Unterstützt und angetrieben von rund 250 Fans kehren die MHP RIESEN Ludwigsburg siegreich aus Tübingen zurück. In der ausverkauften Paul Horn-Arena (3.132 Zuschauer) benötigen die Barockstädter zehn Minuten, um in ihren Rhythmus zu kommen, sind dann von den Hausherren aber nicht mehr zu stoppen, feiern einen souveränen 98:79-Erfolg und verteidigen Tabellenplatz sechs.

Nachdem Headcoach Josh King bereits in Istanbul, gegen Bonn und teilweise auch gegen Braunschweig auf seinen angeschlagenen Kapitän Yorman Polas Bartolo verzichten musste, änderte sich das Bild 44,5 Stunden nach der abschließenden Partie in der Basketball Champions League nicht: Der 38-Jährige musste passen und wurde, da in der easyCredit BBL bekanntlich im Vergleich zur BCL eine andere Ausländer-Regelung (6+6 / 7+5) gilt, von Nico Santana Mojica vertreten. Davonta Jordan pausierte im Vergleich zum Mittwoch entsprechend. Obwohl er in der Starting Five, in die auch Jacob Patrick rückte, stand, gesellte sich Eddy Edigin bereits nach 69 Sekunden ebenfalls auf die Mannschaftsbank. Der 28-Jährige kassierte zwei frühe Fouls und hatte zwar seine Momente, sollte aber insgesamt aufgrund von Foulproblemen nur 08:45 Minuten zum Einsatz kommen können. Ludwigsburg startete wechselhaft (11:4, 4. Spielminute), sah sich früh einem Tübinger Lauf entgegengesetzt. Auch unter Hinzunahme von Jonathan Bähre und Silas Melson funktionierte im ersten Viertel wenig, doch die Gäste kamen heran und hatten durch Deion Hammond gleich doppelt die Chance zum Ausgleich. Der US-Amerikaner nahm gut herausgespielte Würfe, versenkte diese aber nicht. Auf der Gegenseite machten es die Tigers im Generellen und Jimmy Boeheim im Speziellen besser – und trafen per Buzzerbeater zum 26:18-Zwischenstand (10.).

Während der Tübinger Fananhang gut gelaunt auf den Rängen nachlegte, waren zunächst auf dem Parkett und dann auch auf den Rängen nur noch Ludwigsburger zu sehen und zu hören. Ein RIESEN-Run brachte die Führung (30:31) und eine entsprechend bessere Defensivleistung mehr Stopps mit sich. Jeff Roberson und Co. drückten der Partie ihren Stempel auf und hielten auch punktlose Minuten erfolgreich durch. Tübingen deutete immer wieder sein Potenzial an, war dem der MHP RIESEN, die binnen zehn Minuten 30 Zähler markierten, aber nicht mehr gewachsen. Dennoch sahen sich der Tabellensechzehnte nach einem unsportlichen Foul Bähres vor der Pause wieder in Schlagdistanz (42:48, 20.).

Vier Distanztreffer bringen Ludwigsburg auf die Siegerstraße

Nachdem der Spieltand beim Gang in die Kabinen noch relativ gleichwertig dahergekommen, die Ludwigsburger aber zuvor dominiert hatten, knüpften die Gäste nach der 15-minütigen Pause nahtlos an das zweite Viertel an: Graves, Roberson (2x) und Edigin schickten binnen drei Spielminuten vier Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie durch die Reuse, stellten von +6 auf +16 und zwangen Danny Jansson zur Auszeit (44:60). Der Finne konnte die Seinen jedoch, ebenso wie in der Halbzeitpause, nicht mehr zurück auf Augenhöhe adaptieren. Der wiedergenesene Jhivvan Jackson hielt Tübingen mit teils wilden Einzelaktionen und 17 Zählern zwar gewissermaßen im Spiel. Die MHP RIESEN waren dennoch in allen Belangen überlegen, deutlich energischer und besser – beidseitig des Parketts gelangen Blocks, Punkte und Big Plays, sodass die Partie nach drei Vierteln bereits entschieden war (57:77, 30.).

Folgerichtig und spätestens nachdem die Tigers-Fans die Unterstützung zwischenzeitlich eingestellt und Georgios Kalaitzakis nach einem sehr streng ausgelegten Pfiff wegen Beinstellens disqualifiziert worden war, flachte die Partie zusehends ab. Die Gäste blieben das etwas konsequentere Team, hielten den Vorsprung konstant hoch und sicherten sich so nicht nur den 98:79-Derbysieg und allen Spielern Minuten, sondern sorgten auch für einen stimmungsvollen Wochenendstart, der auf und vor allem abseits des Parketts ausgelassen gefeiert wurde.

Aufgrund der konsekutiven Freitagsansetzung haben die MHP RIESEN Ludwigsburg, wie schon in der Vorwoche, am Wochenende spielfrei. Mit der Gewissheit der bereits erledigten Aufgabe und des verteidigten Tabellenplatzes können die Gelb-Schwarzen am Samstag und Sonntag der Konkurrenz via Dyn zuschauen und/oder die Regeneration in den Vordergrund stellen. Nach sieben März-Spielen und drei englischen Wochen in Serie haben die King-Schützlinge in der kommenden Woche lediglich eine Partie im Terminkalender stehen. Diese bringt direkt das nächste Derby mit sich. Am Ostersonntag (31.03.) gastiert Ulm zum nächsten Schwaben-Derby und im Rahmen des Inklusionsspieltages 2.0 in der MHPArena.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg