am Drücker, bauten ihren Vorsprung aus. Aus dem Rückraum sorgten vor allem Elias Newel und Daniel Schliedermann für Torgefahr, sie nutzten Lücken in der Abwehr der Gäste für erfolgreiche Durchbrüche aus. „Zeitweise haben wir uns von der Abgeklärtheit der HCOB-Handballer abkochen lassen und nicht die erforderliche Gegenwehr gezeigt“, kritisierte Gästecoach Tobias Klisch sein Team. Kurz vor der Pause sorgte der neu vom Wilhelmshavener HV gekommene Torwart Levin Stasch mit einem erfolgreichen Wurf ins verwaiste TSV-Tor für die 21:15-Führung, das sah deutlich aus. Trainer Daniel Brack meinte: „In der Halbzeit hatte ich ein sehr gutes Gefühl.“
Nach dem Seitenwechsel hielt das Stimmungshoch nicht an. „Da haben wir viele Torchancen vergeben.“ Mehrmals war Josip Kvesic im Neuhausener Tor Endstation. Auch Siebenmeter führten nicht mehr zwangsläufig zum Torjubel. Die Gäste nutzen die Schwächephase, schlossen wieder auf und hatten beim 22:22 den Ausgleich hergestellt. Der Vorjahresneunte, dem in dieser Saison mit einer eingespielten Mannschaft eine gute Rolle zuzutrauen ist, witterte Morgenluft. „Wir haben eine ganz andere Körpersprache gezeigt“, urteilte TSV-Coach Tobias Klisch. Es entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel. Der HCOB eroberte die Führung zurück, geriet nie ins Hintertreffen, das war wichtig. Alexander Schmid agierte treffsicher vom Kreis, auch Rückraumspieler Niklas Diebel erzielte wichtige Tore, der HCOB legte beim 31:28 neun Minuten vor dem Ende wieder drei Treffer vor. Doch noch war Neuhausen nicht abgehängt. Hannes Grundler und Timo Durst, in der vergangenen Runde unter den fünf erfolgreichsten Torewerfern der Südstaffel zu finden, sorgten für den Ausgleich, 33:33.
Die letzten Minuten avancierten somit zum Stresstest. Im Januar war eine Partie mit ähnlichem Verlauf an Neuhausen gegangen. Dieses Mal bewiesen die Murrtaler gute Nerven. Erst traf Daniel Schliedermann zur Führung, dann sorgte Timm Buck per Siebenmeter für das 35:33. Neuhausen setzte auf den siebten Feldspieler, kam durch Luis Sommer letztmals zum Anschlusstor, doch der HCOB verschaffte sich durch Alexander Schmid umgehend wieder Luft. Das letzte TSV-Anrennen wurde von der Abwehr der Gastgeber ausgebremst, dann war Torwart Jürgen Müller zur Stelle. Und Martin Schmiedt sorgte gegen eine aufgerückte Neuhausener Hintermannschaft für den 37:34-Endstand. Dass noch nicht alles super zusammenpasste, war keine Überraschung, ein bisschen souveräner hätte es – gerade angesichts der Pausenführung – aber sein dürfen. Deshalb galt unterm Strich: Aufgabe erfüllt, Punkte eingefahren – und in der kommenden Woche weiter an den Mechanismen arbeiten.
Stimmen zum Spiel
HCOB-Trainer Daniel Brack: „In der Halbzeitpause hatte ich ein sehr gutes Gefühl, leider haben wir dann zu Beginn der zweiten Spielhälfte viele Torchancen vergeben. Am Ende war es deshalb ein Stresstest für uns, wie wir ihn in der Vorbereitung in keinem Spiel hatten, und wir haben ihn bestanden. Von daher kann auch ein knapper Sieg sehr gut für das Selbstvertrauen sein.“
TSV-Trainer Tobias Klisch: „Wir haben zwei verschiedene Halbzeit gesehen. Zeitweise haben wir uns von der Abgeklärtheit der HCOB-Handballer abkochen lassen und nicht die erforderliche Gegenwehr gezeigt. In der zweiten Halbzeit haben wir aber eine ganz andere Körpersprache gezeigt.“
Rund ums Spiel
Neben Tim Dahlhaus und Philipp Maurer fehlte auch Rückraumspieler Lukasz Orlich angeschlagen. Allerdings könnte er mit ein wenig Glück schon in den kommenden Tagen wieder ins Training einsteigen. Das nächste HCOB-Spiel steht am kommenden Samstag beim SV Salamander Kornwestheim an.
Die Kornwestheimer unterlagen in Würzburg mit einem Tor Unterschied – und das war sinnbildlich für viele enge Ergebnisse am ersten Spieltag. Aufsteiger Waiblingen schnupperte gegen Fürstenfeldbruck an einer Überraschung, unterlag nur knapp mit 35:37. Zweitliga-Absteiger Konstanz spielte zum Auftakt Unentschieden in Horkheim. Richtig deutlich war es nur in Unterhaching: Die SG Pforzheim/Eutingen setzte sich bei Aufsteiger HT München mit elf Toren Vorsprung durch.
Der HCOB trifft im DHB-Pokal auf TuSEM Essen. Mittlerweile steht der Termin fürs Duell mit dem Zweitligisten fest: Dienstag, 19. September um 19 Uhr in der Gemeindehalle Oppenweiler.
Text: Alexander Hornauer