Nach vielen zweiten Plätzen bei WM, EM und GOC holen Charles-Guillaume Schmitt/Elena Salikhova (Frankreich) ihren ersten Titel / 30 Medaillen für den DTV

Es wurde noch einmal richtig viel geboten am Schlusstag der 36. German Open Championships in Stuttgart. Die Stimmung war nicht nur im Beethovensaal des Kultur- und Kongresszentrums Liederhalle (KKL) auf dem Siedepunkt, auch im Hegelsaal und in der Alten Reithalle herrschte große Begeisterung beim Publikum, aber auch auf dem Parkett. Höhepunkt war der Grand Slam Latein: Weil die vielfachen Welt- und Europameister sowie GOC-Sieger Marius Balan/Khrystina Moshenska (Schwarz-Weiß-Club Pforzheim) nach ihrem vierten WM-Gold im Juli zu den Profis wechselten – sie wurden am Freitag in Stuttgart mit der DTV-Ehrenplakette, der höchsten Auszeichnung des Verbandes, verabschiedet – war der Latein-Thron vakant.

Die sechs Finalisten gaben alles, um Thronfolger zu werden, geschafft haben es schließlich die „ewigen Zweiten“ der letzten Jahre – Charles-Guillaume Schmitt/Elena Salikhova. Die Franzosen setzten sich sofort an die Spitze und verteidigten sie in allen fünf Tänzen. Mit 195,457 Punkten verwiesen sie die WM-Dritten Guillem Pascual/Illes Diandra-Andrea (Spanien/191,504) und die WM-Vierten Bangbang Yan/Yujun Du (China/187,751) auf die Plätze. Als bestes deutsches Paar verpassten Artur Balandin/Anna Salita (TTC Rot-Weiß-Silber Bochum) das Finale um zwei Plätze, sie wurden Achte.

Für den Deutschen Tanzsportverband (DTV), der mit 30 Medaillen (10 x Gold, 11 x Silber, 9 x Bronze) hinter China Rang zwei im Medaillenspiegel belegt, gab es am fünften GOC-Tag nochmals einen Titel, zwei zweite und vier Finalplätze. Mit fünf gewonnenen Tänzen holten die Latein-I-Senioren Markus Heffner/Marina Scharin-Mehlmann (TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg) den zehnten GOC-Titel für den DTV. Bei den Solotänzern Youth Standard war Silbermedaillengewinner Kristian Eisenblätter der einzige Europäer unter Asiaten aus Hongkong, Chinesisch Taipei, Vietnam und China. In der Latein-Sektion wurde er Vierter.

Bei den Senioren II Rising Stars Standard mussten sich Dennis Ciomber/Nadina Meyer (Art of Dance Köln) ganz knapp den Chinesen Junjie Deng/Lijuan Song geschlagen geben, wurden aber unangefochten Zweite. Die Finalplätze vier und sechs gingen an Gordon Knittel/Isabelle Rührmund (btc Grün-Gold der TG in Berlin 1846) und Martin Soutier/Monika Rotenfußer (TSC dancepoint Königsbrunn). In der Klasse Under 21 Standard erreichten Dmytrii Forostianov/Helene Novalee Tilgert (Grün-Gold-Club Bremen) Rang sechs. Im Rollstuhl-Tanz (Wheelchair Standard) wurde Andreas Böhm/Bettina Jungkunz (TC Rot-Gold Würzburg) Fünfte.

Seit 2008 gehören internationale Boogie-Woogie-Wettkämpfe zu den German Open dazu, im jährlichen Wechsel finden Welt- – oder wie in diesem Jahr – Europameisterschaften beziehungsweise World Cups statt. Nicht zufrieden war der Deutsche Rock’n’Roll und Boogie-Woogie-Verband mit dem Abschneiden seiner insgesamt neun Paare. Die Junioren waren gar nicht besetzt, von den fünf Senioren-Duos kam am Freitag nur eines ins Finale (6.), in der Main Class am Samstag schieden drei Paare in der Hoffnungsrunde aus. Theresa Sommerkamp und Elian Preuhs (TZ Hohenbrunn) verpassten im Semifinale um 0,51 Punkte die Endrunde der besten Sieben. Nicht zu schlagen waren die Weltranglistendritten Lena Magnusson/Tobias Ramberg (98 Punkte), auf den Plätzen folgten Alessia Ghezzo/Dimitri Masotti (Italien, 87) und die WM-Dritten Cajsa Weinemo/Conrad Lindström (Schweden, 76).

Ergebnisse vom 17. August 2024:

Grand Slam Latein:

  1. Charles-Guillaume Schmitt/Elena Salkhova, Frankreich, 195,457 Punkte;
  2. Guillem Pascual/Illes Diandra-Andrea, Spanien, 191,504;
  3. Bangbang Yan/Yujun Du, China, 187,751;
  4. Malthe Brinch Rohde/Sandra Sorensen, Dänemark, 187,131;
  5. Ionut Alexandru Miculescu/Andra Pacurar, Rumänien, 184,668;
  6. Winson Tam/Anastasia Novikova, Hongkong, 181,127.

Under 21 Standard:

  1. Luca Teodor Butnaru/Julia Densica Bidica, Rumänien, Platzziffer 5;
  2. Maxim Zhilenkov/Alu Kargabaeva, Kasachstan, 10;
  3. Pijus Palskys/Anna Berzina, Litauen, 16;
  4. Batu Sandiraz/Nehir Cam, Türkei, 24;
  5. Daniel Ficola/Tatiana Gonzales Contreras, Spanien, 24;
  6. Dmytrii Forostianov/Helene Novalee Tilgert, Grün-Gold-Club Bremen, 26.

Youth Solo Standard:

  1. Chun Yu Marcus Hui, Hongkong, Platzziffer 7;
  2. Kristian Eisenblätter, TSC Casino Dresden, 9;
  3. Shi-Syan Chen, Chinesisch Taipei, 14;
  4. Minh Song Dang, Vietnam, 20;
  5. Kin Wai Chow, Hongkong, 25;
  6. Mingshuo Wang, China, 30.

Youth Solo Latein:

  1. Vasco Fernandez, Portugal, Platzziffer 5;
  2. Mingshuo Wang, China, 10;
  3. Ke Sun, China, 15;
  4. Kristian Eisenblätter, TSC Dresden, 20.

Senioren I Latein:

  1. Markus Heffner/Marina Scharin-Mehlmann, TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg, Platzziffer 5;
  2. Mate Kovacs/Andrea Zsila, Ungarn, 12;
  3. Luigi Donadeo/Elisa de Belardini, 13;
  4. Romain Gistanian/Evelyne Taccia, Frankreich, 22;
  5. Gerard Perez/Eva Krejcirova, Spanien, 23;
  6. Peter Schaur/Natalia Tolkocheva, Niederlande, 30.

Senioren II Rising Stars Standard:

  1. Junjie Deng/Lijuan Song, China, Platzziffer 7;
  2. Dennis Ciomber/Nadina Meyer, Art of Dance Köln, 8;
  3. Fabio Sartore/Roxana Monica Cristea, Italien, 19;
  4. Gordon Knittel/Isabelle Rührmund, btc Grün-Gold der TG in Berlin 1846, 22;
  5. Yinglong Liu/Ying Yu, China, 24;
  6. Martin Soutier/Monika Rotenfußer, TSC dancepoint Königsbrunn, 25.

Rollstuhl-Tanz Standard:

  1. Stefan Stropko/Maria Dutkova, Slovakei, Platzziffer 5;
  2. Dominik Godla/Patricia Albertova, Slovakei, 10;
  3. Steven Fenech/Andrea Naumann Clement, Malta, 15;
  4. Roman Macek/Martina Smodis, Slowenien, 20;
  5. Andreas Böhm/Bettina Jungkunz, TC Rot-Gold Würzburg.

Europameisterschaften Boogie-Woogie, Main Class:

  1. Lena Magnusson/Tobias Ramberg, Schweden, 98 Punkte;
  2. Alessia Ghezzo/Dimitri Masotti, Italien, 87;
  3. Cajsa Weinemo/Conrad Lindström, Schweden, 76;
  4. Ida Keränen/Juho Pävinen, Finnland, 70;
  5. Giulia Cornelli/Simone Corsi, Italien, 69;
  6. Carlotta Corsi/Luca Zilocchi, Italien, 68;
  7. Nelly Rodiac/Lucas Charrier, Frankreich, 67.

Text: German Open Championships / Pressebüro Binder