Zum Ende einer langen und intensiven Saison spielt die HB Ludwigsburg gegen die HSG Blomberg-Lippe um den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Das erste Play-Off-Finale der Handball Bundesliga Frauen (HBF) findet am Mittwoch, 21. Mai in Ludwigsburg statt. Anwurf ist um 19 Uhr in der MHP-Arena. Tickets sind im Vorverkauf erhältlich. Zudem vermeldet die HBL eine Neuigkeit bezüglich der Kaderplanungen für die neue Saison.

Die Zielsetzung war als Titelverteidiger seit Saisonbeginn klar: Auch im neuen Anstrich als HB Ludwigsburg möchte man in der Barockstadt den Deutschen Meistertitel holen und sich damit erneut für die EHF Champions League qualifizieren. Mit Platz eins nach der Hauptrunde und acht Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger wurde dieser Anspruch mehr als unterstrichen, doch durch die zu dieser Saison eingeführten Play-Offs sind für den Gewinn der Meisterschale sechs weitere Topleistungen nötig. Vier davon hat die HBL in den ersten beiden Runden bereits gezeigt. Nach dem souveränen Viertelfinal-Erfolg gegen FRISCH AUF Göppingen, musste das Team von Cheftrainer Jakob Vestergaard im Halbfinale gegen Dauerrivale Thüringer HC nach einem starken Heimspiel eine Leistungsdelle im Auswärtsspiel in Spiel drei reparieren. Das gelang am Sonntagnachmittag mit einem 34:28-Heimerfolg, wodurch der Endspiel-Einzug perfekt gemacht wurde. „Ich freue mich riesig, dass wir im Finale sind. Jetzt wollen wir die letzten beiden Schritte gehen und wieder den Titel holen“, sagt Vestergaard.

Gegner in der „Best-of-three“-Finalserie ist die HSG Blomberg-Lippe, die sich nach dem Viertelfinal-Erfolg gegen den VfL Oldenburg (23:22 & 29:26) im Halbfinale in drei Spielen gegen den Hauptrunden-Zweiten Borussia Dortmund durchgesetzt hat. Dabei zeigte das Team von Cheftrainer Steffen Birkner nach einer 30:37-Niederlage im ersten Spiel ein eindrucksvolles Comeback, gewann das Heimspiel mit 27:25 und sicherte sich mit einem 32:26-Auswärtssieg in Dortmund am Samstagabend den Finaleinzug. „Ich bin etwas überrascht, dass es Blomberg geschafft hat, aber sie haben es in dieser Saison überragend gemacht. Wir haben bereits im DHB-Pokalfinale gegeneinander gespielt und hatten im Auswärtsspiel in der Hauptrunde ein paar Probleme“, erinnert sich Vestergaard an den nur knappen 27:24-Sieg seines Teams in Ostwestfalen Anfang April. Das Heimspiel Ende Dezember hat die HBL beim 32:24 ähnlich souverän gewonnen, wie das DHB-Pokalfinale als die Ludwigsburgerinnen mit dem 31:21-Sieg den ersten großen Titel in die Barockstadt holten. In dieser Woche soll das Double perfekt gemacht haben.

„Wenn wir das Tempo steuern und eine gute Abwehr stellen, haben wir gute Chancen. Aber wir müssen vor allem auf Nieke Kühne und Laetitia Quist aufpassen. Blomberg ist auch gut im Tempospiel“, weiß Vestergaard. Kühne überzeugte bei den beiden Siegen gegen den BVB mit insgesamt 14 Toren und sechs Blocks. Dazu gehört die 20-Jährige mit 107 Treffern zu den besten Feldtorschützinnen in dieser Saison, der Laetitia Quist in Sachen Wurfgewalt aus dem Rückraum in Nichts nachsteht und ebenfalls bereits 92 Tore erzielt hat. Beste Werferin des Teams ist allerdings Ona Vegue mit 134 Treffern, exakt die Hälfte davon vom Siebenmeterstrich.

Besonders mit Blick auf die Blomberger Heimstärke – bis auf das Spiel gegen die HBL wurden alle zwölf weiteren Partien an der Ulmenallee in dieser Saison gewonnen – kommt der Begegnung am Mittwochabend in der MHP-Arena eine besondere Bedeutung zu. „Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen und uns unterstützen. Wir brauchen eine überragende Stimmung“, sagt Vestergaard. Für den Dänen könnte es der letzte Heimauftritt als HBL-Cheftrainer sein. Das zweite Spiel findet am Samstagabend (19 Uhr) in Blomberg statt. Nur für ein eventuell notwendig werdendes drittes Spiel würde die Finalserie am 28. Mai (19 Uhr) nochmal in die Barockstadt kommen.

Deshalb wird es bereits am Mittwochabend vor dem Spiel einige Verabschiedungen geben. Neben Vestergaard, der nach zwei Jahren aus familiären Gründen in seine dänische Heimat zurückkehrt und dort Odense Handbold übernimmt, werden auch der ausscheidende Geschäftsführer Sebastian Götz und Julia Niewiadomska verabschiedet. Die talentierte Rückraumspielerin war vor der Saison vom SV Union Halle-Neustadt nach Ludwigsburg gekommen, um hier den nächsten Schritt zu gehen. Dieser Plan wurde durch einen Kreuzbandriss, den die gebürtige Polin bereits im vergangenen Oktober im Spiel beim VfL Oldenburg erlitt, durchkreuzt. Dadurch kam die 23-Jährige nur auf zwei Einsätze im HBL-Trikot (1 Tor) und wird die Barockstadt mit Aussicht auf mehr Spielzeit beim Weg zurück auf die Platte nach einem Jahr wieder verlassen. Die HB Ludwigsburg bedankt sich bei Julia Niewiadomska für ihren Einsatz, wünscht ihr alles Gute und ein baldiges Comeback.

Außerdem gibt es vor Spielbeginn eine kleine Überraschung für alle HBL-Fans.

Anwurf ist um 19 Uhr. Tickets sind bis Dienstag (17 Uhr) in der Geschäftsstelle, jederzeit im Online-Ticketshop und am Mittwoch an der Abendkasse erhältlich. Dauerkarteninhaber können Ihren Stammplatz ebenfalls in der Geschäftsstelle, im Online-Ticketshop oder an der Tageskasse sichern. Geleitet wird das Spiel vom Schiedsrichtergespann Marvin Cesnik und Jonas Konrad. Für alle, die nicht in der Arena sein können, ist das erste Finalduell auf den Plattformen von Sportdeutschland.tv und DYN zu sehen.

Text: HB Ludwigsburg