Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang sind mit einem Sieg in die neue Runde gestartet. Am Samstag müssen sie erstmals in einer fremden Halle antreten, es geht in einem Duell zweier Teams aus dem Bezirk Enz/Murr zum SV Salamander Kornwestheim. Trainer Daniel Brack hofft, dass sein Team ähnlich torgefährlich agiert wie beim Saisonstart und sich defensiv verbessert zeigt. Anwurf ist um 20 Uhr in der Sporthalle Ost.

Von Alexander Hornauer

Die SG Pforzheim/Eutingen siegte mit elf Toren Vorsprung bei Aufsteiger HT München – das war das einzige ganz deutliche Endresultat am ersten Spieltag der neuen Drittligasaison. In vielen anderen Hallen fielen die Entscheidungen spät, besonders dramatisch verliefen die Schlusssekunden im Horkheim, am Ende hatte der TSB dem Zweitligaabsteiger aus Konstanz einen Punkt abgeluchst. Auch in der Gemeindehalle Oppenweiler war zum Auftakt Spannung geboten. Der TSV Neuhausen/Filder präsentierte sich als hartnäckiger Gegner, schloss mehrmals auf, ehe der HCOB den Sack zumachte und sich – seiner Favoritenrolle gerecht werdend – die ersten beiden Punkte sicherte.
Trainer Daniel Brack freute sich nicht nur über den Sieg, sondern auch über die gute offensive Leistung seines Teams. „38 Tore sind eine erfolgreiche Ausbeute.“ Dabei verteilten sich die Treffer ganz ordentlich über die gesamte Mannschaft. Grundsätzlich könne man mit dem Start zufrieden sein, sagt der Coach, ohne zu vernachlässigen, dass „in vielen Bereichen auch noch Sand im Getriebe war.“ Das sei nicht ungewöhnlich, die Mannschaft ist auf vielen Positionen neu besetzt. Nun gelte es weiter daran zu arbeiten, um die Eingespieltheit zu erhöhen. Deshalb haben „wir auch in dieser Woche im Training viel in unsere Abläufe investiert.“ So wurde beispielsweise am Gegenstoßspiel und am Überzahlspiel gefeilt, und natürlich an der Abwehr.

Beim HCOB weiß man um die Schwere der Aufgabe. „Die Kornwestheimer haben in den vergangenen Jahren nicht umsonst im ersten Tabellendrittel mitgespielt“, findet Trainer Daniel Brack und verweist darauf, dass sich eine Reihe hervorragender Handballer im Team des SV Salamander befinden. „Sie sind eine gefestigte Mannschaft und haben Stärken im Tempospiel, über das sie oft zu leichten Torerfolgen kommen.“ Der HCOB will das eindämmen, was zum Beispiel durch mit Torerfolg vorgetragene Angriffen oder mit einem guten Rückzugsverhalten wirkungsvoll gelingen könnte – und dann die Grundlage für ein erfolgreiches Abschneiden bilden könnte. Für Daniel Brack ist jedenfalls klar: „Diese Partie ist schon ein Gradmesser für uns. Wir müssen eine absolute Topleistung abliefern, um dort bestehen zu können.“ Genau darauf arbeitet er mit seinem Team hin.
Kornwestheim startete mit einer Auswärtsniederlage bei Zweitliga-Absteiger Wölfe Würzburg in die neue Saison. Lange war es ein ausgeglichenes Spiel, am Ende fehlten den Lurchis Kleinigkeiten für eine Punkteteilung. Mindestens so bitter wie die knappe Niederlage war die Tatsache, dass Kreisläufer Moritz Lanig mit einer Knieverletzung ausschied. Er spielte in der Jugend für die TSG Backnang und für den HCOB. In der Saisonvorbereitung ließ Kornwestheim in einem Testspiel gegen den aufstiegsambitionierten Zweitligisten SG BBM Bietigheim gewaltig aufhorchen. Am Ende stand zwar eine knappe Niederlage, zwischendurch aber lag der SV Salamander mit sieben Toren vorn.
Zur personellen Lage beim HC Oppenweiler/Backnang: Der Gast wird am Samstag aller Voraussicht nach mit demselben Kader antreten wie vor einer Woche. Sowohl Außenspieler Philipp Maurer wie auch Rückraumspieler Lukasz Orlich befinden sich zwar auf dem Weg der Genesung, ein Einsatz in der Sporthalle Ost kommt vermutlich aber noch zu früh.

Über den Gegner

Der SV Salamander Kornwestheim hat in der vergangenen Saison den vierten Platz in der Südstaffel erreicht. Mit den Rückraumspielern Kevin Wolf und Hendrik Schoeneck sind arrivierte Spieler nicht mehr dabei. Auch Außenspieler Peter Jungwirth wurde verabschiedet. Beim Saisonauftakt wirkte er, weil ein Spieler verletzt ausfiel, allerdings aushilfsweise mit. Insgesamt verfügt Trainer Dr. Alexander Schurr, der in sein siebtes Jahr geht, über eine weitestgehend eingespielte Mannschaft. In Person von Felix Kazmeier wissen die Kornwestheimer einen Spieler in ihren Reihen, der seit Jahren zu den besten Torwerfern der Liga zählt. Mit Vincent Brenner (Rechtsaußen) und Jan Kanters (Torwart) stehen ihm zwei Akteure aus dem Bundesligakader der SG BBM Bietigheim mit Zweifachspielrecht zur Verfügung. Am Kreis kam Moritz Lanig hinzu, der einst für die TSG Backnang und den HCOB spielte. In der vergangenen Runde war er für den TV 08 Willstätt in der Dritten Liga am Ball.

Rund ums Spiel

Mit Hanspeter Brodbeck und Simon Reich hat der Deutsche Handball-Bund ein Gespann aus seinem Elitekader als Schiedsrichter für das Nachbarschaftsduell der Dritten Liga eingeteilt.
Die Bilanz zwischen beiden Teams ist relativ ausgeglichen. Der HCOB siegte im Januar 2020 letztmals in der Sporthalle Ost. In der vergangenen Runde siegte Kornwestheim, büßte die Punkte aber durch einen Bescheid der Spielleitenden Stelle ein: Die Gastgeber hatten einen nicht teilnahmeberechtigten Akteur eingesetzt. Im Rückspiel in Oppenweiler gab es eine Punkteteilung.
Der HCOB spielt in eineinhalb Wochen im DHB-Pokal gegen Zweitligist und Traditionsverein TuSEM Essen. Dafür gibt es Karten unter www.hcob.de/tickets im Vorverkauf.