Am sechsten Spieltag der EHF Champions League lieferten sich die HB Ludwigsburg und Team Esbjerg ein intensives Duell. Am Ende unterlag der Deutsche Meister in der heimischen MHPArena gegen den dänischen Titelträger mit 31:36 (16:18).

Nach den Ausfällen von Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause), mussten die Ludwigsburgerinnen auch auf Kreisläuferin Kaba Gassama verzichten, die am Mittwoch im Bundesligaspiel gegen Leverkusen erneut auf die zuletzt verletzte Schulter gefallen ist. Vor 1.267 Zuschauern in der stimmungsvollen MHPArena brauchten die Gastgeberinnen etwas, um ins Spiel zu kommen. Nach einem 0:2-Rückstand sorgte Sofia Hvenfelt nach viereinhalb Minuten für den ersten Ludwigsburger Jubel. Doch 30 Sekunden später lag die HBL beim 1:4 erstmals mit drei Toren und nach acht Minuten beim 2:6 sogar mit vier Treffern zurück. Anschließend arbeitete sich der Deutsche Meister angeführt von Jenny Carlson ins Spiel. Mit zwei Toren in Folge verkürzte die schwedische Nationalspielerin auf 4:6. Das Team von Cheftrainer Jakob Vestergaard agierte nun zielstrebiger und war in der Offensive regelmäßig erfolgreich. Veronika Mala sorgte für den 6:7-Anschlusstreffer. Ab Mitte des ersten Durchgangs entwickelte sich ein intensives, temporeiches und ausgeglichenes Spiel. Die HBL hielt dabei mit dem Favoriten gut mit. Viola Leuchter verkürzte nach 17 Minuten auf 9:10. Anschließend baute Esbjerg den Vorsprung zwischenzeitlich wieder auf drei Tore aus, doch die Ludwigsburgerinnen kamen vier Minuten vor der Pause durch Guro Nestaker mit dem 14:15 zum erneuten Anschlusstreffer. Auch zur Halbzeit war der Champions League-Finalist der Vorsaison bei einem 16:18-Rückstand in Schlagdistanz.

Nach dem Seitenwechsel startete die HBL gut und Mareike Thomaier sorgte 41 Sekunden nach Wiederbeginn per Siebenmeter für das 17:18. Nachdem Thomaier gut eine Minute später erneut vom Siebenmeterstrich zum 18:19 getroffen hatte, ließ die HBL den möglichen Ausgleich leider liegen. Stattdessen zog der Drittplatzierte der vergangenen Champions League-Saison mit einem 5:1-Lauf nach 40 Minuten auf 24:19 und erstmals auf fünf Tore davon. Vier Minuten blieben die Ludwigsburgerinnen ohne eigenen Treffer und scheiterten vor allem im Laufe der zweiten Hälfte immer wieder an der dänischen Anna Kristensen, die am Ende 19 Paraden zeigte und über 40 Prozent der Würfe parierte. Nachdem die Däninnen in der 44. Minute mit dem 26:20 sogar mit sechs Treffern in Führung lagen, pendelte sich der Abstand bei vier bis fünf Toren ein. Team Esbjerg legte vor, die HBL antwortete, konnte den Rückstand aber nicht mehr unter vier Treffer drücken. Dieser wuchs 90 Sekunden vor dem Ende nach einem verwandelten Siebenmeter von Henny Ella Reistad – die Welthandballerin von 2023 wurde mit elf Treffern beste Werferin des Spiels – sogar nochmal auf sieben Tore an. Doch Sofia Hvenfelt und Jenny Behrend erzielten die beiden letzten Treffer des Spiels und sorgten damit für den 31:36-Endstand. Damit verliert die HBL auch das dritte Heimspiel dieser Champions League-Saison, bleibt in der Tabelle der Gruppe B mit vier Punkten aber auf Rang sechs.
HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard: „Es ist immer speziell gegen ein dänisches Team zu spielen. Heute sind wir über die zweite Hälfte sehr enttäuscht. Unsere erspielten Chancen hat zu oft Anna Kristensen mit guten Paraden gehalten. Insgesamt war das heute Werbung für den Frauenhandball in einem temporeichen Spiel.“

Tore: Thomaier 6/4, Nestaker 5, Mala 5, Leuchter 4, Smits 3, Carlson 3, Hvenfelt 2, Behrend 2, Döll 1.

Jetzt steht die nächste Nationalmannschaftspause ein, in der der Großteil des HBL-Kader unterwegs ist. Unter anderem sind mit Jenny Behrend, Viola Leuchter, Mareike Thomaier, Xenia Smits und Antje Döll gleich fünf Ludwigsburgerinnen mit der DHB-Auswahl in der Golden League im Einsatz. Die nächste Aufgabe für den Deutschen Meister wartet am Mittwoch, 30. Oktober, 19:30 Uhr, im Topspiel der Handball Bundesliga Frauen (HBF) beim aktuellen Tabellenführer Borussia Dortmund.

Text: HB Ludwigsburg