Im Topduell am 18. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) hat die HB Ludwigsburg mit einer ganz starken Leistung die Tabellenführung untermauert. Am Mittwochabend gewann der amtierende Deutsche Meister gegen den Zweitplatzierten Borussia Dortmund mit 40:29 (21:14).
Im ersten von zwei Aufeinandertreffen mit dem BVB innerhalb von zehn Tagen hat die HB Ludwigsburg eine ordentliche Duftmarke gesetzt. Nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde setzte sich der amtierende Deutsche Meister – auch dank einer starken Johanna Bundsen, die im HBL-Tor in ihren 42 Minuten Spielzeit 13 Paraden zeigte – immer weiter ab und feierte am Ende einen souveränen 40:29-Heimsieg. Beste Werferin des Spiels war Antje Döll mit neun Treffern, fünf davon per Siebenmeter.
Nachdem die neue HBL-Vereinshymne „Echte Liebe ist rot“ von Christina Dorr erstmals präsentiert wurde, sorgten 1719 Zuschauer in der Ludwigsburger MHP-Arena für einen stimmungsvollen Rahmen für das Duell Erster gegen Zweiter. Nach 90 Sekunden brachte Jenny Behrend die Gastgeberinnen mit 1:0 in Führung, nachdem Johanna Bundsen zuvor bereits ihre erste Parade gezeigt hatte. Die schwedische Ausnahmetorhüterin im HBL-Gehäuse war direkt gut im Spiel und so führte der amtierende Deutsche Meister nach knapp fünf Minuten und Toren von Veronika Mala und Jenny Carlson beim 3:1 erstmals mit zwei Toren. Es entwickelte sich ein temporeiches, aber teilweise auch etwas hektisches Spiel. In den ersten zehn Minuten gelang dem BVB jeweils der Anschlusstreffer, ehe Ludwigsburg wieder vorlegte und mit dem 8:5 durch Mala nach einem an der Schnur gezogenen Pass von Bundsen erstmals mit drei Toren in Führung ging. Doch die Dortmunderinnen blieben dran und Gästecoach Henk Groener nahm Mitte der ersten Hälfte beim Stand von 9:7 für Ludwigsburg seine erste Auszeit. Anschließend hielt Dortmund weiter Kontakt und war beim 9:10 wieder dran. Aber eine Rückraum-Fackel von Viola Leuchter sowie ein erfolgreich abgeschlossener Tempogegenstoß von Jenny Behrend sorgten für das 12:9 und nach dem nächsten Treffer von Carlson betrug der Ludwigsburger Vorsprung nach 19 Minuten beim 13:9 erstmals vier Tore. Das erste Überzahlspiel, nach einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Lisa Antl, nutze die HBL um den Schwung zu einem 5:0-Lauf auszubauen. So wuchs der Vorsprung beim 15:9 auf sechs Tore und Groener sah sich gezwungen nach gerade einmal 22 Minuten bereits seine zweite Auszeit zu nehmen. Ungeachtet dessen bauten die Ludwigsburgerinnen die Führung nach 27 Minuten erstmals auf sieben Tore aus, auch weil die Gastgeberinnen im ersten Durchgang vier Siebenmeter herausholten, die Antje Döll mit traumwandlerischer Sicherheit und einem kreativen Wurfbild allesamt verwandelte. Jakob Vestergaard wechselte bereits im ersten Durchgang viel durch, was dem Spielfluss der HBL keinen Abbruch tat, die den Vorsprung konstant bei sieben Treffern hielt und mit einer 21:14-Führung in die Halbzeit ging.
Nach dem Seitenwechsel spielte sich zunächst Bundsen wieder in den Vordergrund. Die schwedische Nationaltorhüterin nahm direkt den ersten Angriff der Gäste und kurz darauf auch einen Siebenmeter von Guro Husebo weg. Somit sorgte die gerade als Handballerin des Jahres 2024 ausgezeichnete Xenia Smits mit dem 23:15 drei Minuten nach Wiederbeginn für die erste Acht-Tore-Führung. Anschließend lief Antje Döll mit drei Buden in Folge heiß. Zunächst verwerte die deutsche Nationalspielerin einen Tempogegenstoß über das gesamte Feld zum Neun-Tore-Vorsprung (25:16) und legte kurz darauf per überlegtem Heber nach. Mit dem 28:18 stellte Guro Nestaker den Abstand erstmals auf zehn Tore. Nach 38 Minuten stellte Nestaker zum 28:18 und der ersten Zehn-Tore-Führung. 120 Sekunden später markierte Antje Döll vom Siebenmeterstrich den 30. Ludwigsburger Treffer. Nach 42 Minuten und 13 Paraden hatte Bundsen Feierabend. Nicole Roth fügte sich ebenfalls direkt mit einer Parade ein. Bei den Gästen übernahm die junge Liv-Stine Eckardt zwischen den Pfosten und sorgte dafür, dass der Tabellenzweite zumindest nochmal etwas verkürzen konnte. Näher als auf acht Tore ließ der Spitzenreiter den BVB aber nicht mehr herankommen und stellte den Vorsprung immer wieder auf zweistellig – unter anderem als Guro Nestaker aus dem Stand zum 37:27 einschweißte. Drei Sekunden vor dem Ende wurde Sofia Hvenfelt nochmal schön am Kreis freigespielt und traf zum 40:29-Endstand.
Damit feiert der Tabellenführer einen souveränen Heimsieg, hat bei jetzt sieben Punkten Vorsprung die Hauptrunden-Meisterschaft vier Spieltage vor dem Ende so gut wie sicher und setzt zehn Tage vor dem Haushahn FINAL4, wo die HBL im DHB-Pokal-Halbfinale erneut auf den BVB trifft, ein absolutes Statement.
HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard war dementsprechend zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Es war ein tolles Spiel mit vielen Toren. Ich hoffe, die Fans in der Halle und vor dem Fernseher hatten Spaß. Dortmund hat am Anfang gut gespielt, da hatten wir ein paar Probleme mit unserer Abwehr und haben etwas zu viele Gegentore kassiert. Trotzdem bin ich sehr zufrieden. Wir haben Platz eins abgesichert.“
Tore: Döll 9/5, Nestaker 6, Leuchter 5, Carlson 4, Behrend 3, Faluvégi 2, Hvenfelt 2, Smits 2, Malá 2, Gassama 2, With 2, Thomaier 1/1.
Bereits am Sonntag, 23. Februar bestreiten die Ludwigsburgerinnen das nächste Heimspiel. Dann gastiert um 14 Uhr Odense Handbold zum letzten Champions League-Gruppenspiel in der MHP-Arena. Tickets für dieses Spiel sind online bei Reservix und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich.
Text: HB Ludwigsburg