Christiane Schenderlein: Neue Staatsministerin für Sport & Ehrenamt

Autor:Ralf Scherlinzky
Sowohl der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands, Jürgen Kessing, als auch die Präsidentin des Athleten Deutschland e.V., Karla Borger, hatten sich 2024 in SPORT.S-Gesprächen dafür stark gemacht, dass sich künftig jemand auf politischer Ebene um den Sport kümmert. Ihr Wunsch wurde nun von der neuen Bundesregierung erhört: Seit Frühjahr 2025 ist Christiane Schenderlein die neue Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt. Die CDU-Politikerin aus Sachsen bringt parlamentarische Erfahrung in die deutsche Sportpolitik, trat aber bisher eher als Kulturpolitikerin in Erscheinung.
„Sport und Ehrenamt sind beim Bundeskanzler angekommen. Damit erfüllen wir einen großen Wunsch der Sportwelt und lassen gleichzeitig den Ehrenamtlichen die Wertschätzung zukommen, die sie verdienen“, sagte die 43-Jährige in ihrer ersten Bundestagsrede im Mai.
Eine der großen Aufgaben, welche die dreifache Mutter die kommenden Jahre über beschäftigen werden, ist eine deutsche Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele. „Das ist eine wirkliche Zukunftsaufgabe und ein gesellschaftlicher Auftrag. Und gleichzeitig unterstützt die Bewerbung die Modernisierung unseres Landes“, so die Staatsministerin. „Wer im Sport ganz nach oben will, fängt klein an. Wenn wir etwa an die Olympischen Spiele 2040 denken, dann wird uns bewusst, dass unsere Athletinnen und Athleten heute in der Kita oder in der Grundschule sind.“

Foto: Bundesregierung/Steffen Kugler
Diese künftigen Spitzensportlerinnen und -sportler so ausbilden zu können, dass sie bis dahin international wettbewerbsfähig sind, steht ganz oben auf ihrer Agenda. Dafür wurden im Koalitionsvertrag verschiedene Maßnahmen verankert: Mit der „Sportmilliarde“ kann der Bund zusammen mit Ländern und Kommunen dafür sorgen, dass Sportanlagen und Schwimmbäder modernisiert und optimale Trainingsbedingungen geschaffen werden. „Außerdem brauchen wir eine Spitzensportreform. Die Sportförderung muss deutlich unbürokratischer und flexibler werden“, gibt Christiane Schenderlein vor. „Und wir werden nur dann Fortschritte erzielen, wenn wir es schaffen, motivierte und gut ausgebildete Trainerinnen und Trainer in Deutschland zu halten. Athletinnen und Athleten müssen sich ohne Existenzängste auf ihren Sport konzentrieren können.“
Weiterhin im Fokus stehen die Stärkung des Vereinssports, mehr Sichtbarkeit für Frauen und Menschen mit Behinderung im Leistungssport, sowie eine bessere Verzahnung von Bildung, Gesundheit und Bewegung im Alltag.
Klingt alles vernünftig und wäre zu schön, um wahr zu sein. Jetzt liegt es an der Bundesregierung und an Christiane Schenderlein, den Worten Taten folgen zu lassen. Wir sind gespannt.