Vierter Sieg im fünften Spiel: Die Erfolgssträhne der MHP RIESEN Ludwigsburg trotzen (erneut) allen personellen Widrigkeiten und feiern auch gegen den SYNTAINICS MBC ein Erfolgserlebnis. Die Schwaben bezwingen den Pokalsieger aus Weißenfels 85:76, sichern sich damit auch den Direktvergleich und klettern auf Tabellenplatz 9.
Gute Laune gab’s bei den Ludwigsburger Basketballern in den vergangenen Tagen reichlich, gleichwohl aber auch immer wieder Zurückhaltung. Mehrere Verletzungen und Blessuren überschatteten ebenso wie die vorangegangenen Monate respektive die daraus resultierende Tabellen-Konstellation etwas die Stimmung – was aber nichts an der Ausgangslage am Mittwoch änderte: Die MHP RIESEN starteten mit einer Jetzt-erst-recht-Herangehensweise und Brandon Tischler ins Spiel. Der 24-Jährige rückte für Jonas Wohlfarth-Bottermann, der sich verletzt 6:26 Minuten in den Dienst seiner Farben stellte, in die Startformation und sollte einer der besten Akteure werden. Zunächst ging aber weder für den Forward noch seine Kameraden wenig. In der Verteidigung standen die Hausherren ab dem Sprungball exzellent, brachten die Sachsen-Anhalter aus ihrer Komfortzone und aus ihrem Rhythmus. Zwar offenbarte die eigene Leistung im Angriff Luft nach oben, gleichzeitig waren die Schützlinge von Lars Masell voll auf der Höhe (9:12, 10. Spielminute).
Viele dieser Aspekte sollten sich auch bis zur Halbzeitpause fortsetzen: Weißenfels war solide bis gut, immer wieder etwas konsequenter und setzte sich dadurch ab. Die Hausherren waren ihrerseits zwar präsent, aber auch harmlos. Joel Scott, Ezra Mañjon und Hunter Maldonado schulterten ihre Farben (18:18), ein 0:10-Lauf verbaute den MHP RIESEN aber eine noch bessere Ausgangslage – die dennoch von Dominykas Pleta garniert wurde. Der Youngster brachte sich in eine allumfassend aufopfernde Mannschaft exzellent ein, machte in 12:09 Minuten (11 Punkte) sein bestes Spiel im gelb-schwarzen Jersey und sorgte dafür, dass der Rückstand überblickbar blieb (28:38, 20.).
Mehr Energie, mehr Esprit, mehr Erfolg
Auf das 15-minütige Durchschnaufen sollte eine 20-minütige Gala folgen: Ludwigsburg riss aus den Katakomben kommend das Heft des Handelns an sich, fand endlich sein Momentum und seinen Offensiv-Flow. Die Schwaben kamen durch die bestimmenden Akteure der ersten Halbzeit – Scott, Mañjon und Maldonado –, zahlreiche Big Plays sowie eine generell großartige Mannschaft, deren Akteure sich nahtlos einfügten mehrfach zum Ausgleich (47:47) und alsbald zum Führungswechsel. Diesen besorgte Wohlfarth-Bottermann, der an der Freiwurflinie und unterstützt von Sprechchören das Blatt endgültig wendete (55:54, 30.).
Weitere Zweifel ließen Tischler, Justin Simon und Co. auch in der Crunchtime nicht mehr aufkommen. Auf Basis ihrer Energie(leistung) brauten sie die Führung aus, kamen ins Laufen, hängten den Weißenfelsern diverse Foulspiele an, was Eddy Edigin, Tyren Johnson und Spencer Reaves verfrüht vom Parkett entfernte und erspielten sich immer wieder deutlichere Vorsprünge. Für den vielleicht wichtigsten Korberfolg sorgte Julis Baumer (70:66), der freistehend den SYNTAINICS MBC ins Herz traf und die Ludwigsburger auf die Siegerstraße hievte. Ebenda angekommen ließen sich die MHP RIESEN nicht mehr aufhalten, trafen beinahe ausschließlich gute Entscheidungen und erspielten sich, neben dem Sieg, auch den direkten Vergleich, der alle RIESEN-Fans – allen voran in der Art und Weise – begeisterte.
Durch den 85:76-Heimsieg feiern die Barockstädter nicht nur den 16. Sieg, sondern sind auch zurück in den Top-10 der easyCredit Basketball Bundesliga. Die sehr gute Schlussfolgerung: Die Play-In-Qualifikation liegt nun wieder in der eigenen Hand und ist beim Auswärtsspiel in München (11.05.; 16:30 Uhr) möglich. Andernfalls wären die Ludwigsburger auf gleich mehrere Klubs und deren sprichwörtliche Schützenschilfe angewiesen – all das ist Zukunftsmusik.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg