Große Freude beim HC Oppenweiler/Backnang nach dem klaren 38:30 im Nachbarschaftsduell gegen den SV Salamander Kornwestheim. Die Murrtaler überzeugten durch Treffsicherheit im Angriff. Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellten sie schnell die Weichen in Richtung Heimsieg. Der HCOB liegt durch den siebten Heimsieg aussichtsreich im Rennen um die Aufstiegsplätze, hat von allen Clubs die wenigsten Minuspunkte.

Von Alexander Hornauer

Im Hinspiel hatte der HCOB in Kornwestheim verloren. Auch das war ein Antrieb. Vor allem aber ging es um wichtige Punkte im Kampf um die Spitzenpositionen. Die Murrtaler wirkten konzentrierter als vor einer Woche in Neuhausen auf den Fildern. Sie gingen in der Abwehr mit mehr Feuer zu Werke, ließen Kornwestheims Angreifer über weite Strecken der Partie nicht richtig zur Entfaltung kommen.

Dass die Gäste zur Pause nur mit einem Tor im Rückstand lagen, war vor allem den Szenen vor der Pause geschuldet, als die Gastgeber einen Vorsprung aus der Hand gaben. Das war am Ende nicht groß von Relevanz, beim Gang in die Pause aber ärgerlich, weil die HCOB-Akteure nach einem 0:1-Rückstand über weite Strecken des ersten Durchgangs den Ton angaben und zwischendurch vier Tore Vorsprung herausgeworfen hatten.

Entscheidend dafür war, dass die Murrtaler den Angriff aus Kornwestheim im Griff hatten und die Gäste kaum zu Durchbrüchen kamen. Beim HCOB war die Torgefahr gut verteilt. Aus dem Rückraum ging Daniel Schliedermann voran, am Kreis hatten Markus Dangers und Alexander Schmid gute Szenen, auf den Außen trafen Martin Schmiedt und Philipp Maurer. Dass die Kornwestheimer in der letzten Minute vor der Pause mit zwei Toren zum 17:18 aufholten und aussichtsreich im Rennen lagen, war aus HCOB-Sicht deshalb unbefriedigend.

Mit Anbeginn der zweiten Spielhälfte wurden die Kraftverhältnisse an diesem Abend aber schnell deutlich. „Es gab bis zur 35. Minute schon den einen oder anderen Moment, wo das Spiel hätte kippen können“, fand Trainer Daniel Brack und freute sich deshalb umso mehr, „dass wir uns so zielstrebig abgesetzt haben.“ Angetrieben von Elias Newel warfen sich die Murrtaler nun einen Vorsprung heraus. Philipp Maurer traf entschlossen zum 23:20. Kurz darauf waren es nach einem verwandelten Siebenmeter von Axel Goller sogar fünf Tore Unterschied, 26:21.

Ebenfalls ein Faktor in dieser Phase: Torwart Fabian Kehle. Der Aushilfskeeper war nach der Pause zwischen die Pfosten gerückt, glänzte mit einigen Paraden und hielt einen Siebenmeter von Kornwestheims Torjäger Felix Kazmeier. „Eigentlich habe ich nicht gedacht, dass ich eine Halbzeit spiele. Wenn man Jürgen Müller im Tor hat, braucht man eigentlich keinen zweiten Mann dahinter“, gab sich der 42-jährige Torwart bescheiden und freute sich dennoch, „dass ich der Mannschaft helfen konnte, denn das ist einfach eine tolle Truppe.“

Die Gäste versuchten es in der Abwehr mit unterschiedlichen Varianten, um das Angriffsspiel des HC Oppenweiler/Backnang ins Stocken zu bringen. Die Umstellungen erwiesen sich aber als wirkungslos, weil die Gastgeber zur bereits in der ersten Halbzeit stimmenden Effizienz in Durchgang zwei noch das spielerische Element auspackten und mit herausgespielten Toren glänzten. „Wir hätten uns gerne nicht so schnell abhängen lassen“, bilanzierte Kornwestheims Coach Dr. Alexander Schurr und stellte fest: „In der zweiten Halbzeit war das heute eine klare Sache.“

Die acht Tore, die am Ende Bestand hatten, waren schon zehn Minuten vor dem Ende erreicht. In der Schlussphase gelang es den Lurchis, den Abstand nicht noch weiter anwachsen zu lassen. Trotzdem war es eines der deutlichsten Nachbarschaftsduelle seit langem. Die Zuschauer feierten die Heimmannschaft mit großem Applaus, und Trainer Daniel Brack meinte: „Kornwestheim ist eine Mannschaft, die uns von ihrer Spielweise nicht so sehr entgegen kommt, deshalb bin ich da heute sehr stolz über diesen Sieg meines Teams.“

Stimmen zum Spiel

HCOB-Trainer Daniel Brack: „Es gab bis zur 35. Minute schon den einen oder anderen Moment, wo das Spiel hätte kippen können. Dann war ich froh, dass wir uns so zielstrebig abgesetzt haben. Kornwestheim ist eine Mannschaft, die uns von ihrer Spielweise nicht so sehr entgegen kommt, deshalb bin ich da heute sehr stolz über diesen Sieg meines Teams.“
SVK-Trainer Dr. Alexander Schurr: „In der zweiten Halbzeit war das heute eine klare Sache. Wir hätten uns gerne nicht so schnell abhängen lassen. In der Abwehr haben wir immer wieder andere Sachen probiert, aber wir haben dann trotzdem schnell den Anschluss verloren.“

Rund ums Spiel

Acht Tore Unterschied, einen so klaren Heimsieg gab es gegen Kornwestheim seit über 28 Jahren nicht, im Dezember 1995 waren es bei einem 25:15 mal zehn Tore Differenz. In der Gesamtbilanz beider Teams hat der HCOB mit 14 Siegen gegenüber 13 Kornwestheimer Erfolgen die Führung übernommen.
Weil Florian Frank fehlte, machte sich Co-Trainer Tobias Gehrke als Backup warm. Schon in einer frühen Phase der Partie kam er zu einem Kurzeinsatz. Martin Schmiedt, der verbliebene Linksaußen im HCOB-Team, benötigte nach einem Zweikampf eine Behandlung. Da sieht das Reglement vor, dass er anschließend für drei Angriffe seines Teams auf der Bank „regenerieren“ muss. Tobias Gehrke sprang ein und kam etwas mehr als ein halbes Jahr nach seinem Laufbahnende zu einem Kurz-Comeback.