Handball-Drittligist siegt mit 34:22 gegen Tabellenführer SG Pforzheim/Eutingen und steht nun selbst an der Spitze

Das war eine eindrucksvolle Vorstellung der Handballer des HC Oppenweiler/Backnang: Die Mannschaft von Trainer Daniel Brack siegte mit 34:22 gegen die SG Pforzheim/Eutingen und löste den verlustpunktfrei angetreten Tabellenführer an der Spitzenposition der Dritten Liga ab. Grundlage für den Erfolg war die hervorragende Abwehrarbeit um den starken Torwart Jürgen Müller. Im Angriff kam der HCOB zum sechsten Mal im sechsten Spiel auf über 30 Tore.

Von Alexander Hornauer

Rund 700 Zuschauer strömten in die Gemeindehalle. Weil auch die Pforzheimer einige Fans mitgebracht hatten, war von Beginn an eine hervorragende Stimmung auf den Rängen. Auf dem Spielfeld entwickelte sich in der ersten Spielhälfte eine intensive Begegnung, mit viel Leidenschaft und Einsatzwillen. Der HCOB interpretierte sein Abwehrspiel offensiv und suchte die Zweikämpfe mit den Akteuren der Gastmannschaft schon mit einigem Abstand vom eigenen Kreis. Auf diese Weise gelang es der Heimmannschaft oft, den Spielrhythmus der Gastmannschaft zu unterbrechen. Trainer Daniel Brack freute sich: „Wir haben heute richtig gefightet und sind richtig gut in die Zweikämpfe gekommen. Wir haben viele Unterbrechungen des Pforzheimer Angriffsspiel hinbekommen.“ Die Kennziffer von nur 22 Gegentreffern machte es am Ende deutlich.

Nur in den ersten zehn Minuten legte Pforzheim das eine oder andere Mal eine Führung vor, dann übernahm der HCOB zunehmend das Kommando. Dabei tat sich die Rückraumreihe mit Daniel Schliedermann, Elias Newel und Timm Buck als besonders torgefährlich hervor. Nach 18 Minuten lagen die Hausherren erstmals drei Tore vorn, die Stimmung war schon früh dem Siedepunkt nahe. Noch wollte sich der Tabellenführer aber nicht entscheidend abhängen lassen. Angetrieben von dem vor der Runde aus Schweden zurückgekehrten Haupttorschützen Jonathan Buck kamen die Goldstädter nochmals auf einen Treffer heran.

In den Minuten vor dem Seitenwechsel dominierte dann aber wieder das Heimteam, und daran trug ein Wechsel auf der Torwartposition maßgeblich bei: Routiniert Jürgen Müller kam in der 22. Minute und war sofort auf Betriebstemperatur. Er machte einige gute Chancen der Gäste zunichte, der HCOB setzte sich bis zum Seitenwechsel auf 16:13 ab, eine gute Ausgangslage.

Nach Wiederanpfiff nutzte der HCOB diesen Vorsprung, um zielstrebig eine Vorentscheidung herbeizuführen. Die Abwehr funktionierte weiterhin hervorragend, Keeper Jürgen Müller machte weiter wie vor der Pause – und so mussten die Murrtaler in den ersten 18 Minuten des zweiten Abschnitts gerade einmal vier Gegentreffer hinnehmen. Die Pforzheimer fanden keine Lösungen mehr und produzierten deshalb auch einige Fehlabgaben.

Im Angriff agierten die HCOB-Handballer mit hoher Effektivität. Mit besonders gutem Beispiel ging dabei Timm Buck voran, der im Schlagerspiel sein bestes Saisonspiel ablieferte. Trainer Daniel Brack fand lobende Worte und meinte: „Mit seiner heutigen Leistung hat er sich seine eigene Messlatte gesetzt.“ Timm Buck erzielte sieben Tore und „holte“ auch die Rote Karte gegen den Pforzheimer Abwehrboss Ingo Catak heraus, der ihn beim Wurf im Gesicht traf und deshalb den Rest des Spieles von den Rängen aus mitverfolgen musste. Den daraus resultierenden Siebenmeter nutzte Axel Goller in der 43. Minute zum 25:17. Die Frage nach dem Gewinner des Spitzenspiels war geklärt.

Trotz der deutlichen Führung ließen die HCOB-Handballer auch in den Schlussminuten nicht nach. Diese Entschlossenheit beeindruckte auch Gästetrainer Alexander Lipps, „sie haben es wirklich konsequent durchgezogen.“ Am Ende stand ein 34:22 zu Buche – der HCOB ist nach dem vierten Sieg in Serie mit 10:2 Punkten erstmals in dieser Runde an der Spitzenposition angekommen. Das ist der eine erfreuliche Aspekt. Der andere: die Mannschaft zeigte ihre beste Saisonleistung, wirkt zunehmend gefestigt. All das kommt mit Blick auf die nun anstehenden Aufgaben zum richtigen Zeitpunkt und macht viel Mut.

Stimmen zum Spiel

HCOB-Trainer Daniel Brack: „Wir haben heute richtig gefightet und sind richtig gut in die Zweikämpfe gekommen. Wir haben viele Unterbrechungen des Pforzheimer Angriffsspiel hinbekommen und das hat sich dann auch in der Gegentorzahl bemerkbar gemacht.“
SG-Trainer Alexander Lipps: „Der HCOB hatte Druck und diesem hat er standgehalten. Sie haben es konsequent zu Ende gespielt. Wir müssen das Spiel schnell abhaken und uns aufs Pforzheimer Derby vorbereiten.“

Rund ums Spiel

Für die HCOB-Handballer war der Sieg gegen den Tabellenführer das erste Highlight in einem heißen Oktober. Am kommenden Wochenende steht beim TuS Fürstenfeldbruck das nächste Schlagerspiel auf dem Programm, dann kommt Zweitliga-Absteiger HSG Konstanz in die Gemeindehalle. Und die Auswärtspartie beim VfL Pfullingen ist sowieso ein Klassiker. Für Trainer Daniel Brack und sein Team gilt freilich weiter der Grundsatz, von Spiel zu Spiel zu schauen.