Das Rems-Murr-Duell war eine klare Angelegenheit. Der HC Oppenweiler/Backnang landete im Drittligaduell gegen den VfL Waiblingen beim 43:30 den höchsten Sieg in dieser Saison. Die Gäste aus dem Remstal erwiesen sich eine Halbzeit lang als hartnäckiger Gegner. Nach dem Seitenwechsel setzte sich der HCOB mit vielen Kontern und acht Toren in fünf Minuten schnell ab. Das Rennen um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde bleibt eng.

Von Alexander Hornauer

Für die HCOB-Handballer war es nach der Niederlage in Horkheim wichtig, einen souveränen Heimsieg einzufahren, um im Fernduell mit den Wölfen Würzburg nicht ins Hintertreffen zu geraten. Gegen den VfL Waiblingen taten sich die Murrtaler, bei denen Daniel Schliedermann und Markus Dangers wieder mitspielten, nur in Halbzeit eins schwer. Die Mannschaft von Trainer Daniel Brack lag in diesem Spielabschnitt von Beginn an in Führung; unter anderem, weil das Zusammenspiel mit Kreisläufer Markus Dangers gut funktionierte. Allerdings kam sie noch nicht entscheidend weg. „Wir hatten kein richtiges Matchglück“, befand Trainer Daniel Brack. Er verwies darauf, dass viele Abpraller in die Hände der Waiblinger Mannschaft fielen.

Sein Waiblingen Pendant Tim Baumgart vertrat die Ansicht, „dass wir vorne in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht haben.“ Die Waiblingen spielten geduldig, holten Siebenmeter heraus und ließen sich nicht abschütteln. Nach einem 7:10-Rückstand nutzten sie eine Schwächephase des Heimteams und glichen zum 13:13 aus. Sie hatten in der Folgezeit aber wenig gegen die Wurfgewalt von Niklas Diebel auszurichten, eine Parallele zum Hinspiel. So behielten die Gastgeber ihre Führung, auch wenn sie mit 19:18 zur Pause knapp ausfiel. Letztlich mussten sich die HCOB-Handballer ankreiden lassen, zu viele Gegentore kassiert zu haben.

Das wurde in Durchgang zwei deutlich besser. Und zwar so schnell und so deutlich, dass VfL-Trainer Tim Baumgart nach dem Spiel davon sprach, „dass wir in der Kabine aneinander vorbeigeredet“ haben müssen. Sein Team fand gegen die Abwehr des HCOB nun kein Mittel mehr. Die Gastgeber wirkten begierig auf Ballgewinnen, fingen das Spielgerät ab und schalteten blitzschnell um. Innerhalb von fünf Minuten erzielten die Hausherren acht Tore in Folge, alle durch Konter. Uns so gab auch Daniel Brack Einblicke in die Pausengespräche: „Bei uns war das Thema, dass wir dranbleiben müssen, weil dann irgendwann die Chance kommt, dass wir davonziehen. Dass es dann so schnell geht, hatten wir nicht gedacht, aber wir hatten dann einfach einen Lauf.“

Die Partie war angesichts einer 27:19-Führung fast entschieden. Die HCOB-Akteure ließen nun auch nicht mehr locker. Die Abwehr präsentierte sich in der ganzen zweiten Halbzeit aufmerksam und ballgewinnorientiert. Torwart Jürgen Müller wehrte mehrere Bälle ab, bekam viel Applaus. Die Heimmannschaft setzte weiter Akzente durch Kontern, agierten nun auch mit sichtbarer Spielfreude und befreiter als in Halbzeit eins. VfL-Coach Tim Baumgart konstatierte seinem Team, „dass wir zwei Gesichter gezeigt haben“, nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Der HCOB indes hatte in einer am Ende einseitigen Partie auch das letzte Wort: Der erneut mit viel Leidenschaft vorangehende Routinier Philipp Maurer traf kurz vor der Schlusssirene per Konter zum 43:30 – damit war es der höchste Sieg dieser Saison für die Murrtaler.