Der HCOB hat sich in der Dritten Liga mit 8:2 Punkten nach vorne geschoben. Am Freitag (19 Uhr) steigt in der Erzgebirgshalle in Lößnitz der Schlager bei Zweitliga-Absteiger EHV Aue. Dabei kommt es zum doppelten Wiedersehen. Ex-HCOB-Handballer Jakub Strýc spielt jetzt für die Sachen, Gästetrainer Stephan Just trainierte Aue bis November 2023.
Die Ausgangslage: Drei Mannschaften haben sich vor dem Start in die Saison die Ambitionen geäußert, die Aufstiegsrunde erreichen zu wollen, der EHV Aue, der HC Oppenweiler/Backnang und die Wölfe Würzburg. Zwei Mannschaften pro Staffel können sich qualifizieren. Das erste direktes Duell zweier Teams aus diesem Trio gab es bereits. Der HCOB setzte sich am zweiten Spieltag im Heimspiel gegen die Wölfe durch. In der Tabelle haben sich Aue und der HCOB nach dem ersten Saisonsechstel im Vorderfeld eingefunden. Beide Mannschaften haben 8:2 Punkte, vier Siege, eine Niederlage. Die Murrtaler patzten zum Auftakt bei den Rhein-Neckar Löwen II, starteten dann eine Siegesserie. Die Mannschaft aus Aue ließ am dritten Spieltag in der Heimbegegnung gegen den TSV Neuhausen/Filder Federn. Zuletzt überzeugte sie durch Auswärtssiege beim VfL Pfullingen und der SG Pforzheim/Eutingen. Würzburgs Start ist hingegen nicht gelungen, außer der Partie in Oppenweiler gingen auch die Auswärtsspiele beim HBW II und bei den Rhein-Neckar Löwen II verloren. Aber es ist noch früh in der Runde.
Der Trend beim HCOB: Die Handballer des HCOB haben vier Spiele in Serie gewonnen, es geht voran. Nach dem noch von Schwankungen geprägten Heimerfolg gegen die SG Pforzheim/Eutingen wurde der Sieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen souverän eingefahren. Die Murrtaler lagen schon kurz nach der Pause mit neun Toren vorn. Dass mit Torwart Janis Boieck, Rückraumspieler Luis Foege und Kreisläufer Markus Dangers fehlten, kompensierten die anderen Akteure sehr gut. Der HCOB konnte sich sogar leisten, den durch die Spiele mit Frisch Auf Göppingen mitunter doppelt geforderten Rückraumspieler Elias Newel an diesem Abend zu schonen. In Aue werden vermutlich wieder alle gefordert sein, und so hofft man beim HCOB, dass bis auf den noch länger ausfallenden Luis Foege alle anderen Akteure wieder fit sind.
Der Blick auf den Gegner: Im Erzgebirge trifft der HCOB auf eine Mannschaft mit vielen erfahrenen Akteuren. Im Tor wetteifern mit Arjan Versteijnen und Armis Priskus der niederländische und der estnische Nationalkeeper um Einsatzzeiten. Der bislang erfolgreichste Torewerfer ist Außenspieler Francisco Pereira mit 25 Toren, wobei die Stärke des EHV eher in der mannschaftlichen Ausgeglichenheit auf einem sehr hohen Niveau besteht. Anders ausgedrückt: Viele verschiedene Akteure sind in der Lage, das Heft in die Hand zu nehmen und die Begegnung zu entscheiden. Die HCOB-Erfahrungen mit Aue sind unerfreulich, beim bislang einzigen Duell vor eineinhalb Jahren gab es in der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga eine Heimniederlage. Aber an sich ist das schon eine halbhistorische Randnotiz. Hüben wie drüben hat sich seither einiges getan, die Karten werden nun neu gemischt.
Doppeltes Wiedersehen: HCOB-Trainer Stephan Just war Trainer in Aue, führte die Mannschaft vor eineinhalb Jahren zurück in die zweite Liga. Als sich der Club eine Liga höher schwertat, trennten sich die Wege des Coaches und des EHV im November 2023. Seit Juli ist er nun für den HCOB tätig. Den umgekehrten Weg ging Jakub Strýc. Der Kreisläufer aus dem tschechischen Pilsen war von 2018 bis 2023 für den HCOB tätig, absolvierte 88 Einsätze und erzielte 230 Tore. Kurz vor dem Ende der Saison 2022/2023 verletzte er sich beim Auswärtsspiel in Vinnhorst schwer. Teile des Aufbautrainings absolvierte er im Handballtrainingszentrum in Oppenweiler. Im Frühjahr wagte er beim Zweitligisten HSG Nordhorn-Lingen als kurzfristige Aushilfe den Wiedereinstieg, im Sommer dieses Jahres schloss er sich dem EHV Aue an. „Wir haben uns schnell eingelebt“, sagt der 28-Jährige, freut sich übers Vertrauen von Trainer und Verein, zudem sieht er „in der kurzen Entfernung zu unseren Heimatstadt Pilsen einen großen Vorteil.“ Aufs Wiedersehen mit dem HCOB freut er sich, „ich habe tolle Jahre im Verein erlebt, die kann man nicht vergessen, das Spiel wird etwas ganz Besonderes.“ Zumindest am Spielfeldrand. Auf der Platte „versuche ich, es professionell zu nehmen und mich auf den HCOB so vorzubereiten wie auf jeden anderen Gegner.“
Text: HC Oppenweiler/Backnang