Nach dem deutlichen Auswärtssieg beim HC Erlangen II geht es nun in einem direkten Duell mit den Wölfen Würzburg um die Qualifikation für die Aufstiegsrunde

Der HC Oppenweiler/Backnang hat einen souveränen Auswärtssieg beim HC Erlangen II gelandet. Die Murrtaler konterten die Zweitvertretung des Bundesligisten beim 49:29 ein ums andere Mal aus. Am Ende war die Bestmarke für den deutlichsten Sieg seit Zugehörigkeit zur Dritten Liga erreicht. Damit ist es beschlossene Sache: Im letzten Spiel der Saison geht es am kommenden Samstag im direkten Duell mit den Wölfen Würzburg ums Ticket für die Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga.

Von Alexander Hornauer

Der HCOB spielte in der Karl-Heinz-Hiersemann souverän auf. „Wir hatten wirklich nur ganz kurz Anlaufschwierigkeiten“, fand Trainer Daniel Brack und dachte dabei an die ersten dreieinhalb Minuten. In denen ging der HC Erlangen II mit 3:1 in Führung. „Dann waren wir gleich richtig gut in der Partie“, fand der Coach, dessen Team eine gute Verteidigungsarbeit leistete und Ballgewinne zu Kontern nutzte. Die Murrtaler stellten die Weichen früh in Richtung Sieg, und sie wiederholten dabei das Kunststück aus dem Waiblingen-Heimspiel mit acht Toren in Serie. Aus einem 1:3 wurde ein 9:3 (12. Minute). Haupttorschütze in dieser Phase: Axel Goller. Bester Spieler bei Erlangen: Michael Haßferter, der Torwart. Ohne ihn wären die Gastgeber noch weiter hinten gelegen.

Florian Schindler, nach der Beförderung von Johannes Sellin zum Coach des Bundesligateams für das Coaching bei der Erlanger Zweiten verantwortlich, bat seine Akteure angesichts des einseitigen Spielverlaufes früh zur Nachjustierung an den Spielfeldrand. Die änderte aber nicht besonders viel an den Kraftverhältnissen. Die mit zahlreichen jungen Spielern besetzte Heimmannschaft tat sich im Angriff weiter schwer, musste für jeden Treffer einen großen Aufwand leisten. Der HCOB hingegen profitierte oft von seinem guten Umschaltspiel, fand aber auch im Positionsangriff immer wieder gute Lösungen. Vor allem Niklas Diebel und Florian Frank glänzten in den Minuten vor der Pause mit erfolgreichen Abschlüssen. Bis zum Seitenwechsel war der Favorit auf 23:12 enteilt. Unterm Strich deshalb, weil jedes Rädchen ins andere griff. „Heute war jeder bereit“, fand Trainer Daniel Brack und lobte sein Team „für einen hochmotivierten Auftritt, wir haben das richtig gut gelöst.“

Auch in der zweiten Hälfte agierten die Murrtaler einerseits spielfreudig, mit Blick auf das Resultat aber spaßbefreit. Sie leisteten sich noch weniger Fehlwürfe, zogen weiter davon. Erlangens junges Team konnte an diesem Nachmittag nicht mithalten. Sie kamen im Angriff nun ein wenig öfter zum Erfolg, beispielsweise über den Kreis, aber es folgten dann oft auch wieder Ballverluste. Die HCOB-Abwehr übte weiterhin viel Druck auf die Angreifer aus. Es folgten Ballgewinne und Konter, immer wieder. Nach 37 Minuten waren es schon 15 Tore Unterschied. Die ersten Zuschauer gingen, das Bundesligaspiel der Ersten gegen Magdeburg in der Nürnberger Arena versprach mehr Spannung.

Der HCOB ließ es aber nicht auslaufen. Philipp Maurer kam ins Spiel, erzielte viele Tore, die Gäste eilten in Richtung Rekordmarke. Den bislang deutlichsten Drittligasieg hatte es vor zweieinhalb Jahren gegen den TSV Blaustein mit 20 Toren Unterschied gegeben, und die standen nach 60 Minuten auch in der Erlanger Karl-Heinz-Hiersemann zu Buche – 49:29, Rekord eingestellt. „Das war ein sehr souveräner Sieg“, freute sich Trainer Daniel Brack, dessen Team in Punkto Entschlossenheit und Umschalten die Leistung aus dem Spiel gegen Waiblingen erfolgreich auf beide Spielhälften ausgedehnt hatte.

Der Coach jedenfalls richtete den Blick nach dem Abpfiff dann auch schnell aufs kommende Wochenende, in dem es um den Startplatz für die Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga geht. „Wir wollten ein Finale gegen Würzburg, und das haben wir bekommen“, freute sich Daniel Brack. Beide Mannschaften gehen mit 42:16 Punkten ins Spiel. Die Gäste haben einen kleinen Vorteil, sie siegten im Hinspiel und hätten im Falle eines Unentschiedens nun die Nase vorn. Der HCOB hat aber auch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: den Heimvorteil.