Das Auswärtsspiel im Telekom Dome mündet für die MHP RIESEN Ludwigsburg in der ersten Top-16-Niederlage. Gegen die Telekom Baskets Bonn starten die Schwaben schwach und kassieren, nachdem sie viel Moral zeigen und eine Aufholjagd starten, eine 75:80-Pleite.

Mit Rückkehrer Jeff Roberson, Nachverpflichtung Michael Hughes II und dem nachgereisten Dominykas Pleta im 12er-Aufgebot starteten die MHP RIESEN Ludwigsburg mit bestmöglichem Aufgebot ins Spiel. Doch obwohl die Gäste den Rebound zu Beginn dominierten und zwischenzeitlich auch 02:10 Minuten in Front lagen, konnten sie hieraus keine Souveränität ziehen. Kaum ein Wurf fand den erhofften Weg durch die Reuse, kaum eine Aktion sorgte für nachhaltiges Momentum. Trotz schwacher Chancenausbeute – über das Spiel gesehen 5/ 26 | 19,2 3P% – und trotz Unzulänglichkeiten in der Defensive waren sie auf Augenhöhe (22:18, 10.).

Ab dem Beginn des zweiten Viertels waren es dann fast ausschließlich die Rheinländer, die ihren Fans Freude und Spaß machten. Zunächst war es ein persönlicher 7:0-Lauf von Harald Frey, dann Center Thomas Kennedy, der dominierte. Josh King beorderte die Seinen mehrfach in maximaler Anzahl zum Seitenrand, doch fruchten sollten Ansagen und Anpassungen nicht. Ludwigsburg musste abreißen lassen (31:22 / 41:27) und war in diesem Abschnitt chancenlos. In der Verteidigung bekamen die MHP RIESEN keinen Gegenspieler in den Griff, im Angriff hielten wenige Einzelaktionen die Gäste im Spiel (53:38, 20.).

Moral und Kampfgeist bringen Ludwigsburg zurück

Obwohl der Start ins Spiel aus gelb-schwarzer Sicht schon nicht vergnügungssteuerpflichtig gewesen, war, sollte es auch nach der 15-minütigen Pause nebst Seitenwechsel nicht mit schwäbischen Highlights weitergehen. Allerdings war in den kommenden Minuten dennoch zunehmend ein Ludwigsburger Aufwärtstrend erkennbar. Die MHP RIESEN verteidigten sich ins Spiel, generierten Ballverluste und Fehlwürfe und brachten die Offensivmaschine der Hausherren zum Stillstand. So sichtbar die Moral auch war, so oft die Gäste auch an der Freiwurflinie standen – am offensiven Ende des Parketts ging weiterhin nichts. Kampf und Krampf statt Körbe und Konfetti, dafür aber beidseitig und zumindest minimal zu Ludwigsburger Gunsten. Denn Yorman Polas Bartolo, Jonathan Bähre und Eddy Edigin sorgten neben dem unermüdlichen Desure Buie dafür, dass immerhin 15 Punkte den Weg aufs Scoreboard fanden (63:53, 30.).

Das gerade benannte Quartett sowie jeweils ein rotierender Akteur des verbleibenden Teams waren es auch, die im Schlussabschnitt den Versuch einer Aufholjagd fortsetzen. Einerseits verkürzten die Schwaben den Rückstand dabei immer wieder erfolgreich, andererseits fanden die Rheinländer doch (noch) Offensive Entlastung. Noah Kirkwood und Co. konnten sich selten, schlussendlich aber häufig genug über Korberfolge freuen. Der Ludwigsburger Defensivverbund stand und hielt. Wohl aber nicht gut genug, um die offensiv schwache Ausbeute zu negieren oder gar zu übertrumpfen. Die endgültige Wende war immer wieder greifbar und wurde an der Freiwurflinie mit Punkten untermauerte, blieb aber in letzter Konsequenz aus, sodass die Schwaben eine 75:80-Niederlage kassierten und „nur“ Ergebniskosmetik betrieben – die aber ebenfalls und aufgrund der engen Gruppenkonstellation noch relevant werden könnte.

Klar ist: Der doppelte Top-16-Auftakt auf fremdem Parkett endet für die King-Schützlinge mit einer 1:1-Bilanz und dem Tabellenplatz zwei als Zwischenstand. Dijon, das in Istanbul einen 23-Punkte-Rückstand drehte, ist Dritter (1:1), Galatasaray EKMAS (0:2) Vierter. Die Türken sind am kommenden Dienstag (06.02., 20:00 Uhr) zur Top-16-Halbzeit zu Gast in der MHPArena, zuvor gibt die BG Göttingen am Samstag (03.02., 20:00 Uhr) ebenfalls ihre Visitenkarte im RIESEN-Wohnzimmer ab.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg