Nach mehr als der Hälfte der Saison stehen die Handballer der SG BBM Bietigheim dort, wo sie auch am 1.Juni die Runde beenden wollen: auf einem Aufstiegsplatz. Nach der EM-Pause eröffnet die SG BBM am Samstag (19:30 Uhr) in der Bietigheimer EgeTrans Arena gegen den TV Großwallstadt das Punkspieljahr 2024, das unter dem Motto „100 Handball in Bietigheim-Bissingen“ steht. Auf allen Plätzen kosten die Tickets am Samstag deshalb nur 10,0 €.
„Die Mannschaft hat sich mit Platz Zwei mit nur 8 Minuspunkten in eine überragende Position gebracht“; zieht Jochen Zürn eine Bilanz über den bisherigen Saisonverlauf. „Wir sind reif für eine gute Endphase der Saison und bereit für den Samstag“, so der Sportliche Leiter der SG BBM. Der komplette Kader der SG BBM meldet sich am Ende einer guten Vorbereitungsphase einsatzbereit. Optimismus ist allenthalben spürbar bei den Schwaben vor dem Spiel gegen den Traditionsverein aus Unterfranken. Dennoch ist man sich bewusst, dass in 15 Spielen noch allerhand geschehen kann. „Ich bin überrascht, dass auch der Dritte Hamm-Westfalen nur einen Punkt weg ist“, sagt Zürn. „Daran sieht man, dass es noch ganz schön schwer wird.“
Iker Romero hat die Winterpause dazu genutzt, noch einmal die Stärken seines Teams herauszuarbeiten. „Der Trainer hat an den richtigen Schrauben gedreht“, sagt Zürn, der selbst einmal die Bietigheimer Handballer trainiert hatte. „Wenn wir in unser Tempospiel kommen, dann sind wir fast unschlagbar. In den Spielen, in denen wir das nicht schaffen, wird es für uns schwer.“ Das Hinspiel beim TV Großwallstadt will Zürn nicht mehr als Gradmesser gelten lassen. In der Frankenstolz-Arena in Aschaffenburg setzt es in September eine knappe 34:33-Niederlage. Dabei hatte Bietigheim einen 23:17-Rückstand in eine 30:31-Führung gedreht, nur um in der Crunchtime leer auszugehen. „Der Blick zurück ist vielleicht noch in der Analyse interessant. Wir haben aus solchen Spielen inzwischen unsere Lehren gezogen und treten viel stabiler auf“, ist der Sportliche Leiter überzeugt.
Neben dem Hinspiel dürfte auch ein Blick auf das Ranking die Sinne beim Tabellenzweiten schärfen. Großwallstadt rangiert unter seinem neuen Trainer Michael Roth auf einem guten siebten Platz. „Wir müssen sehr fokussiert sein“, weiß Linksaußen Alexander Pfeifer, der im Sommer 2021 aus Großwallstadt zu den Schwaben gewechselt war. „Das ist eine sehr gute Mannschaft, die man nicht unterschätzen darf.“ Wenn für Bietigheim bei den Unterfranken in den letzten Jahren in schöner Regelmäßigkeit nichts zu holen war, in der heimischen EgeTrans Arena sah es jedes Mal anders aus. „Daheim waren wir immer stark gegen Großwallstadt, deshalb bin ich optimistisch“, sagt der 22-jährige Flügelmann.
Am Samstag wird man Michael Roth nicht auf der Wällster Bank sehen. Der frühere Bundesliga- und Nationalspieler muss sich einer Hüftoperation unterziehen. Für ihn übernimmt Povilas Babarskas, der bislang die A-Jugend des Traditionsvereins trainierte, die Regie auf der Bank. Der 35-Jährige soll auch nach Rückkehr von Roth bis Ende der Saison als Co-Trainer fungieren. Wem der Name bekannt vorkommt, liegt nicht ganz falsch. Gerdas Babarskas, der jüngere Bruder des Litauers, spielte von 2015 bis 2018 im linken Bietigheimer Rückraum.
In der Winterpause musste der TVG einen Ersatz für Kreisläufer Dino Corak suchen, der kurzfristig zum Bundesligisten HSV Hamburg Handball gewechselt war. Fündig wurde Großwallstadt in Lars Röller. Der 2,04 m große, 25-jährige Rechtshänder kam von der SG Leutershausen und wird auch im Innenblock der Wällster eine Rolle spielen. Großwallstadt hat die Vorbereitungsphase ausgiebig für Testspiele genutzt. Niederlagen gegen die Erstligisten Erlangen und Melsungen stehen Siege gegen die Handballer der australischen Sydney Uni, Leutershausen und Liga-Konkurrent Coburg gegenüber.
Der SG BBM genügten zwei Testspiele gegen Erstligisten zur Standortbestimmung. Zu Beginn der Vorbereitung zog die Mannschaft um Kapitän Paco Barthe gegen den HC Erlangen den Kürzeren (29:33). In der vergangenen Woche setzte sich der Tabellenzweite schließlich gegen FrischAuf Göppingen mit 31:26 Toren durch.
Bericht: Bernhard Gaus