Für die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang stehen entscheidende Wochen im Kampf um die Teilnahme an der Aufstiegsrunde an. Nach drei Niederlagen gegen Topteams wird es Zeit für die Trendwende, die soll am Samstag (19 Uhr) bei HT München gelingen. Der HCOB braucht dafür Nervenstärke in Schlüsselmomenten, ein gutes Gegenstoßspiel und eine hohe Zahl an Torhüterparaden.
Von Alexander Hornauer
Die Ausgangslage: An der Tabellenspitze hat sich die HSG Konstanz (41:7) Punkte abgesetzt, dem Team vom Bodensee hat die Qualifikation für die Aufstiegsrunde so gut wie sicher. Dahinter sind die SG Leutershausen (36:12), der HCOB (34:14), der VfL Pfullingen (33:15) und die Wölfe Würzburg (31:15) die ersten Anwärter auf den zweiten Rang, auch die SG Pforzheim/Eutingen (31:17) könnte es noch schaffen. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass weder Leutershausen noch Pfullingen oder Pforzheim für die Aufstiegsrunde gemeldet haben. Belegen diese Teams einen der ersten beiden Plätze, kann ein anderes Team nachrücken. Komprimiert gesagt kämpfen also der HCOB und die Wölfe aus Würzburg ums Ticket für die Aufstiegsrunde.
Der Trend: Würzburg hat in der ersten Saisonhälfte viele Punkte in fremden Hallen abgegeben. Mittlerweile agiert der Zweitliga-Absteiger auf hohem Level. Das macht den Mainfranken Mut. Der HC Oppenweiler/Backnang durchlebt schwierige Wochen, hat dreimal in Folge gegen andere Spitzenteams verloren. Trainer Daniel Brack ist damit nicht zufrieden, findet aber, „dass wir in Konstanz ein gutes Spiel gemacht haben und gegen Pfullingen von der Emotion und vom Einsatz viel gepasst hat.“ Nach einer von Verletzungen und Erkrankungen geprägten Trainingswoche fehlten gegen einen starken Gegner am Ende aber die entscheidenden Körner. In Summe steht deshalb für das nun anstehende Wochenende das Ziel, den Trend zu stoppen und die berühmte Trendwende in die Wege zu leiten.
Die Perspektive: Der HCOB trifft in den kommenden Wochen auf Mannschaften aus dem Mittelfeld und aus dem Tabellenkeller. Für die nächsten beiden Gegner geht es um den Verbleib in der Liga. HT München kämpft um den Anschluss, die zweite Mannschaft von HBW Balingen-Weilstetten will sich Luft verschaffen. Es ist deshalb zu erwarten, dass die HCOB-Handballer nichts geschenkt bekommen werden. Aber klar ist auch: in der Vorrunde haben die Murrtaler gegen die kommenden fünf Gegner keinen Punkt liegen lassen, nun soll es erneut eine Siegesserie geben. Mit einer solchen würden die Murrtaler auf jeden Fall vor den Würzburgern bleiben, und wenn es am 25. Mai im direkten Duell zu einem „Endspiel“ kommen würde, wäre das Selbstvertrauen wieder größer als derzeit.
Die nächste Aufgabe: Der Blick richtet sich nach München, der HCOB bekommt es mit dem stärksten der drei Aufsteiger zu tun. Der bayerische Meister hat sich nach der Vorrunde gesteigert, vom VfL Waiblingen und der TGS Pforzheim abgesetzt und damit als einziger Liganeuling eine Chance auf den Verbleib in der Liga – auch wenn es nach dem vergangenen Wochenende wieder vier Punkte Abstand ans rettende Ufer sind. HCOB-Trainer Daniel Brack ist gewarnt: „Sie haben zuletzt gute Ergebnisse erzielt. In Leutershausen haben sie nur mit einem Tor verloren, und gegen die Rhein-Neckar Löwen II haben sie, auch wenns am Ende ein Unentschieden war, kurz nach der Pause mit sieben Toren Vorsprung geführt.“
Der Plan: „Gegen Pfullingen haben wir in den Schlüsselsituationen, zum Beispiel kurz vor der Pause, zu viele Fehler gemacht“, sagt Daniel Brack. Die sollen vermieden werden, das erfordert Nervenstärke und Entschlossenheit. Was das Gegenstoßspiel betrifft, soll die erste Halbzeit aus der Partie gegen den VfL in etwa der Maßstab für die 60 Minuten bei HT München sein. Außerdem setzt Trainer Daniel Brack auf eine höhere Zahl an Torwartparaden. Die Keeper Jürgen Müller und Levin Stasch sind gefragt, aber nicht allein – eine gute Torwartleistung erfordert auch die Zuarbeit der Defensivleute, die den Gegner dazu verleiten, aus ungünstigen Positionen oder überhastet zu werfen.
Der Rückkehrer: HCOB-Handballer Markus Dangers stammt aus München. Seine ersten handballerischen Schritte machte er als Nachwuchshandballer beim TSV Forstenried, dessen Heimspielstätte nicht besonders weit von der Unterhachinger Hachinga-Halle entfernt liegt. Mit den HT-Handballern Yannick Engelmann und Korbinian Lex hat er zu Beginn seiner Zeit als aktiver Spieler beim TuS Fürstenfeldbruck zusammengespielt.