In der Basketball Champions League endet die Europa-Reise der MHP RIESEN Ludwigsburg in dieser Saison im Viertelfinale. Gegen UCAM Murcia präsentieren sich die Gelb-Schwarzen in eigener Halle gut und über 30 Minuten hinweg als ambitionierter Widersacher. Insgesamt sind die schwäbischen Mittel, trotz maximalem Einsatz, aber begrenzt. Eine 25-prozentige Dreierquote und ein herausragender Gegner sorgen für eine 72:85-Niederlage, den 0:2-Serienstand und das Ausscheiden im ‚Elite 8‘.

Seit mehreren Jahren waren sie in der MHPArena nicht mehr zu hören gewesen, am Dienstag gaben die ‚Huk-, Huk-, Hukporti‘-Sprechchöre allen Gelb-Schwarzen einen großen Extra-Push. Der 21-Jährige feierte sein Schwaben-Comeback im Kader und der Starting Five und ging auf der Fünf direkt sehr gut zu Werke. Nach nur einem Tag Teamtraining präsentierte sich der Center in guter Verfassung, sorgte für den gewonnenen Sprungball und die ersten Punkte und erlebte ein insgesamt sehr gutes Debüt (7 Punkte / 10 Rebounds). Seine unmittelbaren Positionskollegen, Eddy Edigin und Jaren Lewis taten es ihm gleich und kamen zu Punkten, dennoch lagen die Hausherren zu Beginn und auch nach zehn Spielminuten in Rückstand – zu viele der ohnehin reichlich vorhandenen Offensivoptionen von UCAM Murcia blieben möglich (20:25, 10.).

Auf Marko Todorovic, Jonah Radebaugh und Dustin Sleva bauten sich auch im zweiten Viertel viele Dinge auf. Die Gäste dominierten zu keiner Zeit durch eine Facette, überzeugten aber zu jeder Zeit durch ihr qualitatives Potpourri samt jeglicher Kader- und Personalvielfalt und fanden immer besser das perfekte, personelle Gegenstück zur Aufstellung von Josh King. Bis zum Viertelende zog ‚UCAM‘ zweistellig davon. Wie schon im Hinspiel waren die Spanier besser, anders als im Hinspiel aber nicht turmhoch überlegen (37:47, 20.).

Sechs-Punkte-Rückstand nach 30 Minuten

In Halbzeit zwei starteten die Schwaben wie schon Halbzeit eins: Mit der identischen Formation und mit Big-Men-Punkten en masse. Nun waren es aber nicht die Center, sondern Jeff Roberson im Alleingang, der für die Aufholjagd sorgte (42:47). Ein persönlicher 7:0-Lauf ebnete den RIESEN-Start in die zweiten zwanzig Minuten, den die Spanier zu kontern wussten. Howard Sant-Roos und Dustin Sleva besorgten offensiven Antworten per Dreier und Dreipunktspiel, der Rest des Teams brachte ebenfalls seine Qualität und Klasse aufs Parkett, sodass Sito Alonso durchaus zufrieden und Josh King am Hadern war. Der US-Amerikaner sah, dass sein Team energiereich und leidenschaftlich alles gab, allerdings zu viele Chancen und Würfe vergaben und sich hierdurch für gute Leistungen in der Verteidigung zu selten belohnte und im Angriff kaum Druck aufbauen konnte (58:64, 30).

Während die Schwaben nochmals für eine stimmungs- und spannungsreiche Crunchtime nebst Siegchance und Serienausgleich sorgen wollten, verlor das Spiel schon ab der 31. Minute an Spannung – und lag in der Trefferquote und der Freiwurfanzahl begründet. Troy Caupain, der gleich drei Distanzwürfe binnen der letzten zehn Minuten versenkte und Murcia, das 28 Freiwürfe zugesprochen bekam, nutzten jede Gelegenheit für spielerische Ausrufezeichen, setzten sich vorentscheidend ab und hielt diesen Vorsprung aufrecht. Mit souverän herausgespielten über teamdienlich vorgelegte bis hin zu erzwungenen Würfen, steckten die Ludwigsburger auch in dieser Phase nicht auf. Doch Wurfquoten, Spielglück und Gegnerqualität ergaben an diesem Abend eine ungeschickte Abwärtsspirale. Die Hausherren mussten mitsamt der 2.217 anwesenden Fans den Iberern Tribut zollen, die verdientermaßen das Spiel (85:72) und die Viertelfinal-Serie (2:0) gewannen und den daraus resultierenden Final-Four-Einzug gebührend feierten.

Für die Schwaben endet die herausragende europäische Reise, wie schon 2017, im Elite 8. Der damalige Gegner, Banvit Bandirma, wurde Vize-Meister. Ludwigsburg erreichte parallel dazu die Viertelfinal-Playoffs der easyCredit BBL. Im Hier und Jetzt ist die nationale Postseason ebenfalls das erklärte Ziel. Auf diesem Weg geht’s am Samstag (13.04., 20:00 Uhr), erneut in der MHPArena weiter. Dann gastieren die MLP Academics Heidelberg in der Barockstadt.

Text: MHP RIESEN Ludwigsburg