Der Puls bei den Handballern des HC Oppenweiler/Backnang steigt. Der Zweite der Dritten Liga gastiert am Samstag (20 Uhr) bei Tabellenführer HSG Konstanz. Für beide Mannschaften ist die Partie in der Schänzle-Sporthalle in doppelter Hinsicht von großer Bedeutung, sowohl im Rennen um die Meisterschaft in der Dritten Liga Süd wie auch um die Qualifikation für die Aufstiegsspiele.
Wie ist die Ausgangslage? Die HSG Konstanz führt die Tabelle an, hat bei einem Spiel mehr drei Pluspunkte mehr und einen Minuspunkt weniger als der HCOB. Wer das Duell gewinnt, macht einen großen Schritt in Richtung Aufstiegsspiele. Für diese qualifizieren sich die ersten beiden Teams der Liga. Der HC Oppenweiler/Backnang wäre im Falle eines Sieges nach Minuspunkten vorne. Es ist denkbar, dass beide Mannschaften die Entscheidungsspiele zur zweiten Bundesliga erreichen, wobei es in dieser Hinsicht mit der SG Leutershausen einen seit Wochen formstarken Dritten gibt. Der VfL Pfullingen könnte mit einem Schlussspurt erster Klasse auch ins Rennen eingreifen.
Wie ist die HCOB-Formkurve? Die Murrtaler haben in den vergangenen Begegnungen gegen die SG Pforzheim/Eutingen und den TuS Fürstenfeldbruck Siege eingefahren. Der Sieg in Pforzheim war doppelt wichtig, weil die Goldstädter damit aus dem Wettkampf um die Aufstiegsrunde ausschieden. „Durch diese Siege sind wir nun besonders im Flow“, sagt HCOB-Trainer Daniel Brack. Die Leistungen waren jeweils hervorragend.
Kam die Pause zur rechten Zeit? Die Dritte Liga pausierte am vergangenen Wochenende, ein sogenanntes „Nationalmannschaftswochenende.“ Der HCOB-Coach sieht die Unterbrechung aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln. „An sich hätten wir ganz gern weitergespielt, wir hätten die Pause nicht unbedingt gebraucht.“ Genutzt hat sie der Coach mit seinem Team trotzdem. „Wir haben regeneriert und in der ersten Woche im athletischen Bereich gearbeitet“, berichtet Daniel Brack. In der laufenden Woche stehen nun die spieltaktischen Aspekte der Partie in Konstanz im Fokus.
Welche Informationen liefert das Hinspiel? Beim 31:31 im ersten Aufeinandertreffen hatte der HCOB den Sieg vor Auge, kassierte in der Schlussphase aber den Ausgleich. „Wir haben eine sehr gute Leistung abgerufen“, erinnert sich Daniel Brack, der sich gemeinsam mit seiner Mannschaft das Video dieser Partie nochmals ansah, „um zu erfahren, was wir besser und anders machen können.“ Weil sich beide Mannschaften in den vergangenen Wochen und Monaten weiterentwickelten, standen zudem aktuelle Spiele im Fokus der Analyse. Nun ist die spannende Frage, ob es einer Mannschaft gelingt, den Gegner mit einer überraschenden taktischen Maßnahme zu irritieren.
Was ist taktisch zu erwarten? HCOB-Coach Daniel Brack findet, „dass sich im Angriff die Spielweisen beider Mannschaften ähneln.“ Sowohl sein Team wie auch das Konstanzer sei auf Isolationen aus. Defensiv „verteidigen wir tendenziell etwas höher und Konstanz etwas kompakter.“ Am Ende werde es wohl auf zwei Aspekte ankommen, „auf die individuelle Qualität im Eins-gegen-Eins sowie darauf, wer den Themenkomplex Gegenstoß und Rückzug dominiert.“
Welche Spieler haben schon beim Gegner gespielt? Der Konstanzer Rechtsaußen Lukas Köder hat von 2016 bis 2020 in 105 Begegnungen für den HCOB gespielt. Er wechselte dann zur SG Leutershausen und ein Jahr später weiter an den Bodensee. Bei den Murrtalern kann Kreisläufer Markus Dangers auf eine Konstanzer Vergangenheit verweisen. Auch er wechselte nicht direkt, sondern spielte zwischendurch zwei Jahre bei TuSEM Essen. Zur kommenden Runde werden sich mit Rückraumspieler Luis Foege und Torwart Janis Boieck zwei HSG-Spieler dem HCOB anschließen.
Wie sieht es personell aus? Beim HCOB sind alle Mann fit. Mit Rückkehrer Tim Dahlhaus, der in den vergangenen beiden Begegnungen erste Impulse nach seiner Verletzungspause setzte, stehen Trainer Daniel Brack 15 Spieler für die Partie am Bodensee zur Verfügung.
Text: HC Oppenweiler/Backnang