Das Wochenende startet für die MHP RIESEN Ludwigsburg in sehr guter Art und Weise: Vor 3.902 Zuschauer bezwingen die Gelb-Schwarzen die Basketball Löwen Braunschweig 86:82, sichern sich den Direktvergleich und springen in der Tabelle einmal mehr in die Top-6. Gegen die Niedersachsen überragt Desure Buie mit 27 Punkten.
Knapp drei Tage nach dem Auswärtsspiel im 2.141 Kilometer entfernten Istanbul rotierte Headcoach Josh King erneut in seinem Aufgebot: Yorman Polas Bartolo rückte zurück in den 12er-Kader, in diesem verblieb Davonta Jordan, der sein zweites Spiel im RIESEN-Trikot absolvierte. Jeff Roberson setzte aus und musste im Spielverlauf lange Zeit neben seinem Kapitän und seinem neuen Teamkameraden Platz nehmen. Das Duo sollte allerdings in der ersten Halbzeit nur eine kleine und nach dem Seitenwechsel – Polas Bartolo: 03:40 Minuten, Jordan: 04:11 Minuten – gar keine Rolle mehr spielen, beide Akteuren wurden leicht lädiert nach dem Seitenwechsel geschont. Zunächst liefs ohne Blessuren allerdings herausragend. Ludwigsburg startete herausragend (9:2 / 23:6), um dann die Basketball Löwen Braunschweig ins Spiel kommen zu lassen. Die Niedersachsen verkürzten innerhalb weniger Minuten, waren nach dem ersten Viertel komplett im Spiel angekommen (23:18, 10. Spielminute).
Nachdem die Barockstädter bereits im ersten Viertel die Freiräume von jenseits der 6,75-Meter-Linie genutzt hatten, waren Jacob Patrick und Desure Buie dafür verantwortlich, dass die Schwaben ihr Offensivspiel etablierten und erneut zweistellig davon zogen (29:22 / 34:24). Auffällig war jedoch frühzeitig, dass die MHP RIESEN unter den Körben zumeist nur zweiter Sieger waren – was das Chancenplus im Backcourt egalisierte. Allen voran Jilson Bango, aber auch Sanandra Fru und situativ Amar Sylla, waren der Center-Riege der Ludwigsburger überlegen. Sie setzten unter den Körben zumeist die Akzente, sicherten sich Rebounds und Punkte – sehr zum Leidwesen der Hausherren, nicht aber zum Leidwesen des Spielstandes. Angeführt von Desure Buie, der mit insgesamt 27 Punkten ein neuen Karrierebestwert auflegte, blieben die Schwaben in Front, machten sich das Leben aber selbst unnötig schwer (44:40, 20.).
Desure Buie wird endgültig zum X-Faktor
Aus der Kabine kommend, setzte King auf die in den ersten 20 Minuten eher wechselhaft agierenden Big-Men-Riege – und die dankte das Vertrauen mit Punkten in Serie. Eddy Edigin und Jonathan Bähre legten den Grundstein, auf dem die Ludwigsburger ihr zweite Halbzeit aufbauen konnten (51:45, 23.). Gänzlich souverän war das Gezeigte allerdings dennoch nicht: Braunschweig kam zum Ausgleich (53:53), das Spiel schien offener denn je. Doch dieser Status blieb nicht erhalten. Denn nach einem unsportlichen Foul gegen Ahmaad Roorie ging zunächst Buie an die Linie – und sorgte für die Führung – und orchestrierte in der Folge seine Teamkameraden derart gut, dass das Mehr an Physis und Ballbewegung zur Konsolidierung reichten (64:60, 30.).
Wie schon in den vorangegangenen Vierteln waren es auch im vierten die Ludwigsburger, die mit einem Lauf starteten und darauf aufbauten. Zweifach Graves und einfach Melson trafen dreifach und vor allem aus der Distanz, brachten die Hausherren wieder zweistellig in Front (72:62) und Ramírez in Rage. Der Spanier sah sich zu einer Auszeit gezwungen, nach der die Seinen wieder erfolgreicher zu Werke gingen. Der beste Löwe des Abends, Bango, räumte auch weiterhin erfolgreich die Zone und Bretter auf, sicherte sich Rebounds, Blocks und Punkte und dunkte Braunschweig immer wieder in Schlagdistanz. Eddy Edigin und Co. blieb nur das Nachsehen. Doch Buie behielt den Fokus und erwiderte jeden niedersächsischen Korberfolg mit eigenen Offensivaktionen. Mal spielte der US-Amerikaner den Assists, zumeist punktete er selbst erfolgreich und sorgte mit dieser Performance dafür, dass Ludwigsburg auf die Siegerstraße (78:68 / 82:75) einbog und auf dieser, aufgrund defensiver Stopps, auch Kurs hielt. Die Gäste kamen trotz Ganzfeldpresse und immensem Einsatz nicht mehr heran. Ludwigsburg sicherte sich an einem Tag, an dem bei weitem nicht alles funktionierte, einen verdienten 86:82-Sieg – der Fans und Mannschaft gleichzeitig einen guten Start ins Wochenende ermöglichte.
Nachdem die Schwaben die eng getaktete Terminierung zwischen den Partien in Istanbul (Dienstag) und gegen Braunschweig (Freitag) erfolgreich überstanden und neben dem internationalen Playoff-Ticket auch den nationalen Heimsieg feiern konnten, haben sie nun ein paar Tage mehr als üblich Zeit, um sich auf die beiden Aufgaben in der kommenden Woche vorzubereiten. Diese bringt am Mittwoch zunächst das letzte und entscheidende BCL-Gruppenspiel im Top-16 gegen Bonn (20.03.; 20:00 Uhr) mit sich, ehe es, erneut an einem Freitag, zum Derby nach Tübingen (22.03.; 18:30 Uhr) geht.
Text: MHP RIESEN Ludwigsburg