Am zwölften Spieltag der EHF Champions League trifft die HB Ludwigsburg am Sonntag, 09. Februar, auf Rapid Bucuresti. Anwurf ist um 14 Uhr in der MHP-Arena.
HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard erinnert sich gerne an das Hinspiel in Rumänien im vergangenen September. „Da haben wir sehr gut gespielt und ich hoffe, dass wir das nochmal schaffen“, sagt Vestergaard mit Blick auf den 37:29-Auswärtssieg im vergangenen September. Jetzt gilt es für die Barockstädterinnen eine ähnliche Leistung zu zeigen, um einen Vereinsrekord einzustellen. Zwischen Februar und Oktober 2023 blieb der Deutsche Meister erstmals sechs Spiele in Serie in der Königsklasse ungeschlagen, allerdings saisonübergreifend. Jetzt kann das erstmals innerhalb einer Spielzeit gelingen. Fünf Mal in Folge konnte die HBL zuletzt auf europäischer Bühne nicht bezwungen werden. Am Sonntag soll in der heimischen MHP-Arena das sechste Spiel folgen – gegen einen Verein mit großer Tradition.
Der Clubul Sportiv Rapid aus Giulesti, einem Stadtteil im Nordwesten von Bukarest, der vergangenes Jahr sein 90-jähriges Bestehen feierte, gehörte in den 1960er-Jahren zu den besten Teams im europäischen Frauen-Handball und gewann 1964 die Champions League. Nachdem man zeitweise etwas von der ganz großen Bühne verschwand, meldete sich Rapid 2022 mit dem sechsten Meistertitel zurück und ist diese Saison zum dritten Mal in Folge in der Königsklasse dabei. Hier stehen die Rumäninnen aktuell mit fünf Punkten auf Platz sieben, wären damit aber – aufgrund des Rückzugs von Vipers Kristiansand, die punktetechnisch noch auf Platz sechs liegen – in den Play-offs. Allerdings lauert Buducnost mit nur zwei Zählern und einem Spiel weniger direkt dahinter. Am letzten Spieltag der Gruppenphase kommt es dann für Rapid zum direkten Duell mit dem Team aus Montenegro. „Deshalb erwarte ich eine hochmotivierte Mannschaft aus Bukarest“, sagt Vestergaard.
Sein Team hat mit elf Punkten aus elf Spielen die Play-offs und auch den fünften Platz, auf dem die HBL aktuell steht, bereits sicher. Theoretisch ist noch eine Verbesserung bis auf Platz drei möglich. Realistischer erscheint aber das Überholen von Brest Bretagne Handball. Die Französinnen, die der Deutsche Meister vor zwei Wochen auswärts sensationell schlagen konnte, steht mit drei Punkten und einem Spiel mehr auf Rang vier. Als Vierter würde man in den Play-offs auf den Fünften, als Fünftplatzierter auf den Vierten der Gruppe A treffen. Dort stehen aktuell HC Podravka Vegeta und Storhamar Handball Elite. Allerdings geht es in Gruppe A sehr eng zu und bis zu sechs Teams kommen noch als potenzielle HBL-Gegner in Frage.
Nicht nur deshalb richtet sich der Fokus erstmal auf das anstehende Spiel gegen den rumänischen Vizemeister. Das Team des spanischen Trainers David Ginesta Montes ist mit einem Heimsieg gegen Buducnost und einem Punktgewinn in Kristiansand sehr ordentlich in die Champions League-Saison gestartet, hat aber ausgehend von der Niederlage gegen die HBL neun Mal in Folge verloren. Einzig aus dem Spiel gegen die Vipers gab es noch zwei Punkte am Grünen Tisch. In der heimischen Liga Nationala steht der sechsfache rumänische Meister nach 15 von 24 Spielen auf Platz vier, elf Punkte hinter Stadtrivale und Tabellenführer CSM und drei Punkte hinter Platz zwei, auf dem die Vorsaison beendet wurde. In der Königsklasse hielt man nach deutlichen Niederlagen in Brest und gegen Odense zuletzt beim 26:28 gegen Team Esbjerg gut dagegen, konnte am Ende aber keine Zähler mitnehmen. In der Offensive geht viel über die angolanische Nationalspielerin Albertina Kassoma, die bereits 51 Treffer erzielt hat. „Sie ist eine der besten Kreisläuferinnen der Welt. Mit ihr hatten wir im Hinspiel ein paar Probleme. Wir müssen sie gut verteidigen. Insgesamt hat Rapid einen starken Kader“, weiß Vestergaard, der auch die niederländische Spielmacherin Estavana Polman besonders im Blick hat. Beste Werferin des Teams ist aber Andjela Janjusevic im rechten Rückraum mit 54 Toren.
Anwurf ist um 14 Uhr in der Ludwigsburger MHP-Arena. Tickets sind am Sonntag an der Tageskasse und vorab online bei Reservix sowie an allen Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich. „Ich hoffe wieder auf eine große Kulisse, denn wir brauchen die Unterstützung von unseren Fans“, sagt Vestergaard. Geleitet wird das Spiel von den polnischen Schiedsrichterinnen Malgorzata Lidacka und Urszula Lesiak. Zu sehen ist die Partie auf den Plattformen von DYN, DAZN und EHF-TV.
Text: HB Ludwigsburg