Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang haben das packende Spitzenspiel der Dritten Liga bei Tabellenführer HSG Konstanz mit 32:35 verloren. Ein anfänglicher Rückstand zog sich wie ein roter Faden durch die Begegnung. Die Murrtaler kämpften, überzeugten in vielen Belangen, aber nicht in der Chancenverwertung. Sie verpassten es, den Spielstand auszugleichen oder sogar mal in Führung zu gehen und mussten sich am Ende knapp geschlagen geben.

Von Alexander Hornauer

Der Konstanzer Trainer Jörg Lützelberger packte nach der Begegnung die Superlative aus. „Das war ein fantastisches Match, solche Abende machen unseren Sport aus“, sprach der Coach, der zum Ende der Runde seinen Platz an der Seitenlinie räumen wird. Sein Team hatte gut gespielt, das Ergebnis passte für ihn. Nun hat er beste Chancen, seine Mannschaft zum Abschied in der Aufstiegsrunde betreuen zu können. Auch in Punkto Meisterschaft in der Dritten Liga spricht viel für die HSG.

Daniel Brack, der Trainer des HC Oppenweiler/Backnang, nahm für sein Team in Anspruch, „dass wir dazu beigetragen haben, dass es ein echtes Spitzenspiel war.“ Aber das Resultat war nicht spitze. Der HCOB verbleibt mit 34:10 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz, hat ebenfalls gute Aussichten für eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde. Aber es wird spannend, die Mannschaft wird in den kommenden acht Begegnungen intensiv punkten müssen. Der Tabellendritte SG Leutershausen hat durch einen Heimsieg gegen HT München aufgeschlossen. Ein spannender Endspurt bahnt sich an.

In Konstanz fingen sich die Handballer aus dem Murrtal in den ersten zwölf Minuten den Rückstand ein, der sich durch das ganze Spiel zog. Die HSG warf eine 9:5-Führung heraus, zu der zwei Akteure mit einem engen Bezug zum HC Oppenweiler/Backnang entscheidend beitrugen: Rechtsaußen Lukas Köder und Rückraumspieler Luis Foege. Der Erstgenannte spielte von 2016 bis 2020 im grünen Trikot, Zweitgenannter schließt sich im Sommer dem samstäglichen Gegner an. Auch sonst hatte die HSG Konstanz nach Ansicht ihres Trainers „offensiv eine sehr starke erste Halbzeit.“

Coach Daniel Brack rief sein Team früh zu einer Auszeit, die den Konstanzer Lauf etwas bremste und seinem Team mehr Struktur verlieh. Die Gäste spielte sich im Angriff viele gute Torgelegenheiten heraus. Sie schaffte es, die Begegnung offen zu gestalten, nur stets mit einem kleinen Rückstand. Um näher heranrücken zu können, hätte die HCOB-Handballer ihre Chancen besser nutzen müssen. So stand beim Seitenwechsel ein 15:19-Rückstand auf der Anzeigentafel.

In der zweiten Halbzeit blieb die Begegnung intensiv und umkämpft. Der Gast leistete sich eine Schwächephase mit mehreren technischen Fehlern, die Konstanz mit Gegentoren durch Konter bestrafte. Nach 40 Minuten stand es 24:18 für die Gastgeber. Aber Kampfgeist und Einsatz stimmten. Die nächsten Minuten gehörten dem HCOB. Timm Buck und Daniel Schliedermann führten ihr Team heran. Erst mit Toren aus dem Rückraum, dann mit Kontertreffern. Der Rückstand schmolz auf zwei Tore, 23:25. Nun war die Wende denkbar und möglich.

HSG-Coach Jörg Lützelberger reagierte gleichfalls mit einer Auszeit. Ein Siebenmeterpfiff für sein Team kam zur rechten Zeit. Lukas Köder nutzte die Chance, um der HSG Luft zu verschaffen. Die Auswärtsmannschaft war trotzdem am Drücker. Trainer Daniel Brack lobte, „dass wir stark gefightet haben“. Aber ein wesentlicher Punkt blieb ein Ärgernis: „dass wir uns im Abschluss den einen oder anderen Fehler zu viel geleistet haben.“ So gelang es nicht, die Partie von vorne zu gestalten und damit den Charakter der Begegnung grundlegend zu verändern. Es bleib ein Anrennen.

All das wiederholte sich – ein letztes Mal fünf Minuten vor dem Ende. Die Gäste kamen wieder auf 28:30 ran, Lukas Köder sorgte auf der Gegenseite aber erneut per Siebenmeter für mehr Abstand. Das Team von Trainer Daniel Brack versuchte es zu guter Letzt mit einer offenen Deckung, hatte damit Ballgewinne, aber es taten sich auch Lücken auf. Konstanz ließ sich den kleinen Vorsprung nicht mehr aus der Hand nehmen, jubelte am Ende über das 35:32. Die HSG ist nun in der besten Ausgangsposition für den Saisonendspurt. Für den HC Oppenweiler/Backnang gilt es, die Niederlage abzuhaken, die positiven Aspekte mitzunehmen, schon am Donnerstag geht es weiter.