Mit einem Erfolg gegen Horkheim wäre die Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga erreicht

Es ist ein besonderes Spiel, in doppelter Hinsicht. Erstens: Gelingt den Handballern des HC Oppenweiler/Backnang am Samstag um 20 Uhr in der Gemeindehalle ein Sieg (oder zumindest ein Unentschieden) gegen den TSB Horkheim, dann haben sie die Qualifikation für die Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga geschafft. Zweitens: Es ist das Derby und zugleich der Dauerbrenner, das 49. Duell beider Teams.

Vier Punkte Vorsprung sind es auf Platz drei. Sprich: Kommen zwei hinzu, ist die Sache klar, wird es nur einer, dann auch. Aber auf eine Punkteteilung spielen lässt es sich in vielen Sportarten nicht, und im Handball schon gar nicht. Also ist die Zielrichtung der HCOB-Handballer klar vorgegeben: Im 13. Heimspiel soll der 11. Sieg gelingen. Der Einzig in die Aufstiegsrunde wäre ein wunderbarer Erfolg für die Mannschaft aus dem Murrtal. Aber noch stehen 60 intensive und aufregende Minuten bevor.

Trainer Volker Blumenschein freut sich über die gute Ausgangslage für seine Mannschaft. „Wir haben alles in der eigenen Hand. Und wir wollen, wenn möglich, gleich den ersten Matchball zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde nutzen.“ Man werde die Begegnung wie ein Finale angehen, „fokussiert, leidenschaftlich, mit einem gesunden Mix aus Geduld, Lockerheit und dem nötigen Ehrgeiz. Die Bereitschaft wird da sein, die Einstellung wird ebenfalls stimmen.“ Sein Team habe mit den beeindruckenden Ergebnissen im Jahr 2023 viel Selbstvertrauen aufgebaut. „Wir haben große Lust auf das Spiel. Wenn wir es gemeinsam und konzentriert angehen, sind wir zuhause schwer zu schlagen.“ Die Gemeindehalle ist längst wieder ein Hexenkessel.

Bei der SG Köndringen/Teningen mühten sich die Murrtaler zuletzt zum Auswärtssieg. Volker Blumenschein gesteht: „Wir sind einfach glücklich über den Sieg, die SG hat das gut gemacht, wir haben einen eher durchschnittlichen Tag erwischt.“ Aber am Ende habe seine Mannschaft die Punkte eben mitgenommen, „aus diesem Holz muss eine erfolgreiche Mannschaft geschnitzt sein. Die Konstanz über die gesamte Saison ist das Schwierigste, nur dann ist man langfristig in der Spitzengruppe dabei. Deshalb bin ich auch extrem stolz auf die Jungs.“

Viel ableiten aus dem Spiel in Teningen könne man für das Derby nicht: „Die Vorzeichen sind ganz andere, es ist ein bedeutendes Heimspiel vor unserem fantastischen Publikum, mit diesem Support wollen wir die Halle zum Kochen bringen.“ Das erste Duell gegen Horkheim aus dieser Saison ist nicht vergessen: „Der TSB war beim Hinspiel klar besser und hat verdient gewonnen. Horkheim hat in der Vorrunde am obersten Level gespielt, war topfit und bis Weihnachten zurecht oben dabei.“ Die Pleite am Stauwehr sei aber nicht der Motivationsfaktor Nummer eins, betont Volker Blumenschein: „Wir gehen grundsätzlich in jedes Spiel, um zu gewinnen und werden auch am Samstag wieder alles in die Waagschale werfen. Unsere Motivation fußt auch nicht nur auf dem kommenden Gegner, vielmehr können wir unser Saisonziel erreichen, das ist ebenfalls ein riesiger Ansporn.“ Aber klar, ein bisschen Extrabrisanz steckt schon drin, wenn ein Derby ansteht.

Bleibt die Frage nach taktischen Überlegungen. Volker Blumenschein sieht in der Abwehr Vorteile für sein Team. Also rechnet er damit, „dass Horkheim einfache Tore über die erste Welle und den erweiterten Gegenstoß erzielen will. Um das zu verhindern, müssen wir im Angriff geduldig unsere Torchancen nutzen und dann einen guten Rückzug aufbieten.“ Dass sein Team zwischen Abwehr und Angriff nicht mehr zwingend wechseln muss, sei in dieser Hinsicht ein großer Schritt. Zu beachten sei bei Horkheim auch der Rückraum („von allen Positionen wurfstark“) und das gute Zusammenspiel mit dem Kreis. Im Positionsangriff sei denkbar, dass sich Horkheim mit einem zusätzlichen Feldspieler eine 7:6-Überzahl verschaffen will, „darauf werden wir unsere Defensive ebenfalls vorbereiten“, sagt der Coach. Bei seinem Team setzt er auf den breiten und ausgeglichenen Kader. „Wir sind auf jeder Position gleichmäßig torgefährlich und können munter durchwechseln. Das wollen wir zu unserem Vorteil ausnutzen.“ Um zu gewinnen, um den Hexenkessel zum Brodeln zu bringen – und um einen ganz markanten Meilenstein zu erreichen.