Sportliche Höhepunkte in Serie

Helen Briem erlebt in diesem Jahr eine ganze Serie an sportlichen Höhepunkten. In dieser Woche war das Talent aus der Bundesliga-Mannschaft des Stuttgarter GC Solitude teil der europäischen Mannschaft beim Ping Junior Solheim Cup. Dieser endete mit einem der höchsten Siege der Geschichte. Auf dem Platz des CG La Zagaleta setzt sich Europa mit einer ganz stark spielenden Helen Briem mit 15:9 gegen die Auswahl der USA durch. Damit holt die europäische Mannschaft ihren zweiten Sieg in Folge und verringert den Rückstand in der Gesamtbilanz auf nur noch 4:7.

Europa erspielte am ersten von zwei Wettkampftagen eine klare 8,5:3,5-Führung. Damit fehlten aus den abschließenden zwölf Einzelmatches nur noch vier Punkte. Helen Briem hatte ihre beiden Matches gewonnen.
In den Vierern dominierte Europa und holte 5,5 der 6 Punkte. Helen Briem spielte an der Seite von Yana Beeli. Gegen Anna Davis und Gianna Clemente passte die Kombination aus Deutschland und der Schweiz sehr gut, vor allem auf der Back Nine. Auf Loch zwei gingen die Mädels der USA zwar in Führung, aber nach drei Lochgewinnen in Folge führte Europa schon nach Loch 5 mit 2auf. Davis/Clemente kämpften weiter stark und so entwickelte sich ein enges Match auf sehr hohem Niveau. „Wir haben die 9 mit Birdie geteilt, die 11 mit Eagle gewonnen und dann die 12 mit einem Birdie geholt. Auf Loch 16 haben wir dann gewonnen. Die Aufteilung ist auf der Back Nine echt sehr gut aufgegangen“, war die Stuttgarterin mit dem Auftaktmatch sehr zufrieden.

Im Vierball spielte Helen Briem am Nachmittag an der Seite der Belgierin Savannah de Bock. Auch diese Konstellation harmonierte prächtig und so wurden Irene Kim und Ryleigh Knaub glatt mit 5&4 geschlagen. „Mit Savannah im Fourball war es echt gut. Wir haben insgesamt neun Birdies auf 14 Löchern gespielt. Das war sehr, sehr gut. Die Amerikanerinnen hatten keine Chance. Wir haben ständig unseren Vorsprung ausgebaut und schon auf Loch 14 gewonnen“, strahlte Helen Briem am Abend eines Tages, der für sie selbst und das europäische Team nahezu perfekt verlaufen war.

Hohe Führung vor den Einzel-Matches

Mit der hohen Führung im Rücken ging Europa in den zweiten Wettkampftag, an dem zwölf Einzel auf dem Programm standen. Helen Briem traf auf Ryleigh Knaub und lieferte sich ein spannendes Duell. Das US-Girl hatte einen Sahnetag erwischt und zauberte viele Schläge auf den Platz, bei denen man nur respektvoll nicken und applaudieren konnte. Helen Briem selbst spielte bis zum Grün ebenfalls auf einem extrem hohen Niveau, vergab aber einige Birdieputts. Nach zehn Löchern lag Knaub 3auf, musste dann aber erleben, wie die Spielerin des Stuttgarter GC mit einem Zwischenspurt und drei Lochgewinnen in Serie wieder ausglich. All square ging es weiter bis zur 17. „Da habe ich dann die Fahne attackiert. Der Schlag war auch sehr gut, aber der Ball ist leider heftig versprungen, so dass ich keine Chance mehr hatte, das Loch zu gewinnen“, hatte Briem in diesem Moment Fortuna nicht an ihrer Seite. Mit 1down ging es auf die 18. Fast hätte die 18-Jährige aus dem Junior Team Germany noch den Ausgleich erzielt, aber der Eagleputt aus weniger als fünf Metern lippte aus.
Insgesamt holte Europa aus den Einzeln 6,5 Punkte und schickte die USA mit einer herben Enttäuschung nach Hause.

Wertvolle Erfahrung

Helen Briem hatte vor zwei Jahren in den USA schon einmal für Europa im Ping Junior Solheim Cup gespielt und ist damit in diesem so prestigeträchtigen Wettbewerb nun eine Doppelsiegerin. „Das war schon nochmal eine ganz andere Erfahrung, dieses Turnier „zuhause” zu spielen. Vor allem wegen der Zuschauer und allem, was rund um dieses Turnier passiert. In meinem Spiel waren die Drives besonders gut. Davon konnte ich sehr profitieren, weil ich andere Linien nehmen konnte als die anderen und dadurch eben ganz andere Schüsse in die Grüns hatte. Ich habe zudem sehr, sehr viele Grüns getroffen. Das hat es auf diesem Platz definitiv einfacher gemacht“, strahlte die Athletin, für die schon in der kommenden Woche vom 26. bis 28. September mit dem Junior Ryder Cup in Italien und vom 25. bis 28. Oktober mit der Team-WM in Abu Dhabi noch zwei weitere, absolute Höhepunkte der Saison anstehen.

Auf dem Weg

Um rechtzeitig in Italien zu sein, wird Helen Briem vorzeitig aus Spanien abreisen und so das Ende des Solheim Cups nicht mehr miterleben: „Ich muss leider schon am Samstag weiter nach Rom reisen, aber bedenkt man, was in der Woche danach auf mich zukommt, ist das natürlich ein kleines Opfer. Für den Junior Ryder Cup qualifizieren sich nur sechs Mädels. Das ist dann schon nochmal etwas schwerer und hat dementsprechend auch den höheren Stellenwert. Diese Woche in Rom wird sicher eine coole Zeit mit den Jungs zusammen, zumal wir auch gemischte Matches spielen. Das wird also nochmal eine ganz andere Erfahrung. Am Donnerstag spielen wir unsere Einzel auf Marco Simone. Darauf freue ich mich riesig. Einfach mal zu erfahren, wie die Bedingungen wirklich auf den Plätzen sind, die auf der Tour gespielt werden. Das wird eine einzigartige Erfahrung. Und danach kommt ja auch noch der große Ryder Cup. Das wird das erste Mal sein, dass ich den Herren live vor Ort zuschaue. Ich denke, das wird richtig cool.“

Yannick Schütz erfolgreich

Nicht nur Helen Briem hat in diesem Jahr große Erfolge zu feiern. Auch Yannick Schütz, der seit 2022 als Profi unterwegs ist, hat hervorragende Ergebnisse erzielt. Höhepunkt war sein Auftritt auf der DP World Tour in der Tschechischen Republik. Bei dem Czech Masters war der Spieler des Stuttgarter GC Solitude nach zwei ganz starken Runden mit jeweils 68 Schlägen sicher im Cut. Nach zwei weiteren Runden mit jeweils 70 Schläge belegte Schütz in einem starken Teilnehmerfeld den 25. Platz und kassierte dadurch sein bislang höchstes Preisgeld in Höhe von knapp 18.000 Euro.
Auf der Challenge Tour war Yannick Schütz in dieser Saison dreimal im Cut.

Text: Stuttgarter Golf-Club Solitude e.V.