Liam Gavrielides – Tennis-Neuprofi aus Möglingen

Die Saison 2021/22 wird den SG BBM Bietigheim Frauen noch lange in Erinnerung bleiben. Erst gewann man im September 2021 den HBF-Supercup, dann marschierte das Team von Trainer Markus Gaugisch ungeschlagen durch die Handball-Bundesliga der Frauen, ehe Mitte Mai der ganz große Wurf folgte: Die SG BBM holte beim Final Four-Turnier im dänischen Viborg den Europapokal.

Autor:Ralf Scherlinzky

27. Mai 2022

Liam Gavrielides hat nach seinen Abiturprüfungen jetzt das Profitennis fest im Blick.

Fotos: Seventyfour.studio

Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Profimatch. Wie war es für dich, zum ersten Mal bei einem Challenger-Turnier aufzuschlagen?
Liam Gavrielides: Es war eine super Erfahrung. Alles ist hier so groß, so professionell. Mit einem Sieg wäre es natürlich schöner gewesen, aber ich habe viel gelernt. Vom Spielerischen her ist das bei den Seniors gar kein so großer Unterschied, aber hier wird einfach viel konsequenter gespielt und der Kopf entscheidet mit über Sieg und Niederlage.

Wie hast du vor deinem ersten Profimatch geschlafen?
Liam Gavrielides: Ich habe eigentlich sehr gut geschlafen, hatte aber einen Alptraum von so starken Rückenproblemen, dass ich den Rollstuhl nutzen muss und kein Tennis spielen kann. Als ich aufgewacht bin, war ich froh, dass es nur ein Traum war und ich beim NECKARCUP spielen konnte (lacht). Vor dem Spiel war ich dann natürlich schon nervös, und ich war froh, dass mein Gegner am Anfang einige leichte Fehler gemacht hat, die mich ins Spiel brachten.

Wie bringst du Schule und Tennis unter einen Hut?
Liam Gavrielides: Ich hatte tatsächlich direkt vor dem NECKARCUP meine schriftlichen Abiturprüfungen und habe am Wochenende davor ein anderes Turnier gespielt. Das war schon nicht so einfach. Ich bin im Sportprofil des Privatgymnasiums Schwetzingen, und dort lässt sich Schule und Tennis gut unter einen Hut bringen.

Erzähl mal, wie ist aus dem Talent Liam der Profi Liam geworden…
Liam Gavrielides: In den ersten Jahren habe ich in Asperg, Weilimdorf und Bietigheim gespielt. Mit 14 bin ich dann mit meiner Mama nach Spanien gegangen und habe eineinhalb Jahre in Benidorm trainiert. Inzwischen bin ich zusammen mit Leuten wie Philipp Kohlschreiber an der Tennisbase in Oberhaching bei Bundestrainer Michael Kohlmann, der auch mit mir zu Turnieren wie dem NECKARCUP geht. Mein bislang größtes sportliches Erlebnis war im Januar die Teilnahme an den Australian Open Junior Championships. Da trifft man in der Umkleide plötzlich Spieler wie Denis Shapovalov oder Andy Murray und denkt sich, zu dem Kreis möchte ich auch mal gehören…