Generationswechsel beim Judo Top-Team BaWü: Drei Neuzugänge für das Förderprojekt

Autor:Ralf Scherlinzky
Seit 2018 unterstützen der Badische (BJV) und der Württembergische Judo-Verband (WJV) die jeweils besten sechs Judoka des Landes im Rahmen des Förderprojekts JUDO TOP-TEAM BAWÜ. „Wie in den meisten Verbänden werden nur die absoluten Spitzenleute vom Deutschen Judo-Bund (DJB) in allen Bereichen unterstützt. Dabei sind es gerade die jungen Talente, die den Support brauchen, um sich zu Topleuten entwickeln zu können. Mit dem Top-Team haben wir eine Plattform geschaffen, über die wir alle unsere Athletinnen und Athleten sowohl finanziell als auch ideell fördern können“, hatte Landestrainer Mirko Grosche in SPORT.S-Ausgabe 8 berichtet. Jetzt hat es 2025 einen Umbruch im Team gegeben – drei neue Talente wurden aufgenommen.
Fotos: Jens Arbogast
Mit Anna-Maria Wagner (Weltmeisterin 2021 + 2024, zweifache Bronzemedaillen-Gewinnerin bei den Olympischen Spielen 2021), Katharina Menz (Vize-Weltmeisterin 2022, Bronzemedaillen-Gewinnerin im Team bei den Olympischen Spielen 2021) und Alina Böhm (Europameisterin 2022 und 2023) konnte das TOP-TEAM in den letzten vier Jahren gleich drei seiner Athletinnen zu internationalen Medaillen im Frauen-Bereich verhelfen.
Nachdem Anna-Maria Wagner (siehe Interview Seite 14) und Katharina Menz für dieses Jahr ihr Karriereende angekündigt haben und Louis Mai seinen Lebens- und Trainingsmittelpunkt inzwischen in ein anderes Bundesland verlegt hat, wurden Ende 2024 gleich drei der sechs Plätze frei. Lange nach Ersatz suchen mussten Mirko Grosche und seine Mitstreiter nicht – denn mit Tayla Grauer, Sara-Joy Bauer und Pierre Ederer standen bereits drei Top-Talente bereit, die das Aufnahmekriterium „internationale Medaillen im Junioren-Bereich“ erfüllten und die besten Voraussetzungen mitbringen, um in die Fußstapfen von Anna-Maria Wagner und Katharina Menz zu treten.
Das JUDO TOP-TEAM BAWÜ besteht somit nun aus Alina Böhm, Lea Schmid, Sarah Mehlau sowie den drei Neuen Tayla Grauer, Sara-Joy Bauer und Pierre Ederer. Wir werden die Erfolge der baden-württembergischen Judoka gespannt weiter begleiten.

Tayla Grauer
Im Jahr 2024 hat die Karriere der 20-jährigen Aspacherin richtig Fahrt aufgenommen. Erst wurde sie Deutsche U21-Meisterin, dann holte sie bei der U21-Weltmeisterschaft in Duschanbe (Tadschikistan) die Bronzemedaille. 2024 hat sie ihr Fachabitur abgeschlossen und wurde durch ihre Erfolge in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen. Dort hat sie nun die idealen Möglichkeiten, um auf ihr großes Ziel, die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles, hinzuarbeiten.

Sara-Joy Bauer
Ihr Titelgewinn bei der Junioren-Europameisterschaft 2024 in der Gewichtsklasse -63 kg katapultierte die 19-jährige Backnangerin nicht nur ins JUDO TOP-TEAM BAWÜ, sondern auch in das Team der Olympia-Stipendiatinnen und -Stipendiaten der SportRegion Stuttgart. Die großen Ziele der Abiturientin sind Grand-Slam-Medaillen, Weltmeisterschaftsmedaillen sowie Olympiateilnahmen und -medaillen. Am Judosport schätzt sie vor allem den gegenseitigen Respekt, die Selbstbeherrschung und Hilfsbereitschaft unter den Sportlerinnen und Sportlern.

Pierre Ederer
Der 20-jährige Tauberbischofsheimer ist der einzige Mann im JUDO TOP-TEAM BAWÜ. Seinen größten Erfolg im Judosport feierte er 2023, als er bei der U21-Europameisterschaft die Bronze-Medaille gewann. 2024 konnte er seine Medaille zwar nicht verteidigen, belegte aber trotzdem den guten fünften Platz. Zudem wurde er 2022 und 2023 deutscher U21-Meister und gewann Medaillen bei Europa Cups. Ziel des Sportsoldaten ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles in der Gewichtsklasse -100 kg.