Der HC Oppenweiler/Backnang hat im letzten Spiel der Drittligasaison eine starke Abwehrleistung gezeigt. Im württembergischen Klassiker setzte sich die Mannschaft von Trainer Stephan Just gegen den Tabellendritten VfL Pfullingen mit 29:22 durch. Der Meister der Südstaffel geht mit Rückenwind in die Aufstiegsspiele.
Von Alexander Hornauer
Die HCOB-Handballer ließen in der Abwehr wenig anbrennen. Dafür gab es ein positives Feedback vom Coach, der Torwart Janis Boieck zusätzlich lobte, „der mit seinen Paraden dann auch noch einiges ausgebügelt hat.“ Am Ende waren auf der Anzeigentafel nur 22 Treffer für Pfullingen zu finden, und das bedeutete aus Sicht der Gastgeber: Saisonbestmarke eingestellt. Nur 22 Gegentore hatte es zuletzt im November in Balingen gegeben.
Für die Sportler aus dem Murrtal ist das ein vielversprechender Trend, vor allem nach der deutlich ausgefallenen dritten Saisonniederlage in der Woche zuvor. Sein Team habe „in Punkto Mentalität eine gute Reaktion gezeigt“, fand Trainer Stephan Just. Der Auftritt gegen Pfullingen war ein deutliches Anzeichen dafür, dass der Fokus nach einer Phase, in der die Teilnahme an der Aufstiegsrunde schon einige Zeit gesichert war, die entscheidenden Spiele um den Aufstieg aber zeitlich noch in der Ferne waren, nun wieder sitzt.
Im Offensivspiel war die Leistung der HCOB-Handballer von Höhen und Tiefen geprägt. Trainer Stephan Just fasste es damit zusammen, „dass wir vernünftige Lösungen gefunden haben“. Allerdings gab es auch Phasen mit mehreren technischen Fehlern und mit ausgelassenen Großchancen. Das lag auch an Gästekeeper Daniel Schlipphak, der eine ähnlich gute Partie ablieferte wie Janis Boieck auf der Gegenseite. In Punkto Spielfreude ist sicherlich noch eine Verbesserung möglich.
Ergebnistechnisch lagen die Gastgeber von Beginn an meist vorn, beim 5:5 (12. Minute) gelang dem VfL zum letzten Mal der Ausgleich. Rund um die 22. Minute setzten sich die Murrtaler, die in dieser Phase mehrmals in Überzahl spielten, auf 11:7 ab. Sie versäumten es dann aber, sich einen deutlicheren Vorsprung zu verschaffen, die Pfullinger kamen bis zum Seitenwechsel auf 11:13 heran. Deren Coach Fabian Gerstlauer war damit nicht unzufrieden: „Wir wollten etwas mitnehmen. Lange Zeit ist uns das gut gelungen.“ Zur Pause war sein Team im Rennen.
In der zweiten Spielhälfte setzten sich die Murrtaler nach und nach ab. Sie ließen in der Abwehr weiter wenig zu und Agierten im Angriff mit mehr Durchschlagskraft. „Wir haben es nicht mehr geschafft, den Angriffsspielern mit Power entgegenzutreten“, bedauerte VfL-Trainer Fabian Gerstlauer. Vor allem Niklas Diebel und Timm Buck nutzten die Freiräume in der Pfullinger Abwehr nun zu Toren aus dem Rückraum. Nach einer Dreiviertelstunde war beim Spielstand von 23:17 eine Vorentscheidung gefallen – und in der Schlussphase blieb es dann auch in etwa bei diesem Abstand. Timm Buck sorgte mit der Sirene für das 29:22.
So verabschiedeten die Zuschauer in der MURRTAL-ARENA die Mannschaft am Ende mit großem Applaus in Richtung Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga – in zwei Wochen starten die HCOB-Handballer mit der Auswärtsbegegnung beim HC Empor Rostock in die entscheidende Saisonphase. Die Leistung gegen Pfullingen war dabei ein Schritt in die richtige Richtung, und an der Ostsee gilt es dann vollends in den Bereich der Topleistung zu kommen.
Freuen durften sich am Ende auch die Sportler aus Pfullingen und ihre Fans, die viel zu einer positiven Atmosphäre in der Halle beigetragen hatten: Sie verblieben trotz der Niederlage auf Rang drei und dürfen in der kommenden Saison im DHB-Pokal starten.