Nach fast einem Monat steht für die HB Ludwigsburg mal wieder ein Spiel in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) an. Am Mittwoch, 9. Oktober, 19 Uhr, geht es zum Tabellenführer VfL Oldenburg.
Aufgrund von Nationalmannschaftspause, EHF Champions League, DHB-Pokal und dem für die HBL erst später stattfindenden dritten Spieltag, sind für die Ludwigsburgerinnen vier Wochen seit dem letzten Ligaspiel vergangen. Nach den Siegen gegen FrischAuf Göppingen und bei der HSG Bensheim/Auerbach ist der Deutsche Meister noch eines von zwei verlustpunkfreien Teams in der HBF, wurde in der Tabelle aber vom VfL Oldenburg und Borussia Dortmund, die allerdings beide bereits eine Partie mehr absolviert haben, überholt und steht auf Platz drei. Die zweite Mannschaft, die noch keinen Zähler in dieser Spielzeit abgegeben hat, sind die Oldenburgerinnen. Sie stehen mit 6:0-Punkten an der Tabellenspitze und erwarten die HBL am Mittwochabend zum Topspiel. „Es ist wieder eine weite Fahrt und uns erwartet eine Topmannschaft. Oldenburg hat bisher in dieser Saison überragend gespielt, aber wir wollen gewinnen und auf nationaler Ebene weiter ungeschlagen bleiben“, sagt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard.
Der Verein für Leibesübungen gehört seit Jahren zu den Topteams im deutschen Frauenhandball, wurde bereits 1983 Vizemeister und spielt seit 1999 durchgehend in der HBF. In den vergangenen Spielzeiten zählten die Niedersächsinnen regelmäßig zur Spitzengruppe und spielten auch im DHB-Pokal, den sie bisher viermal gewinnen konnten, eine gute Rolle. In dieser Saison legte der VfL, der bereits seit 2017 von Niels Bötel trainiert wird, einen Traumstart hin. Nach einem 28:25-Heimsieg gegen die Sport-Union Neckarsulm folgten ein 29:28-Erfolg beim amtierenden Vizemeister in Bensheim und zuletzt ein 27:26 bei DHB-Pokalsieger TuS Metzingen. Damit übernahmen die Oldenburgerinnen vergangene Woche die Tabellenführung. Dabei kommt dem Team zugute, dass es in diesem Sommer komplett zusammengeblieben ist und zum Teil bereits seit mehreren Jahren zusammenspielt. Angeführt wird das Team in der Offensive von Toni-Luise Reinemann, der Torschützenkönigin der vergangenen HBF-Saison, die in den ersten drei Spielen der neuen Spielzeit bereits 17-mal erfolgreich war. Noch drei Tore mehr hat ihre Teamkollegin Merle Lampe erzielt – die zweitmeisten der bisherigen Spielzeit. „Das sind zwei absolute Topspielerinnen in der Liga“, weiß auch Vestergaard. Dazu zeigte Madita Kohorst im Tor bisher 40 Paraden und wehrte damit durchschnittlich über 13 Würfe pro Spiel ab – die meisten in der Liga. Im ersten Heimspiel wurden die heimstarken Oldenburgerinnen von knapp 5500 Fans unterstützt. Eine ähnliche Kulisse könnte den Deutschen Meister in der EWE-Arena auch am Mittwochabend erwarten. „Das ist für Frauenhandball überragend. Es passieren gerade viele gute Dinge in Oldenburg, aber wir wollen die zwei Punkte mit nach Ludwigsburg nehmen“, ruft Vestergaard das Ziel der HBL aus.
Auch wenn nach der 26:33-Niederlage gegen Brest Bretagne Handball in der Königsklasse nur drei Tage vergangen sind und eine Woche nach dem DHB-Pokalspiel in Buxtehude die nächste lange Auswärtsfahrt in den Norden der Republik ansteht, geht es für die HBL darum, eine gute Leistung auf die Platte zu bringen. „Wir hatten nach Brest einige Aufgaben. In Oldenburg wird Tempospiel wichtig sein, aber auch unser Rückzug, weil der VfL immer mit viel Tempo spielt. Ich hoffe, dass unser Kader wieder etwas stärker aufgestellt sein wird“, sagt Vestergaard mit Blick auf die mögliche Rückkehr der zuletzt krankheitsbedingt ausgefallenen Valentina Klemencic und Kaba Gassama, die nach ihrer Schulterverletzung am Sonntag bereits wieder im Kader stand und zeitnah einsatzbereit sein soll. Damit wären auf Ludwigsburger Seite speziell am Kreis wieder mehrere Optionen möglich. Weiterhin nicht zur Verfügung stehen allerdings Sofia Hvenfelt (Bänderdehnung) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause).
Anwurf ist um 19 Uhr in der Oldenburger EWE-Arena. Die Unparteiischen Moritz Hartmann und Nils Hennekes leiten die Partie. Das Topspiel wird auf den Plattformen von DYN und Sportdeutschland.tv übertragen.
HB Ludwigsburg löst Vertrag mit Noémi Háfra auf
Die HBL und Rückraumspielerin Noémi Háfra haben sich in beidseitigem Einverständnis auf eine Vertragsauflösung geeinigt und die Leihe vorzeitig beendet.
Noémi Háfra steht ab sofort nicht mehr im Kader der HB Ludwigsburg. Mit Blick auf die sieben weiteren Spielerinnen im HBL-Kader auf den drei Rückraum-Positionen stand die 26-Jährige zuletzt nur noch selten auf der Platte, weshalb sich beide Seiten im Einverständnis auf eine Vertragsauflösung geeinigt haben, um Háfra einen Vereinswechsel zu ermöglichen. „Es war eine sehr schwere Entscheidung, aber mit Blick auf mehr Spielzeit muss ich das Team verlassen. Ich möchte mich beim Verein für die schnelle Umsetzung bedanken, die es mir nun ermöglicht zeitnah in die Heimat zurückzukehren“, erklärt die Ungarin.
Háfra war Ende 2023 als Leihspielerin von Györi Audi ETO KC zum Deutschen Meister gewechselt, kam in den zehn Monaten in 18 Bundesliga-Spielen zum Einsatz, erzielte dabei 18 Treffer, legte 12 weitere Tore auf und gewann mit der damaligen SG BBM Bietigheim in der vergangenen Saison die Deutsche Meisterschaft. In der EHF Champions League kam die Rechtshänderin zum Einsatz und zog vergangene Saison mit dem Team als erste deutsche Mannschaft überhaupt in der Geschichte dieses Wettbewerbes ins Finale in Budapest ein. Jetzt wird die eigentlich noch bis Saisonende laufende Leihe vorzeitig beendet. „Damit entspricht der Club dem Wunsch von Noémi nach mehr Spielzeit, die sie bei uns aktuell nicht bekommt. Momentan verfügen wir über viele Rückraumspielerinnen auf einem sehr guten Niveau, deshalb haben wir der Vertragsauflösung zugestimmt.“, erklärt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard.
Háfra wird in Kürze zu einem anderen Verein wechseln. „Ich möchte mich auch bei den Fans der HBL bedanken. Es war eine großartige Erfahrung für diesen erfolgreichen Verein zu spielen.“, sagt die Rückraumspielerin.
Die HB Ludwigsburg bedankt sich bei Noémi Háfra für ihren Einsatz und wünscht ihr für ihren weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg.
Text: HB Ludwigsburg