Mit dem Auswärtsspiel in Bonn (28.10.; 20:00 Uhr) beginnt für die MHP RIESEN Ludwigsburg am Montag eine weitere, sehr intensive Woche. Binnen sechs Tagen stehen für die Schwaben dabei gleich drei Partien an. Zunächst ist Ludwigsburg bei den Telekom Baskets gefordert. Das Gastspiel im Rheinland weist einige Parallelen zum, jüngst gewonnen, FIBA-Europe-Cup-Duell gegen Dijon auf und wird entsprechend herausfordernd. Dyn überträgt ab 19:45 Uhr live.

Mit wettbewerbsübergreifend drei Siegen in Serie und der nach München besten Saison-Leistung gegen Dijon im Rücken starten die Ludwigsburger am Sonntag die intensivste Woche der bisherigen Spielzeit: Am frühen Nachmittag geht‘s es im Teambus rund 330 Kilometer nach Bonn und am Montag ebenda gegen die Telekom Baskets. Direkt nach Spielschluss fahren Headcoach John Patrick und sein Team nach Frankfurt. Vom größten deutschen Verkehrsflughafen fliegen die Gelb-Schwarzen am Dienstagvormittag nach Glasgow und reisen von dort mit dem Bus nochmals 30 Minuten nach East Kilbride. Mittwoch treffen die Schwaben dort auf die Caledonia Gladiators, am Donnerstag geht’s zurück in die Heimat und direkt am Samstag dann gegen RASTA Vechta. Kurzum: Sechs Tage, rund 3.500 Reisekilometer, drei Partien, zwei davon gegen BCL-Teilnehmer und wegweisende Spiele stehen auf der schwäbischen Agenda.

Bonn mit Dijoner Qualitäten

Der Status quo in easyCredit Basketball Bundesliga und FIBA Europe Cup ist gut und soll es nicht nur sein, sondern auch bleiben. Im ersten Duell der Woche, dem Montagsspiel im Telekom Dome, gibt’s für die Ludwigsburger dabei nun eine Wiederholung. Wie schon gegen Dijon treffen die MHP RIESEN auf den – bis Samstagabend, aktuell Zweiter – Tabellenführer des Wettbewerbs, wie schon gegen Dijon ist die gegnerische Offensive elitär und das Maß aller Dinge (89,0 Punkte pro Spiel), wie schon gegen Dijon möchten die Schwaben über ihre eigene, ebenfalls elitäre, Defensive (70,0 Gegnerpunkte) das Spiel prägen und entscheiden.

Hierfür gilt es eine Vielzahl von Akteuren zu kontrollieren, allen voran Point Guard Darius McGhee (18,5 Punkte / 7,5 Assists) und Shooting Guard Phlandrous Fleming Jr. (16,3 / 3,8) sind aber die Schlüssel zum Spiel und dürften sich einer entsprechenden Bonus-Bewachung erfreuen. Gleichzeitig ist auch die Big-Men-Riege der Rheinländer keinesfalls verachtenswert und zudem eingespielt: Thomas Kennedy (10,5 / 6,8 Rebounds), Till Pape (12,0 / 3,8) und Lars Thiemann (1,8 / 2,5) waren bereits in der Vorsaison in Magenta unterwegs, über den Sommer kam mit Bodie Hume (7,5 / 2,0) und Jonathan Bähre (2,5 / 3,8) weitere Forward-Power hinzu. Das Ex-Veilchen und der Ex-RIESE sorgen für Quantität und Qualität und dafür, dass sich der BCL-Sieger von 2023 erneut sehr berechtigte Chancen aufs Top-16 machen kann.

National ist das sehr herausfordernde Auftaktprogramm bis dato erfolgreich bewerkstelligt worden: Weißenfels (95:80), Berlin (91:87) und Heidelberg (95:76) wurden bezwungen, die einzigen nationalen Niederlagen gab’s zum Auftakt gegen Vechta (75:83) und im einzigen K.-o.-Spiel gegen München (85:91). Weiteres Beispiel: International rockten die Bonner die BCL-Qualifikation mit Erfolgserlebnissen gegen Andorra la Vella (99:91) und Sassari (78:71), holten gegen AEK Betsson BC einen Heimsieg (93:74) und verloren zwischenzeitlich in der ausgeglichenen Gruppe E lediglich bei den heimstarken Letten von VEF Riga. Was gesamtheitlich dann ebenfalls illustriert, wie gut die Bonner auch in diesem Jahr sind.

Das Ende des Anti-Laufs?!

Wobei in Ludwigsburg zugegebenermaßen kein Akteur vor den Telekom Baskets gewarnt werden muss. Nahezu alle vergangenen Duelle waren ausgeglichen, dennoch gingen die letzten zehn Aufeinandertreffen allesamt an den Klub aus der ehemaligen Hauptstadt. Auf den Playoff-Halbfinal-Sweep 2023 folgte in der Vorsaison in jedem Wettbewerb ein Match-Up. Bonn holte im BBL Pokal, in der Liga, in den Play-Ins und dem Top-16 der BCL alle Siege; was die letztjährigen Ludwigsburger selbstverständlich schmerzt und eher heute als morgen in eine eigenen Serie umgekehrt, mit allen Mitteln aber der Anti-Lauf erst einmal beendet werden soll.

Hierfür müssen die Schwaben nicht nur in der Verteidigung überzeugen, sondern auch gesundheitlich auf der Höhe bleiben oder erst einmal auf diese kommen. Gegen Göttingen und Dijon fehlten Johannes Patrick bereits krank und Lenny Anigbata angeschlagen, mehrere Spieler mussten bereits im FEC-Spitzenspiel etwas kürzertreten. Auch im Vorfeld der Partie in Bonn mussten mehrere RIESEN aus Spieler- und Trainerteam die Belastung modifizieren oder sogar ganze Einheiten auslassen. Ob in Bonn alle RIESEN einsatzfähig sein werden, ist unklar – tendenziell aber unwahrscheinlich.

Dahingehend trifft es sich gut, dass Anigbata wieder voll belastbar ist und an der Seite von Dominykas Pleta gemeinsam mit der Porsche Basketball-Akademie am Samstagabend einen überzeugenden 91:84-Sieg bei ProB-Meister Dragons Rhöndorf feierte. Gegen den Kooperationspartner der Telekom Baskets legte der 20-Jährige einen Karrierebestwert in Höhe von 26 Punkten (71,4 FG%) auf und war von keinem Bad Honnefer Akteur zu stoppen. Er und Pleta blieben folgerichtig direkt im Rheinland und bilde(t)en am Sonntag das Empfangskomitee für die weiteren Ludwigsburger – und dies mit bester Laune und einem sehr guten Omen. Auch das gelb-schwarze ProB-Team beendete einen eigenen, kleinen Negativlauf. In der Vorsaison waren beide Partien sehr ausgeglichen, Ludwigsburg aber in beiden Partien knapp unterlegen gewesen. Am Samstag folgte im Dragon Dome am Menzenberg, vor den Augen der versammelten Baskets-Akteure, dahingehend die erste Hälfte der Revanche – Hälfte zwei steht am Montag an.

Infos

Telekom Baskets Bonn vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Montag, 28.10.2024; Tip-Off 20:00 Uhr
Telekom Dome, Basketsring 1, 53123 Bonn
Live bei Dyn

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg