Das war eine abgeklärte Leistung des Tabellenzweiten. Bietigheim gewinnt sein Heimspiel gegen den chancenlosen TV Hüttenberg mit 39:27 (21:14) Toren. Da auch Potsdam und Hamm-Westfalen am Samstag ihre Spiele gewinnen, bleibt im Dreikampf an der Spitze der 2. Liga alles unverändert. Hüttenberg rutscht auf Platz 13 ab, hält aber noch Abstand zur Abstiegszone.
39 Tore, hohe Wurfeffizienz, starke Abwehr und eine konzentrierte Leistung über die volle Distanz. Am Samstag hat alles Hand und Fuß beim Team von Iker Romero, das zusammen mit den 2011 Zuschauern in der EgeTrans Arena ein Torspektakel feiert. „Wir können mit der Leistung wirklich zufrieden sein“, freute sich Bietigheims Chefcoach. „Unser hohes Spieltempo hat gepasst. Von der ersten bis zur 60. Minute war das sehr fokussiert von uns.“ So zufrieden erlebt man Romero, den Perfektionisten selten. Am Ende eines starken Auftritts seiner Jungs stand der zweithöchste Saisonsieg der Schwaben.
Hüttenbergs Trainer Stefan Kneer spricht nach der Partie einige der aktuellen Baustellen bei den im Jahr 2024 noch punktlosen Mittelhessen an. „Wir haben es nicht geschafft, sehr viel mehr Aggressivität in die Abwehr zu bekommen, um den Gegner müde zu machen. Unser Rückraum ist aktuell nicht in der Verfassung vom Dezember. Bietigheim war uns in Abwehr und Angriff in allen Belangen überlegen.“
Nur mit der ersten Viertelstunde konnte der frühere deutsche Nationalspieler zufrieden sein, weil seine Jungs offensiv dagegenhalten können. Hüttenberg hält beim 10:9 den Anschluss, findet anfangs mit Anspielen an den Kreis die Lücken in der Bietigheimer Defensive. Bis zum Seitenwechsel sollte der Rückstand dann aber schon auf 21:14 Tore anwachsen. „Wir hatten Probleme mit dem Tempospiel von Bietigheim“, sieht Kneer. Bietigheims Tormaschine kommt ins Rollen, die Hausherren stehen in der Abwehr besser als die Gäste und bestrafen deren Ballverluste kompromisslos. Die Wurfquote ist hoch bei der SG BBM. Allen voran bei Linksaußen Alexander Pfeifer, der am Samstag seinen 23. Geburtstag vergoldet und bis zu seiner Auswechslung in der 39. Minute neun Tore erzielt.
„Wir können in der 2. Halbzeit gut durchwechseln, bleiben dennoch weiter gut im Spiel“, stellt Iker Romero fest. Für Fredrik Genz im Tor war beispielsweise nach seiner 13. Parade beim Stand von 30:21 in Minute 47 Dienstschluss. Filip Baranasic kommt, und auch er kann sich auszeichnen. Hüttenberg findet nicht die Mittel, Bietigheims gnadenlose Angriffsmaschine ins Stottern zu bringen. Dominik Claus ist über die komplette Spielzeit nicht auszuschalten, trifft sechsmal. Und Kreisläufer Jonathan Fischer schraubt mit einer Serie in der Schlussviertelstunde seine persönliche Bilanz noch auf sieben Treffer. Erfolgreichster Werfer bei Hüttenberg ist am Ende David Kuntscher mit fünf Toren.
Bericht: Bernhard Gaus